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1553 - Stalkers Trick

Titel: 1553 - Stalkers Trick
Autoren: Unbekannt
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dorthin zu fliegen, wo er mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls von einer Raum-Zeit-Verfaltung verschlungen und irgendwo deponiert wurde, bis Stalker ihn wieder herausließ.
    Nach einem Flug von etwa 500 Metern endete der Korridor vor einer festen Wand. Der Terraner wurde allerdings stutzig, als er die Hypertaster seines SERUNS einsetzte und feststellte, daß es gar keine Wand gab, sondern daß der Korridor noch mindestens 300 Meter weiterführte und danach an einem Panzerschott endete. „Die Wand existiert nur in meinem Bewußtsein", überlegte er laut. „Wahrscheinlich durch psionische Einflüsse hineinprojiziert."
    Er streckte die Hände aus, und seine Fingerspitzen durchstießen die eingebildete Wand mühelos. Als er weiterging, verschwanden der Korridor und das Schott an seinem Ende jedoch.
    Er wirbelte herum.
    Auch runter ihm gab es keinen Korridor mehr. Es existierten überhaupt keine technischen Einrichtungen. Ringsum dehnte sich, so weit sein Auge reichte, dichter Dschungel. Mattgrünes Licht fiel durch das Wipfeldach. Irgendwelche Tiere tobten schreiend und pfeifend durchs Geäst. „Wohin bin ich jetzt nur geraten?" murmelte der Terraner. „Was sagst du dazu, Pikosyn? Ist der Dschungel wirklich? Andernfalls existiert er auch nur in meiner Einbildung."
    „Er ist wirklich", teilte ihm der Pikosyn mit. „Jedenfalls in dem Maß, wie eine optimale Holoprojektion wirklich sein kann."
    Tek lachte grimmig, dann ging er einfach geradeaus weiter. Er mußte dabei Lianen beiseite schieben, trat mehrmals auf Schlangen und hatte Mühe, die Illusion nur als Illusion zu sehen.
    Doch schließlich stand er vor dem Schott, das er am Ende des Korridors gesehen hatte. Er sah es immer noch nicht wieder, aber er fühlte es, denn er war dagegen geprallt.
    Seine Finger tasteten über das kalte, glatte Metallplastik - und mit einemmal wich es zurück.
    Die Dschungelprojektion verschwand. Statt dessen erblickte der Terraner hinter der Schottöffnung einen großen Raumschiffshangar.
    Die rechte Wand wies Fugen auf. Sie war offenbar der Zugang zu einem wie auch immer gearteten und getarnten Ausflugsschacht.
    Aus der Größe der Halle war leicht zu schließen, daß es sich um einen Hangar für ein Fernraumschiff handelte. Dafür sprachen auch die gigantischen Magnetklammern, die aus der Decke ragten.
    Doch der Hangar war leer.
    Nachdenklich betrachtete Tekener die auf dem Boden verstreuten Schutzgitter. Sie waren verbogen und demnach mit großer Wucht hingeworfen worden, und sie hatten früher einmal die in den Wänden installierten Feldprojektoren bedeckt. „Ein Wutausbruch und eine berserkerhafte Kraftentfaltung, wie sie typisch für das alte Knochengestell sind", konstatierte der Terraner erheitert.
    Er ging auf das dunkelrot schimmernde Panzerschott zu, das schwach gewölbt dicht über dem Boden aus der Rückwand des Hangars ragte. Unterwegs aktivierte er den Kodeimpulssucher seines Multifunktionsarmbands. Es war nur eine Frage der Zeit, bis das winzige Gerät siganesischer Fertigung den Kodeimpuls gefunden hatte, mit dem sich das rote Schott öffnen ließ.
    Nach knapp vierzig Minuten war es soweit. Noch nie hatte das Gerät so lange gebraucht.
    Ronald Tekener schaltete den Kodeimpulsgeber ein, auf den der Kode übertragen worden war. Das Schott öffnete sich.
    In einer etwa fünf Meter langen, von grünlichem Leuchten erfüllten Röhre kauerte ein Haufen Chitinstücke. Er faltete sich auseinander, sprang in die Halle und stand als Stalker vor dem Terraner. „Ich bin froh, dich abgefangen zu haben, Tek", sagte der ehemalige Sotho. „Wenn du in die Röhre gekrochen wärst, hätte das deinen Tod bedeutet. Du warst leichtsinnig - und Dao-Lin auch. Was dachtet ihr euch nur dabei? Ein Geheimdepot ist schließlich gegen fremde Zugriffe abgesichert. Hätte ich nicht gemerkt, daß ihr mein Vertrauen mißbraucht und einen gewaltsamen Einbruch verübtet, ihr könntet jetzt tot sein. Die alten Wachsysteme arbeiteten noch. Jetzt allerdings sind sie von mir abgeschaltet worden. Ich hatte Angst um euch."
    Tekener sah den Pteru-Klon schweigend an. Doch in dem knöchernen Echsengesicht war keine Regung zu erkennen. Es war nur dann ausdrucksvoll, wenn Stalker es wollte. „Verdammt!" fluchte der Terraner.
    Er vermutete, daß Stalkers Angst Um ihn und seine Partnerin geheuchelt war und daß er die Wachsysteme nicht abgeschaltet hatte, als er merkte, daß man ihm folgte, sondern erst, als er alles erledigt hatte, was er wollte. Genau das
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