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1551 - Die Linguidenforscher

Titel: 1551 - Die Linguidenforscher
Autoren: Unbekannt
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und die Roboter herum. Seine Wortgewandtheit war seine beste Waffe. Und sicher würde er irgendwann in die Fußstapfen seines Herrn treten, des unübertroffenen Aramus Shaenor.
    Castol Hiunar und Forgan Geiz kümmerten sich um die Installation einer provisorischen Sprechanlage. Sie bauten das tragbare Gerät auf dem Boden auf und testeten es.
    Die Roboter trugen das Material herbei und setzten es zu einer kleinen Bühne zusammen. Zugleich installierten sie eine große Verstärkeranlage mit Lautsprechern an allen Ecken des Platzes. „Die Kundgebung beginnt in Kürze!" plärrte bald darauf die Automatenstimme aus dem tragbaren Gerät, das vor der halbfertigen Bühne stand. „Es spricht Quodran Mengor, der erste Schüler des Meisters aller Meister, des großen Friedensstifters Aramus Shaenor."
    Etwa hundert Linguiden hätten sich auf dem Platz bereits eingefunden.
    Ihr Interesse an dem Geschehen schien aber nicht besonders groß zu sein. Die meisten von ihnen setzten ihren Weg nach einem kurzen Palaver fort.
    Die Bemühungen von Castol Hiunar und Forgan Geiz, die Passanten in Gespräche zu verwickeln und festzuhalten, waren nur selten erfolgreich. „Hört die neue Bestimmung unseres Volkes!" dröhnte wieder die Automatenstimme. „Quodran Mengor wird der Verkünder sein. Er spricht im Auftrag des unübertroffenen Meisters Aramus Shaenor."
    Der Haluter hielt diese Ankündigung für völlig übertrieben. Wahrscheinlich entsprach sie gar nicht der Wahrheit, denn ein Friedensstifter wie Aramus .Shaenor ließ sich nicht durch die Worte eines seiner Schüler vertreten.
    Wenn er etwas zu sagen hätte, würde er es selbst tun. Quodran Mengor wollte sich hier ganz offensichtlich selbst in den Vordergrund spielen. Der normalen linguidischen Mentalität entsprach dieses Verhalten absolut nicht.
    Es gehörte schon eine Portion Mut dazu, sich als Sprecher von Aramus Shaenor auszugeben, auch wenn man seit einiger Zeit als dessen Meisterschüler galt. Schließlich war der Meister aller Meister aus dem kleinen Kreis der Friedensstifter jedermann auf Lingora bekannt.
    Die Schüler waren für den Haluter relativ uninteressant.
    Er hatte sich seit den ungeklärten Ereignissen am „Brennpunkt Wanderer" auf die Spur des Friedensstifters geheftet, aber er mußte eingestehen, daß er sie verloren hatte. Und das, obwohl die VAROAR, das prächtige 200-Meter-Delphin-Schiff des berühmten Linguiden, unweit seiner HALUTA auf dem Raumhafen von Sharinam stand.
    Aramus Shaenor mußte sich irgendwo auf Lingora aufhalten. Das stand fest. Die Frage war nur, wo er steckte und was er machte.
    Icho Tolots Gedanken bewegten sich um mehrere Probleme.
    Was hatten die vierzehn Raumschiffe der Linguiden dort in der unmittelbaren Nähe von ES oder Wanderer zu suchen gehabt? Das war wieder eine Frage.
    Die andere war, was die Friedensstifter, die dort erschienen waren, als nächstes zu unternehmen gedachten.
    Icho Tolots Interesse betraf daher primär Aramus Shaenor. Seine Freunde hatten sich auf die Fersen der anderen Friedensstifter geheftet.
    Reginald Bull hatte den Kontakt zu Yoanu Herrah im Oribron-System verloren und den Haluter wissen lassen, daß er ihm nach Lingora folgen wollte.
    Daneben versuchte der Haluter ganz allgemein, bessere Informationen über die Geschichte des aufstrebenden Volkes der Linguiden zu erhalten. Auch lag deren Vergangenheit und insbesondere die Frage ihrer Abstammung oder Herkunft noch völlig im dunkeln.
    Der nun 28jährige Aramus Shaenor war die zentrale Figur in diesem Geschehen. Er wurde auch Flammenzunge genannt. Dieser Beiname war in mancherlei Hinsicht bezeichnend für ihn.
    Der auf Lingora geborene Friedensstifter trug seine Haarpracht in besonders eigenwilliger Art und Weise. Wie Flammen von eisengrauer Farbe züngelten die Haare aus der ganzen oberen Gesichtshälfte in die Höhe. Nur auf der Stirn war ein herzförmiger - Ausschnitt frei. Die Barthaare der unteren Gesichtshälfte waren ebenfalls lang und nach oben ausgerichtet. Auch auf den Handrücken bildeten die Haarbüschel lange Flammen.
    Seinen Beinamen verdankte Aramus Shaenor aber seiner temperamentvollen und, feurigen Redeweise, die ausdrucksstark und eindringlich sein konnte wie die keines anderen linguidischen Friedensstifters.
    Seine ganze Ausstrahlung und sein Charisma waren so stark, daß sich niemand seinen Worten entziehen konnte. Er wirkte auf eine geradezu magische Art und Weise überzeugend.
    Die Roboter hatten inzwischen den Bau des Sprecherpodests
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