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1553 - Stalkers Trick

Titel: 1553 - Stalkers Trick
Autoren: Unbekannt
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mußte er sich ein anderes Schiff beschaffen.
    Ein terranisches Schiff.
    Dazu aber brauchte er seine Kriegskiste.
    Er hielt vor dem dunkelroten Panzerschott in der Rückwand des Hangars an und öffnete es mit Hilfe seines Kommandoarmbands.
    Danach schob er sich in das grünliche Leuchten, von dem die Röhre dahinter erfüllt war. Das Schott schloß sich hinter ihm. Abermals schaltete er. Ein Transmitterfeld entmaterialisierte ihn und ließ ihn in einer von grauem Dämmerlicht erfüllten Kammer wieder stofflich werden.
    Der ehemalige Sotho musterte liebevoll den dunkelgrünen Container, der in der Kammer stand. Das war sie, seine Kriegskiste, sein TERKELIAN. Niemand, nicht einmal der Mächtige, konnte sie öffnen.
    Das war nur ihm, ihrem Besitzer, möglich.
    Inzwischen war es für ihn ungefährlich geworden, sie zu berühren.
    Er streckte seine Knochenhände aus und stieß die Fingerspitzen gegen die unnatürlich glatte Oberfläche des Würfels.
    Im nächsten Moment sah er vor seinem geistigen Auge die in den Bewahrungsfeldern im Innern des Würfels schwebenden Objekte. Es schienen viel mehr zu sein, als normalerweise in einem Volumen von 27 Kubikmetern Platz gehabt hätten.
     
    *
     
    „Raffiniert!" stellte Ronald Tekener anerkennend fest und betrat die kuppelförmige Halle tief unter der Oberfläche von Cuurrar, von der sieben Korridore nach allen Seiten ausgingen.
    Die Hohlraumresonatoren der ARDUSTAAR hatten innerhalb einer halben Stunde diese Sektion von Hohlräumen angemessen. Nach einer Warnung über Funk an Stalker war ein Desintegratorgeschütz des Trimarans eingesetzt worden, um einen Schacht von oben bis hierher zu schaffen. Der Scoutroboter hätte mit seinen Maulwurfsfüßen wesentlich länger dazu gebraucht.
    Jetzt standen Dao-Lin-H'ay und der Terraner in der Verteilerhalle.
    Sie hatten den Roboter mitgebracht, die Antigravplattform aber oben gelassen. „Schlaf nicht ein, Tek!" fauchte die Kartanin ungehalten.
    Sie eilte mit gezogener Waffe in einen der Korridore hinein. Tekener lächelte nachsichtig über das ungezügelte Temperament Dao-Lin-H'ays, dann eilte er ihr nach. Wie die Kartanin verzichtete er auf den Gebrauch des Gravo-Paks, da die Aktivität solcher Geräte über große Entfernungen geortet werden konnte.
    Der Korridor beschrieb eine weitgeschwungene Biegung, danach folgte eine über mindestens tausend Meter schnurgerade Strecke. Tek hätte die Kartanin spätestens hier wiedersehen müssen, denn sie war ihm höchstens hundert Meter voraus gewesen.
    Doch die kilometerlange Strecke vor ihm war leer. Zwar reichte der Scheinwerferkegel nur rund zweihundert Meter weit, aber der Restlichtverstärker hätte sogar eine Maus am Ende des Tunnels sichtbar gemacht.
    Tekener wandte sich zu dem Roboter um, der ihn eingeholt hatte. „Entdeckst du deine Herrin irgendwo, Murdak?" fragte er ihn.
    Murdak drehte seinen sensorbestückten Diskuskopf hin und her, dann antwortete er mit wohlmodulierter Stimme: „Dao-Lin-H'ay befindet sich nirgends im Umkreis von zehn Kilometern. „ Der Terraner stieß eine Verwünschung aus, dann deutete er in den Tunnel hinein und befahl: „Flieg du voraus und melde mir alle ungewöhnlichen Ortungsergebnisse!
    Deine Herrin muß in eine Falle geraten sein, vielleicht ein Transmitterfeld ..." Er brach ab, weil er merkte, daß diese Vermutung nicht stimmen konnte.
    Murdak bestätigte es ihm, indem er entgegnete: „Ich hätte die Strukturerschütterung jeder Transmission orten müssen, Tek. Statt dessen maß ich jedoch nur eine winzige energetische Überlagerung in neunzig Metern Entfernung an."
    „Warum hast du das nicht gleich gesagt!" fuhr der Terraner ihn verärgert an. „Eine winzige energetische Überlagerung! So etwas kommt bei der Entstehung von Raum-Zeit-Verfaltungen vor. Bedient sich Stalker etwa nakkischer Technik?"
    Der Roboter erwiderte nichts darauf. Er konnte nichts mehr darauf erwidern, denn er war noch während des Gesprächs mit Tekener befehlsgemäß in den Korridor hineingeflogen und nach zirka 90 Metern plötzlich verschwunden.
    Tekener bedauerte, daß er seinen Befehl nicht zurückgenommen hatte. Aber wirkliche Sorgen machte er sich nicht - auch nicht um Dao-Lin. So kaltblütig und skrupellos der ehemalige Sotho auch manchmal vorging, er hatte bisher peinlich vermieden, Menschen oder mit Menschen befreundete Intelligenzen absichtlich in Lebensgefahr zu bringen.
    Nach kurzem Überlegen wandte er sich einem anderen Korridor zu. Es wäre sinnlos gewesen,
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