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1551 - Die Linguidenforscher

Titel: 1551 - Die Linguidenforscher
Autoren: Unbekannt
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müßten wir den Weg zurück zum Eingang finden. Meine kleine Lampe hält etwa noch zwölf Stunden."
    „Was ist mit Poke?"
    „Was soll ich dir sagen? Er ist entweder dort vorn verschüttet worden, oder die Wassermassen haben ihn in den Schlund gerissen.
    Ich habe nicht gesehen, was ihm passierte, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß er noch lebt. Ich sehe auch keinen Sinn darin, wenn wir ihn suchen."
    Orlana Chant verbiß ihren Seelenschmerz. Der Terraner wartete geduldig, bis sie sich einigermaßen unter Kontrolle hatte. „Weißt du", sagte sie plötzlich, „daß er die Unterlagen von Onkel Jasson ohne dessen Zustimmung geholt hat?"
    „Du meinst, er hat sie gestohlen?"
    „Ein Linguide stiehlt nicht", antwortete sie.
    Dann fügte sie hinzu: „Normalerweise nicht. Ausnahmen gibt es immer."
    „Wir müssen etwas unternehmen", drängte Sikki Kapteyn. „Laß uns versuchen", erklärte sie matt, „über den Brocken in die große Höhle zu gelangen."
    Er schaltete seine Lampe ein und reichte ihr eine Hand. Zusammen bewegten sie sich auf den verkeilten Felsen zu. Sikki leuchtete ihn ab, um einen günstigen Weg zu erkunden.
    Der Boden unter ihren Füßen rumorte leicht. Dann kippte der Felsen zur Seite und rutschte in den Schlund. Mit donnerndem Getöse schlug er mehrfach gegen die Seitenwände, bis er sich knirschend erneut verhakte. Ein paar Steine polterten noch in die Tiefe. Dann herrschte wieder Ruhe.
    Sikki Kapteyn leuchtete alles ab. Er ließ sich dabei Zeit, und Orlana unterstützte ihn. Sie suchten mehrere Minuten nach einem gangbaren Weg, dann wußten sie, daß es ihn nicht gab
     
    7.
     
    Sie saßen nach dem ersten großen Rundgang durch die Ausgrabungsstätte in der Kantine nahe dem Lagerhaus, in dem die Gebeine der Arkoniden untergebracht worden waren. Vor dem Gebäude stand die Fähre, mit der die beiden jungen Linguiden und Sikki Kapteyn gekommen waren.
    Auch jetzt war von den dreien nichts zu sehen.
    Reginald Bull wurde allmählich unruhig. Er hatte Lalande Mishkom vor einer halben Stunde gebeten, sich über Funk mit Kapteyn in Verbindung zu setzen. Jetzt kam die Frau herein und teilte ihm mit, daß alle Kontaktversuche fehlgeschlagen waren.
    Bullys Gesicht drückte die Sorgen aus, die er sich um den „Moses „ machte. Er blickte zu dem Haluter.
    Icho Tolot kümmerte sich nicht um den verschwundenen Terraner und die beiden jungen Linguiden. Ihn interessierten primär nur die Gespräche mit den Archäologen. Und sekundär der Friedensstifter Aramus Shaenor.
    Das änderte sich erst, als ein älterer Linguide eintrat und nachdrücklich um Gehör bat. „Für die Fremden muß ich mich vorstellen", sagte der unauffällig wirkende Mann. „Mein Name ist Jasson Mengor. Ich bin seit längerer Zeit hier in Zonai mit den Ausgrabungen beschäftigt. Aus gesundheitlichen Gründen mußte ich mir ein paar Tage Erholung erlauben.
    Nun habe ich festgestellt, daß meine privaten Aufzeichnungen entwendet worden sind."
    Reginald Bull, der von Sikki Kapteyn genau informiert worden war, stutzte. Sogar Icho Tolot widmete dem Neuankömmling seine Aufmerksamkeit. „Ich kann mir nicht vorstellen", fuhr Jasson Mengor fort, „daß einer meiner Kollegen oder ein anderer Linguide sie genommen hat, zumal ich kein Geheimnis aus meinen Forschungen mache. Es ist sicher auch nicht anständig, wenn ich die Fremden der Tat beschuldige, aber wer sonst kann es gewesen sein? Da in den Aufzeichnungen von mir ein paar sehr gefährliche Orte in den unterirdischen Höhlen gekennzeichnet wurden, könnte das böse Folgen haben, wenn meine Zeichen falsch verstanden würden und jemand eigene Forschungen anstellt."
    „Vielleicht können wir die Geschichte schnell aufklären." Bully war aufgestanden. Er stellte seine Begleiter und sich vor. „Ich bin über ein paar Dinge informiert, die dir wohl noch unbekannt sind, Jasson Mengor. Was sagen dir die Namen Poke Mengor und Orlana Chant?"
    Der Archäologe war sichtlich irritiert. Einen Moment sagte er gar nichts, dann meinte er vorsichtig: „Poke ist ein Neffe von mir. Und Orlana ist seine Freundin. Willst du damit andeuten, daß Poke meine Unterlagen genommen hat?"
    „Nein", antwortete der Terraner. „Ich wollte damit sagen, daß ich es weiß, daß er sie genommen hat. Allerdings hat er seiner Freundin und auch meinem Freund Sikki Kapteyn gesagt, du hättest sie ihm überlassen, weil du eine Angeltour machen wolltest."
    „Jetzt verstehe ich gar nichts mehr", gab Jasson Mengor zu. „Das
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