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1551 - Die Linguidenforscher

Titel: 1551 - Die Linguidenforscher
Autoren: Unbekannt
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stattliches Bäuchlein vor sich her. Seine Gesichtshaare standen kreuz und quer, so daß gar keine Sinnesorgane zu erkennen waren. Auch war in seiner Haarpracht so ziemlich jeder Farbton vertreten, der zur Zeit auf Lingora in Mode war. Wie der Mann überhaupt sehen konnte, war Tolot ein Rätsel. „Du meinst die Rede dieses Quodran Mengor?" fragte der Koloß. „Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll."
    „Ich auch nicht", gab der Dicke zu. „Aber ich habe das Gefühl, er spielt sich zu sehr auf. Mein Name ist übrigens Bless Chant. Du bist Icho Tolot, der bekannte Haluter. Man hat mir gesagt, daß du hier weilst. Ich freue mich, dich kennenzulernen."
    „Ich freue mich auch. Kennst du diesen Meisterschüler?"
    „Nur flüchtig, antwortete der übermäßig behaarte Linguide. „Sein Vater ist ein guter Bekannter von mir, aber ich sehe ihn heute nur noch selten. Er heißt Tenas Mengor. Sagt dir das etwas?"
    „Eigentlich nicht."
    „Der Kapitän von Aramus Shaenors Raumschiff VAROAR."
    Icho Tolots Interesse an Bless Chant wuchs sofort. Der Mann wirkte nicht nur gutmütig und zu jeder Auskunft bereit. Er schien sich auch gut mit den Fakten auszukeimen, die den Friedensstifter betrafen.
    Oben auf dem Sprecherpodest faßte der Meisterschüler noch einmal zusammen, was er hatte sagen wollen: „Die Linguiden haben die Terraner abgelöst. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was das bedeutet, darum sage ich es euch. Wir sind die neuen Favoriten der Superintelligenz. Damit gehen wir einer glorreichen Zukunft entgegen. Das ist die Botschaft."
    „Er hat Pech, der gute Quodran", meinte Bless Chant. „Er spricht über Dinge, die hier kaum einer versteht oder die die Linguiden nur wenig interessieren. Was ist eine Superintelligenz? Ich habe noch keine gesehen."
    „Immerhin machst du dir Gedanken über seine Worte", stellte Tolot fest. Er ahnte, daß der korpulente Linguide ihn nicht ohne Grund angesprochen hatte. „Ein Teil der Rede klingt ganz vernünftig, aber mir scheint es doch eher so zu sein, daß Aramus Shaenor seine Schüler nicht über alles aufgeklärt hat, was in den letzten Tagen passiert ist."
    „Das könnte sein." Chant nickte. „Man könnte es herausfinden.
    Ich kenne da ein paar Leute, die viel besser informiert sind als ich."
    „Das interessiert mich. Wo finde ich diese Leute?"
    „Im Hotel Assih-Barang. Zufällig bin ich dort der Manager. Wenn ich dir einen Gefallen tun kann, dann quartiere dich dort ein. Ich bringe dich mit den Leuten zusammen, die dir vielleicht deine Fragen beantworten können."
    Das war es also, dachte Icho Tolot.
    Der clevere Linguide versuchte, ein paar exotische Hotelgäste zu angeln. Aber wenn an seinem Versprechen etwas Wahres dran war, dann würde es sich lohnen, dort Quartier zu beziehen. „Assih-Barang?" Der Koloß staunte. „Das ist doch der Name des cantarischen Raumschiffsfriedhofs, von dem sich die Linguiden viele technische Informationen besorgt haben."
    „Du drückst es sehr vorsichtig aus." Bless Chant lachte. „Sie haben dort geklaut und nachgebaut, was immer sie fanden. Das ungewollte Erbe der Cantaro bescherte meinem Volk viele technische Errungenschaften. Aber damit habe ich nichts zu tun. Für mein Hotel ist Assih-Barang nichts weiter als ein klangvoller Name."
    „Kann ich vier oder fünf Zimmer reserviert bekommen?" fragte der Haluter. „Eine Anzahlung leiste ich sofort."
    „Aber gern. Selbstverständlich", beeilte sich der Dicke. „Aber warum gleich vier oder fünf?"
    „Ich erwarte noch ein paar Freunde", entgegnete der Haluter, „Unter anderem den Terraner Reginald Bull, wenn dir der Name etwas sagt."
    „Natürlich." Bless Chant zog eine Karte aus seiner Jacke und reichte sie dem Haluter. „Eine Orientierungshilfe. Damit kannst du das Hotel Assih-Barang leicht finden. Ich eile voraus und reserviere die Zimmer.
     
    2.
     
    Obwohl die Linguiden dem Galaktikum ablehnend gegenüberstanden, hatten sie den Galax als Zahlungsmittel übernommen.
    Ein grundsätzliches Problem existierte damit für die vier fremden Besucher des Hotels Assih-Barang jedenfalls nicht. Und außerdem waren sie gerngesehene Besucher.
    Da die Bewohner dieses Planeten Humanoide waren, bestanden für Reginald Bull und seine beiden Begleiter in der Beurteilung der Hotelräume kaum Anlässe zur Kritik.
    Der Blue Vee Yii Ly, der Cheftechniker der CIMARRON, lebte schon lange unter Terranern und kannte deren Gewohnheiten durch und durch. Außerdem besaß er ausgezeichnete
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