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1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

Titel: 1553 - Der Feind aus dem Dunkeln
Autoren: Jason Dark
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bedeuten, davon ging er aus.
    Sophie kehrte zurück. Sie lächelte ihn an. Durch das halbdunkle Zimmer glitt sie wie eine Schattengestalt auf ihn zu und stellte das Glas vor Godwin auf den Schreibtisch.
    »Bitte, trink.«
    »Danke.« Er griff mit beiden Händen zu.
    Das Glas war kalt wie sein Inhalt. Er hob es an und führte es an die Lippen. Er trank mit kleinen Schlucken und fühlte sich sofort besser. Das kalte Wasser tat ihm gut. Er verfolgte, wie es durch seine Kehle in den Magen rann und die Trockenheit vertrieb.
    Das Glas war fast leer, als er es wieder abstellte und sogar ein Lächeln schaffte.
    Sophie Blanc hatte den leichten Sessel wieder näher an ihren Mann herangerückt.
    Beide schauten sich an, und Sophie fragte mit leiser Stimme: »Wie geht es dir jetzt?«
    »Besser.«
    Sie streichelte ihm über die Schulter. »Das freut mich. Und warum ist es dir schlecht gegangen?«
    »Der Würfel«, sagte er mit leiser Stimme. »Es ist der Würfel gewesen. Ich habe in ihn hineingeschaut, aber das brauche ich dir nicht zu sagen, du kennst das alles.«
    »Er hat dir etwas gezeigt.«
    »Ja.«
    »Lass mich raten. Ich vermute, es war die Gestalt, die ich im Garten gesehen habe.«
    »Ja.«
    Beide schwiegen und hingen eine Weile ihren Gedanken nach.
    »Und was hast du jetzt vor?«, fragte Sophie schließlich.
    »Ich weiß es noch nicht. Jedenfalls hast du dich nicht geirrt und ich auch nicht.«
    »Was heißt das?«
    »Es gibt diesen Feind aus dem Dunkeln, Sophie.«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Und es gibt ihn noch immer.«
    Sophie hatte den Sinn seiner Worte begriffen. Sie gab zunächst keine Antwort, sondern starrte ihn nun an.
    »Verstehst du?«, fragte Godwin.
    »Ich denke schon.« Sie fuhr mit leiser Stimme fort: »Dieser Mensch ist dir nicht unbekannt gewesen. Du kennst ihn. Du hast ihn nicht zum ersten Mal gesehen. Und ich gehe davon aus, dass du weißt, mit wem du es zu tun hast.«
    »Ja. Er heißt El Shadd.«
    Sophie runzelte die Stirn. Dann hob sie die Schultern und gab zu, den Namen nicht zu kennen.
    »Das ist klar, meine Liebe.« Godwin schaute auf den Würfel. »Aber ich kenne ihn. Ich kenne ihn sogar sehr gut. Aber nicht aus der Gegenwart. Er ist mir aus der Vergangenheit bekannt. Da tauchte er auf, und er ist schon immer ein Feind gewesen. Ich würde ihn sogar als einen Todfeind bezeichnen.«
    Sie staunte Godwin an. »Sprichst du von den Zeiten der Kreuzritter?«
    »Ja.«
    »Puh, das ist ein Hammer. Und was hat es damals zwischen euch beiden alles gegeben?«
    »Wie ich schon sagte, wir sind Feinde gewesen. Wir standen auf verschiedenen Seiten. In Damaskus hat er geherrscht. Er war kein Sultan, kein Wesir, sondern ein Magier und Dämon. So haben ihn die Menschen angesehen. Der Dämon aus Damaskus. Einer, der sich mit der Hölle verbündet hat. Dem das Reich der Dschinns nicht unbekannt war, und gegen den ich kämpfen musste.«
    »Aber du hast ihn nicht besiegt.«
    »Leider nicht.«
    »Was geschah dann?«
    »Es waren große Grausamkeiten, die auf seine Kappe gingen. Es war einfach grauenhaft, was wir erlebten. Er und seine Bande arbeiteten wie Partisanen, und wer in seine Hände geriet, wurde der Hölle geopfert.«
    Sophie musste schlucken, bevor sie fragte: »Bist du schon mal gegen ihn angetreten? Hast du gegen ihn gekämpft?«
    »Ja. Aber ich habe nicht gewonnen. Er war geschickter als ich. Er ist mir entkommen. Außerdem mussten wir weiter. Ich konnte ihn nicht suchen, aber ich habe ihn nicht vergessen, und bei ihm war es sicher ebenso. Auch er hat mich in Erinnerung behalten. Das hat sein Auftauchen hier bewiesen.«
    Sophie nickte. »Dann bedeutet das, dass ihr beide noch eine Rechnung offen habt.«
    »Ja, die er wohl begleichen will.«
    Sophie senkte den Kopf. »Es klingt so unwahrscheinlich, aber ich weiß ja, was mit dir los ist. Du hast den Weg aus der Vergangenheit in die Jetztzeit gefunden, und das muss bei diesem El Shadd nicht anders gewesen sein.«
    »Gratuliere. Du hast es erfasst.«
    Sophie bekam bei ihrer Frage große Augen. »Und wie hat er das geschafft? Kennst du darauf die Antwort?«
    »Nein. Wie sollte ich? Aber er war jemand mit übersinnlichen Kräften. Er hat die Unterstützung der Hölle gehabt oder anderer schwarzmagischer Kräfte. Er ist wohl nicht gestorben. Er wurde konserviert, wie man so schön sagt, und er hat so lange abgewartet, bis seine Zeit reif war. Und das ist leider jetzt. Unsere Rechnung steht noch offen, und er will nicht, dass dies so bleibt.«
    »Und er ist schon in
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