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1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

Titel: 1553 - Der Feind aus dem Dunkeln
Autoren: Jason Dark
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Schritten blieb er stehen. Denn an dieser Stelle begann der Irrgarten.
    Er musste sich entscheiden, in welche der beiden Richtungen er gehen sollte. Er nahm die rechte. Und er profitierte davon, dass es in diesem Haus nicht völlig dunkel war. Es gab Licht, aber es war nicht, ruhig. Irgendwo im Hintergrund mussten Fackeln brennen, von denen nur ein schwacher Widerschein den Bereich des Eingangs erreichte.
    Godwin musste dem Schein folgen. Die Wände rechts und links reichten nie ganz hoch bis zur Decke. Auch über sie huschte ein Widerschein, der sich aus schwachen rötlichen Farben zusammensetzte.
    Staub war hier nicht mehr zu finden. Auf dem Boden war der Lehm zu einer harten Schicht getreten worden. Es gab auch keine Stolperfallen.
    Seinen Feind El Shadd sah er nicht. Auch niemanden, der diesen Magier beschützt hätte.
    Godwin hatte sich darauf eingestellt, von irgendwelchen Helfern angegriffen zu werden, doch das war bisher nicht eingetreten. Es blieb alles still, verdächtig still.
    Nur die Flammen gaben hin und wieder Geräusche ab. Es hörte sich an wie das Schnappen eines Tiers nach irgendwelchen Opfern.
    Und so ging er weiter. Nie geradeaus. Immer wieder um eine Ecke in einen neuen Gang hinein, in denen die Schatten an den Wänden entlang huschten wie Geister, die sich auflösten, um schon im nächsten Augenblick völlig neue zu erschaffen.
    Wo lauerte der Magier? Godwin rechnete damit, ihn dort zu finden, wo das Feuer brannte. Es musste ein Zentrum geben, von dem er aus herrschte. Nichts war bisher geschehen. Seine Wachsamkeit ließ nicht nach, und trotzdem wurde er überrascht.
    Das Flattern ließ ihn auf der Stelle verharren!
    Godwin wusste, dass dies kein normales Geräusch war. Zumindest passte es nicht in diese Umgebung, und dieses Flattern bedeutete Gefahr.
    Godwin blieb stehen, schaute hoch und sah den Vogel. Ein recht großes Tier, vielleicht ein Falke, der sich zwischen den Wänden und der Decke bewegte. Er schien genau zu wissen, wohin er zu fliegen hatte, und ließ sich urplötzlich fallen.
    Sein Ziel war der helmlose Kopf des Templers.
    Godwin musste schnell handeln, um nicht von den Schnabelhieben getroffen zu werden. Er warf sich gegen die rechte Wand, riss sein Schwert in die Höhe und Stach zielsicher zu.
    Der Vogel schrie erbärmlich, als ihn die Klinge erwischte und ihn aufspießte.
    Er flatterte noch einige Sekunden wild mit den Flügeln, ein letztes Kreischen, dann war es mit ihm vorbei.
    Godwin senkte die Klinge und ließ das Tier an ihr entlang zu Boden rutschen.
    Mit der freien Hand reinigte er sein Gesicht vom Schweiß und vom Staub. Danach ging er weiter. Von seinem Vorhaben wollte er nicht ablassen, obwohl er sich nicht so gut fühlte. Der Magier musste sterben. Aber zuvor musste er ihn erst einmal finden.
    Godwin hatte sich vorgenommen, auf seinen Weg zu achten, damit er später den Ausgang wieder fand. Das konnte er jetzt vergessen, denn er hatte es nicht geschafft.
    Er hätte den Rückweg nicht mehr gefunden. Ihm kam es jetzt nur noch darauf an, sein Ziel so schnell wie möglich zu erreichen.
    Wenn es ihm gelang, auf die Krone einer der Wände zu klettern, konnte er dort bleiben und hatte vor allem einen freien Blick nach vorn.
    Vielleicht sogar bis hin zu El Shadd.
    Der Templer überlegte nicht lange. Er schaute sich die Mauer an und nickte zufrieden, denn er hatte gesehen, dass sie alles andere als glatt war. Es gab Vorsprünge und Kerben, und so hoffte er, die Mauerkrone leicht zu erreichen.
    Das Schwert verschwand in der Scheide. Daneben befand sich noch das Futteral für den Dolch, dessen Griff hervorragte und schnell gepackt werden konnte.
    So einfach, wie Godwin es sich vorgestellt hatte, ging es nicht. Er rutschte einige Male ab, keuchte und hatte bisweilen das Gefühl, in der schlechten Luft ersticken zu müssen.
    Er packte es trotzdem und blieb flach auf der Mauer liegen, und zwar so, dass er nach vorn schauen konnte. Was war zu sehen? Zunächst nichts. Er musste sich aufrichten, was durchaus möglich war, da es zwischen der Mauer und der Decke genügend Platz gab. Und so kniete er sich hin und war zunächst damit beschäftigt, auf der schon recht schmalen Krone das Gleichgewicht zu bewahren. Es klappte.
    Der Blick nach vorn über die anderen Mauern hinweg, und was er sich vorgestellt hatte, trat ein.
    Seine Augen leuchteten, als er den Mittelpunkt des Hauses sah, wo das Feuer loderte. Es waren zwei Feuer, die sich in breiten Schalen befanden und zwischen ihnen,
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