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1551 - Die Linguidenforscher

Titel: 1551 - Die Linguidenforscher
Autoren: Unbekannt
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Raumschiffs angekommen war. Der Linguide stieg gemächlich aus. Besonders eilig schien er es nicht zu haben. Er lud ein größeres Gepäckstück ab und stellte es auf den Boden.
    Der Gleiter wendete selbständig und flog zurück.
    Jetzt galt es schnell zu handeln, bevor der Friedensstifter in seinem Raumschiff verschwunden war. Aus dem Stand heraus beschleunigte der Gigant. Die Strecke von etwa dreihundert Metern bis zu Aramus Shaenor legte er in knapp zwölf Sekunden zurück. Selbst wenn ihn der Friedensstifter noch frühzeitig bemerken sollte, an ein Entkommen war nicht mehr zu denken.
    Er bremste ruckartig und mit Hilfe der Aggregate seiner Kampfmontur neben dem Zweibeinigen ab und schloß ihn von hinten in seine Arme. Der Gefangene wehrte sich nicht. „Wenn du meiner Bitte um eine Unterredung nicht folgst", dröhnte der Koloß, „dann führe ich diese eben mit etwas Nachdruck herbei. „ „Ich liefere die bestellten Waren", erklang eine irritierte Stimme. „Was willst du von mir, fremder Riese?"
    Der Koloß drehte den Kopf des Gefangenen herum. Er blickte in ein Gesicht, das er noch nie gesehen hatte. Kein Zweifel, dieser Linguide war nie und nimmer der gesuchte Aramus Shaenor.
    Obwohl die beiden Gehirne des Riesen fehlerfrei und schnell arbeiteten, brauchte er noch eine weitere Sekunde, um den ganzen Irrtum zu erkennen. Der Gefangene war nicht einmal ein Linguide.
    Es handelte sich vielmehr um einen Roboter, der aber recht exakt die Kleidung trug, mit der Aramus Shaenor aufzutreten pflegte. „Nicht übel, Tolot, was?" erklang eine Stimme aus der Höhe.
    Auf halber Höhe über dem Bug der VAROAR hatte sich ein Außenluk geöffnet. Zwei Gestalten beugten sich nach draußen und starrten in die Tiefe. Ein Lachen war zu hören.
    Mehrere Scheinwerfer flammten auf und erhellten die ganze Szene.
    Icho Tolot sah seinen Fehler ein. Er wollte sich abwenden, aber er prallte gegen ein unsichtbares Hindernis.
    Ein Fesselfeld! Er war den drei Jüngern in die Falle gegangen. „Nicht so eilig, Haluter!" schrie einer der Schüler des Friedensstifters von oben. „Wir wollen dich erst einmal begrüßen."
    Der Koloß antwortete nichts. Mit Hilfe der Systeme seiner Kampfmontur untersuchte er das Fesselfeld, das von der VAROAR ausging.
    Unter Einsatz aller seiner Möglichkeiten hätte er es sprengen können, aber daran lag ihm wenig. Er wollte keinen Konflikt mit den Linguiden heraufbeschwören. Und schon gar keinen mit Aramus Shaenor.
    Kurz darauf standen die drei Schüler des Friedensstifters neben ihm. „Ich bin Quodran Mengor", sagte der eine von ihnen. „Das sind Castol Hiunar und Forgan Geiz. Wir finden, daß dein Versuch, unseren Meister zu sprechen, etwas ungewöhnlich ist."
    „Es ist auch etwas ungewöhnlich schwierig", antwortete Icho Tolot, „an Aramus Shaenor heranzukommen. Und es ist ungewöhnlich, daß er sich nicht zeigt. Wo steckt er? Warum weicht er mir aus?"
    „Er weicht dir nicht aus." Quodran Mengor lachte leise. „Er hat nur etwas Wichtigeres zu tun, als sich um deine neugierigen Fragen zu kümmern. Das wirst du einsehen müssen."
    „Er ist also nicht hier?"
    „Niemand hat etwas gegen deinen Besuch auf Lingora einzuwenden „, erklärte Quodran Mengor, ohne auf die Frage des Haluters einzugehen. „Aber wenn du hier bist, um den Meister aller Meister zu sprechen, so kann ich dir schon jetzt sagen, daß du keinen Erfolg haben wirst. Du solltest doch gemerkt haben, daß sich in der Milchstraße etwas Entscheidendes verändert hat. Oder?"
    Icho Tolot gab dem jungen Linguiden keine Antwort.
    Als der ein Zeichen gab und das Fesselfeld verschwand, ging der Haluter ohne ein weiteres Wort davon.
     
    *
     
    Zwei Tage später.
    Er hielt sich zunächst ganz im Hintergrund und drückte seine mächtige Gestalt in das Dunkel eines Torbogens. Von hier konnte er hören und sehen, was draußen auf dem Platz geschah. Es war besser, wenn ihn die Schüler des Friedensstifters nicht bemerkten. Sie verfolgten seine Aktivitäten seit der Ankunft auf Lingora ohnehin mit argwöhnischen Blicken.
    Die linguidische Bevölkerung hingegen verhielt sich freundlich und aufgeschlossen. Icho Tolot trug seit der Landung seiner HALUTA auf dem Raumhafen von Sharinam im Dezember des letzten Jahres das Gefühl mit sich herum, hier unter Freunden zu sein.
    Jetzt schrieb man den 2. Januar 1172 NGZ. Der Haluter hatte sich längst hier eingewöhnt.
    Quodran Mengor spielte wieder den großen Meister und dirigierte die beiden anderen Schüler
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