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1559 - Kleine böse Nathalie

1559 - Kleine böse Nathalie

Titel: 1559 - Kleine böse Nathalie
Autoren: Jason Dark
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geschafft. Seine Sicht wurde besser, denn jetzt sah er keine Stufen mehr vor sich. Er konnte nach vorn schauen, und dort eröffnete sich ihm eine andere Welt.
    Blaues Licht.
    Nicht so finster, wie er es sich gedacht hatte, denn das Licht sorgte dafür, dass er etwas erkennen konnte, sogar auf diese Entfernung.
    Bill sah die Umrisse eines schlichten Tischs, und er sah auch, dass auf dem Tisch etwas stand, von dem das Licht ausging. Es war von der Form her ein rundlicher Gegenstand. Das Licht strahlte aus ihm hervor, und zwar von der Vorderseite in der oberen Hälfte.
    Noch war Zeit, sich wieder zurückzuziehen. Für einen Moment dachte Bill daran, dann verwarf er den Gedanken wieder. Er war schon so weit gegangen, da konnte er auch noch den Rest hinter sich bringen.
    Er ging näher an das Zentrum heran, und erst jetzt gelang es ihm, den Gegenstand auf dem Tisch zu identifizieren.
    Dort lag tatsächlich ein Totenschädel!
    Die Erzählungen seines Sohnes fielen ihm ein.
    Die Fahrerin des Corsa hatte als Souvenir einen Totenschädel auf dem Beifahrersitz liegen gehabt!
    Bill war davon überzeugt, dass der Schädel aus dem Corsa jetzt hier auf dem Tisch stand.
    Das blaue Licht hatte die stockdunkle Schwärze innerhalb des Kellers vertrieben. Es hatte auch für eine gewisse Helligkeit gesorgt, mehr aber nicht. Einzelheiten waren nicht zu erkennen, und auch Nathalie sah er nicht.
    Bills Neugierde blieb. Er wusste, dass der blanke Totenschädel in diesem Fall eine entscheidende Rolle spielte, und er wurde von einem nahezu wilden Ehrgeiz gepackt.
    Bill dachte nicht mehr an die vorhandene Gefahr. Mit Warnungen hätte man bei ihm in diesem Augenblick nichts erreichen können.
    Bill hatte den Raum durch eine Türöffnung betreten, in der keine Tür mehr vorhanden war. Er starrte auf den Tisch, der jetzt nur noch drei Schritte von ihm entfernt war, und auf den Schädel, der innerhalb des blauen Lichtzentrums so hell war, sodass er nicht mehr übersehen werden konnte.
    Zwei leere Augenhöhlen glotzten Bill an. Sie waren nicht so leer, wie Bill es sich gewünscht hätte, denn aus ihnen drang das blaue Licht hervor. Dieses böse Licht, das Bill nicht gefiel, weil er es als unnatürlich ansah.
    Der Schädel bewegte sich nicht. Es rührte sich überhaupt nichts in dieser Umgebung, abgesehen von Bill selbst, der sich allerdings nicht traute, den Schädel anzufassen. Er blieb schließlich eine halbe Armlänge vor dem Tisch stehen.
    Bill gab sich gegenüber selbst zu, nicht so gehandelt zu haben, wie es vernünftig gewesen wäre. Er hatte sich einfangen lassen von dieser anderen Atmosphäre. Er war nicht vorsichtig genug gewesen, was er ändern wollte, weil ihm der Gedanke an Nathalie Elcott durch den Kopf schoss. Sie musste irgendwo sein. In einem Versteck oder auch an einer Stelle, wo sie ihm auflauern konnte.
    Ein Kribbeln lief über Bills Rücken hinweg. Seine Haut zog sich dabei zusammen.
    Er wollte sich umdrehen, als etwas geschah, das sein Vorhaben schlagartig zunichte machte.
    Der Schädel sprach!
    Oder war er es nicht?
    Tatsache war die Stimme, die Bill Conolly hörte. Und sie konnte durchaus von diesem Totenschädel stammen, obwohl das schwer vorstellbar war.
    »Willkommen in einem anderen Reich…«
    Bill lauschte der Stimme. Er versuchte festzustellen, woher sie genau kam, denn er hatte nicht den Eindruck, dass sie direkt aus dem offenen Maul des Totenkopfs stammte. Sie war plötzlich überall gewesen und hatte seine Ohren von allen Seiten erreicht, wobei sie einen dumpfen Nachhall hinterlassen hatte.
    Wer hatte ihn da angesprochen?
    Nein, das war nicht der Knochenkopf. Das konnte er nicht glauben. Es war eine Stimme aus einer anderen Welt, vor der sich ein Mensch hüten musste. Bill konnte sich gut vorstellen, dass sich eine der Türen zur Hölle geöffnet hatte, und der Druck in seiner Brust verstärkte sich immer mehr.
    »Hast du mich gehört?«
    Erneut zuckte Bill zusammen. Er wollte nicht glauben, dass ein Mensch gesprochen hatte. Er schaute sich um, ohne dass er mehr erkannte. Dann dachte er an seine Lampe und daran, dass Teile dieses Kellerraums in der Dunkelheit lagen. Das Licht würde die Finsternis vertreiben, und Bill musste nur den Arm anheben, damit er die entsprechenden Stellen ausleuchten konnte.
    Man ließ es nicht zu.
    Hinter ihm war die dünne, aber sehr gut zu verstehende Frauenstimme zu hören, die sehr jung klang.
    »Was oder wen suchst du?«
    Der Reporter bewegte sich nicht. Sein Blut schien sich in
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