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1550 - Die neue Bestimmung

Titel: 1550 - Die neue Bestimmung
Autoren: Unbekannt
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hatten sie zu einem Bild zusammengefügt, von dem sie glaubten, daß es richtig sei, weil es einen Sinn ergab: ES hatte Probleme und war sich dieser Tatsache bewußt. Aus irgendwelchen Gründen konnte die Superintelligenz sich nicht selbst aus ihrer Zwangslage befreien. Sie war auch nicht imstande, den Aktivatorträgern reinen Wein einzuschenken. Aber sie hoffte auf Hilfe, und sie hatte sich auch bereits auf die Richtung festgelegt, aus der sie diese Hilfestellung erwartete: Die ehemaligen Aktivatorträger sollten sich um diese Dinge kümmern.
    Sie waren auch guten Willens, die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Daß ES ihnen bei diesem Vorhaben so wenig behilflich war, schien ihnen ganz leicht erklärbar zu sein - die Superintelligenz konnte eben nicht so agieren, wie sie wollte.
    Es war Sache der ehemaligen Aktivatorträger, diesen bedauerlichen Umstand mit Umsicht, Tatkraft und Scharfsinn auszugleichen.
    Nach langem Hin und Her hatten sie es endlich geschafft, den nächsten Materialisationspunkt der Kunstwelt Wanderer zu berechnen. Pünktlich zur vorherermittelten Zeit waren sie zur Stelle gewesen. Aber das hatte ihnen nichts genützt.
    Es war ihnen nicht gelungen, einen Kontakt zu ES herzustellen.
    Sie hatten nicht einmal mit ihm reden können.
    Das war schlimm.
    Andererseits hatten sie aber auch irgendwie damit gerechnet, daß es so kommen würde. Jedem war es klar gewesen: Es würde sie noch sehr viele und sehr große Anstrengungen kosten, bis sie endlich damit rechnen konnten, daß ihnen ein Durchbruch gelang.
    Sie hatten sich schon längst mit diesem Gedanken abgefunden und geglaubt, auf alles gefaßt zu sein.
    Was für ein Irrtum!
    Hier, am „Brennpunkt Wanderer", hatten sie urplötzlich erkennen müssen, daß all ihre Berechnungen, all ihre klugen Schlußfolgerungen an der Realität vorbeigegangen waren.
    ES war nicht hilflos.
    Wenn ES nicht mit den ehemaligen Aktivatorträgern redete, dann nicht deshalb, weil ES das nicht konnte, sondern weil er es nicht wollte.
    Denn während ES seine bisherigen Helfer durch irgendwelche Scheinrealitäten stolpern ließ und allem Anschein nach völlig außerstande war, auch nur ein einziges verständliches Wort zu äußern, war er andererseits offensichtlich durchaus fähig, die Linguiden zu sich zu rufen und mit ihnen zu sprechen.
    Sehr klar und deutlich sogar.
    Anders ließ sich die von Dorina Vaccer übermittelte Botschaft nicht erklären.
    Für die Superintelligenz waren seit der Zelldusche nicht etwa zwei Jahre verstrichen, wie es im Normalraum der Fall war, sondern deren zwanzig. ES behauptete, daß die Frist dadurch entsprechend zusammengeschrumpft sei und daß es noch weitere Verkürzungen geben könne.
    Natürlich war das eine beunruhigende Angelegenheit.
    Wie kam die Superintelligenz dazu, solche Behauptungen überhaupt erst aufzustellen?
    Selbst wenn sie einem anderen Zeitablauf unterlag - warum sollte das irgendwelche Auswirkungen auf die Empfänger der Zelldusche haben, die doch schließlich im normalen Raum-Zeit-Kontinuum lebten?
    Nach der ersten, schreckerfüllten Stille hatte es viele erregte Debatten zu diesem Thema gegeben.
    Es war jedoch nichts dabei herausgekommen.
    Niemand konnte die Behauptungen der Superintelligenz bestätigen oder widerlegen. Medizinische Untersuchungen, in aller Hast durchgeführt, brachten keine Klarheit in diese Angelegenheit.
    Und ES hatte sich längst wieder aus dem Staub gemacht.
    Ganz abgesehen davon, daß die Superintelligenz mit Sicherheit nicht bereit gewesen wäre, sich zu diesem Thema zu äußern.
    Unter den gegebenen Umständen blieb ihnen nichts anderes übrig, als abzuwarten und zu hoffen, daß ES sich geirrt hatte, vielleicht auch einfach nur wieder einmal einen seiner berüchtigten Scherze zu machen beliebte.
    Woran jedoch niemand so recht glauben konnte.
    Deprimiert hatte man dieses unerfreuliche Thema vorübergehend zu den Akten gelegt und sich zu einem anderen, erfolgversprechenderen Unternehmen gewidmet.
    Die linguidischen Friedensstifter hatten Wanderer besucht - den echten Wanderer wohlgemerkt, nicht irgendeine dieser Spiegelwelten.
    Also mußte man versuchen, mit den Linguiden zu reden und von ihnen zu erfahren, was auf Wanderer vorging.
    Auch wenn die Friedensstifter sich mit der Superintelligenz nicht auskannten - wer tat das schon? -, so konnten sie vielleicht doch den einen oder anderen Hinweis geben. Jede Kleinigkeit konnte den Leuten um Perry Rhodan weiterhelfen.
    Aber die Friedensstifter,
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