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1550 - Die neue Bestimmung

Titel: 1550 - Die neue Bestimmung
Autoren: Unbekannt
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Boden herab.
    Es stürmte auf Drostett. „Erlaube mir, daß ich dich diesmal begleite", bat Moron Zembal. „Nein!" sagte Balasar Imkord. „Du hast dort oben nichts zu suchen. Finde dich damit ab! Außerdem ist es sowieso noch nicht soweit."
    Es geschah nur selten, daß er in so scharfem Ton zu einem Schüler sprach. Daß er es ausgerechnet Moron Zembal gegenüber einmal tun würde, hätte er sich wahrhaftig nicht träumen lassen. „Laß mich trotzdem wenigstens vorausgehen und nachsehen, ob alles in Ordnung ist", bat der junge Linguide. „Wozu diese Aufregung? Was sollte da oben nicht in Ordnung sein?"
    „Bitte, Meister!" flehte der Schüler. „Es ist nur zu deinem Besten.
    Glaube mir - ich werde keinen einzigen Blick auf deinen einmaligen Kima-Baum werfen, wenn du es nicht willst!"
    Balasar Imkord hielt sehr auf Disziplin - nicht nur bei seinen Schülern, sondern auch, wenn es um seine eigenen Angelegenheiten ging. Ein so hysterisches Gehabe war ihm noch bei keinem seiner Schützlinge untergekommen, und auch wenn er bis zu einem gewissen Grad Verständnis für Moron hatte, so gab es doch gewisse Grenzen, die man beachten mußte. „Hast du den Verstand verloren?" fragte er streng. „Reiß dich zusammen und hör endlich auf, solchen Unsinn zu erzählen!"
    Moron Zembal kämpfte sichtlich mit sich selbst.
    Er kannte Balasar Imkord schon seit vielen Jahren, war sein Meisterschüler, fast schon selbst ein Friedensstifter. Er hatte seine Emotionen im Griff. Und natürlich glaubte er nicht an Vorahnungen und ähnliche Dinge.
    Und doch ... „Da ist etwas", sagte er, mühsam die Ruhe bewahrend. „Ich spüre es, und das ist keine Einbildung. Du bist in Gefahr, Meister!"
    Balasar Imkord beobachtete ihn aufmerksam. „Wir alle sind in Gefahr", sagte er schließlich. „Und diese Gefahr ist viel größer, als du ahnst. Aber sie hat nichts mit Perry Rhodan oder irgendeinem anderen Terraner zu tun."
    „Was ist das für eine Gefahr?" fragte Moron Zembal. „Das brauchst du jetzt noch nicht zu wissen."
    Er sah die Enttäuschung in den Blicken seines Schülers und lächelte beschwichtigend. „Ich würde es dir sagen, wenn es irgendeinen Nutzen für dich hätte", versicherte er. „Aber das ist nicht der Fall, und darum ist es besser, wenn du dich nicht unnötig damit belastest. Sobald ich selbst die richtigen Antworten gefunden habe, werde ich es dich wissen lassen. Ich sehe jedoch, daß du dir wirklich sehr große Sorgen machst. Du mußt deine innere Ruhe wiederfinden."
    Moron Zembal blickte betroffen drein. „Nein, das ist kein Tadel", fuhr Balasar Imkord beruhigend fort. „Was in den letzten Tagen geschehen ist, das hat auch mich aus dem Gleichgewicht geworfen. Wenn dir die Ruhe in den Bergen helfen kann, dann nutze diese Möglichkeit."
    Dieses Angebot schien den Schüler des Friedensstifters sehr zu überraschen. „Vielleicht sollte ich doch besser in deiner Nähe bleiben", wandte er hastig ein.
    Balasar Imkord war nahe daran, die Geduld zu verlieren. „Mach, was du willst", sagte er. „Nur triff bitte deine Entscheidung diesmal auf eigene Faust, und teile sie mir erst dann mit, wenn du dir deiner Sache sicher bist."
    Moron Zembal sah ganz so aus, als sei er mit dieser an und für sich ganz einfachen Aufgabe restlos überfordert. Er zog sich zurück, aber er wirkte dabei nervös und unglücklich.
    Balasar Imkord hatte ein schlechtes Gewissen, als er seinen Lieblingsschüler so sah, aber da war wirklich beim besten Willen nichts, was er zu seiner oder Moron Zembals Beruhigung hätte tun können.
    Der Friedensstifter stellte fest, daß die ODIN mittlerweile im Anima-System angekommen war.
    Balasar Imkord verspürte angesichts dieser Tatsache das Bedürfnis, etwas zu tun, was eines Friedensstifters absolut unwürdig war: zu fliehen, sich zu verstecken, sich irgendwo zu verkriechen, wo niemand ihn finden konnte. „Das ist verrückt!" sagte er zu sich selbst. „Er ist nur ein Fremder.
    Ein Terraner. Und er hat nichts begriffen."
    Aber genau das stimmte nicht.
    Es ging um ein Ereignis, das vor fast genau zwei Jahren stattgefunden hatte.
    Damals hatte Balasar Imkord wie üblich seinen „Lebensweg" angetreten, und zum erstenmal in seinem Leben hatte er dabei einen Begleiter neben sich geduldet.
    Dieser Begleiter war ein Terraner gewesen: Perry Rhodan.
    Anfangs hatte Balasar Imkord gemeint, daß es nur ein unsinniges Opfer seinerseits war, wenn er den Terraner auf den Berg führte.
    Der Friedensstifter war alt und
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