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1548 - Orbit im Nichts

Titel: 1548 - Orbit im Nichts
Autoren: Unbekannt
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inzwischen erzielt hatte. Aber es war dieser Tage offenbar unmöglich, per Hyperfunk nach Akkartil durchzudringen. Auch von Sato kam nichts.
    So gerne Myles Kantor auch an die Aufrichtigkeit der Nakken geglaubt hätte, so kam es ihm doch höchst merkwürdig vor, daß es zwischen Terra und dem Forschungsstützpunkt der Gastropoiden auf einmal gar keine Verbindung geben sollte. Er hatte die Nakken im Verdacht, daß sie eine Methode zur Bestimmung des Wanderer-Orbits gefunden hatten und jetzt, so kurz vor dem Erfolg, ihr Wissen mit keinem Außenstehenden teilen wollten. Er verzichtete schließlich auf weitere Versuche, Sato Ambush zu erreichen. Wenn er von Yling zurückgekehrt war, konnte er einen Kurier nach Akkartil schicken.
    Inzwischen war der 19. November angebrochen. Das Projektteam ging an Bord und richtete sich für die Reise ein, auch wenn diese - Beschleunigungs- und Bremsphasen sowie Orientierungsmanöver eingerechnet - kaum zehn Stunden in Anspruch nehmen würde.
    Die DEAUVILLE startete planmäßig.
     
    *
     
    Yling war eine Welt, auf der ein Einsiedler sich hätte wohl fühlen können. Sie war urtümlich und von jeglicher zivilisatorischen Verschmutzung unberührt. Zwischen vegetationsgrünen Landmassen erstreckten sich weite, türkisfarbene Meere und Ozeane. Yling war eine warme Welt. Schnee gab es nur auf den höchsten Gipfeln, und die Pole waren eisfrei.
    Die Aufgabe der DEAUVILLE war es, auf der Oberfläche des Planeten ein Netz von Datenmeß-Stationen einzurichten. Die Stationen waren auf die Übertragungsfrequenzen des Galaktischen Ortungssystems getrimmt.
    Sie hatten die Signale, die von GALORS ausgingen, zu registrieren und aufzuzeichnen. In regelmäßigen Abständen würden sie vom Bordsyntron der DEAUVILLE abgefragt werden. Der Syntron war angewiesen, sofort eine Vorverarbeitung der gesammelten Daten durchzuführen. Sobald feststand, daß eine von Qualität und Menge her ausreichende Datensammlung vorlag, wollte Myles Kantor wieder in Richtung Terra aufbrechen.
    Die Zeit brannte ihm, wie gesagt, auf den Nägeln. Die Datenmeßstationen waren primitive, billige Geräte. Die DEAUVILLE würde sich nicht damit aufhalten, sie nach getaner Arbeit wieder einzusammeln.
    Der Flug war ereignislos verlaufen. Die Stimmung an Bord des Forschungsschiffs war gut.
    Jedermann erhoffte sich von dem bevorstehenden Unternehmen einen entscheidenden Fortschritt, der bewirken würde, daß das Projekt UBI ES in naher Zukunft erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Wenn unter den Leuten wirklich jemand war, der nicht wünschte, daß Wanderer gefunden würde, dann verstand er es ausgezeichnet, sich zu verstellen.
    Die DEAUVILLE umrundete den Planeten dreimal und setzte dabei in annähernd gleichmäßiger Verteilung insgesamt 24 Datenmeßstationen ab. Die Stationen wurden durch syntronischen Impuls aktiviert und sodann getestet. Sie funktionierten ohne Ausnahme einwandfrei. Das Forschungsschiff selbst landete auf einer von bewaldeten Bergen umstandenen Hochebene in der Mitte des größten Kontinents, der - etwa 60 Prozent des Flächeninhalts von Afrika umfassend - unmittelbar nördlich des Äquators lag.
    Myles Kantor hatte für seine eigenen Zwecke einen Raum reserviert, der gerade so groß war, daß das Gerät, das er für seine Arbeit brauchte und das Kantormobil hineinpaßten. Die Landung der DEAUVILLE erlebte Myles nur noch anhand der über Bordinterkom verbreiteten Durchsagen mit. Unmittelbar nach Aktivierung der letzten Datenmeßstation hatte er sich in seine Kammer zurückgezogen und wartete dort auf das Eintreffen der ersten GALORS-Signale.
    Seine Geduld wurde auf keine lange Probe gestellt. Draußen senkte sich die Nacht über die urweltliche Natur des Planeten, da begannen die Daten einzulaufen. Die Verarbeitung begann sofort. Es stellte sich heraus, daß die 24 Meßstationen in den ersten drei Stunden ihrer Tätigkeit insgesamt acht GALORS-Signale empfangen hatten. Myles Kantors anfängliche Euphorie wurde allerdings rasch gedämpft, als sich schon nach den ersten Verarbeitungsschritten herausstellte, daß sechs der acht von irrelevanten Ereignissen ausgelöst worden waren, also nichts mit Wanderer zu tun hatten. Immerhin: Zwei reale, verwertbare Datensätze der ersten drei Stunden, das war keine schlechte Ausbeute.
    Im weiteren Verlauf der Analyse wurde erkannt, daß es sich bei den bis jetzt gesammelten Daten ausschließlich um Hinweise auf Manifestationen der einen oder anderen Fiktivversion des
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