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1543 - Der Held von Sigris

Titel: 1543 - Der Held von Sigris
Autoren: Unbekannt
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Größe bleibt uns nur der Rückzug. Pao-Si-Lam spielt auf Zeit, er weiß genau, wann sie eintreffen. Und er weiß auch, daß wir es wissen."
    „Was tun wir?"
    Nochmals rief Rhodan das Muschelschiff. Er verlangte Eirene zu sprechen, doch Pao-Si-Lam erlaubte es ihm nicht. Daraufhin ließ der Terraner einen Warnschuß abgeben. Er wurde vom Schutzschirm absorbiert und blieb wirkungslos. „Du hast es noch immer nicht begriffen", erklärte der Truillauer. „Wir sitzen am längeren Hebel.
    Du kannst nichts tun. Wenn du den Schirm durchdringen willst, brauchst du alle drei Schiffe, die du mitgebracht hast.
    Außerdem wird von der UURD-AY-NAAM nicht viel übrig bleiben. Und damit auch nicht von uns und von deiner Tochter. Das wird dem Bewahrer nicht gefallen."
    „Ich weiß. Und ich denke, du wirst ihm einen Gruß von mir ausrichten, Pao-Si-Lam. Sage ihm, daß ich mir denken kann, daß er hochfliegende Pläne hat, wenn er meine Tochter als Geisel benötigt."
    „Starte, wenn dir dein Leben lieb ist!"
    Dies waren die letzten Worte, die Rhodan mit dem Truillauer wechselte. Er wandte sich an Norman und nickte. „Wir stecken in einer Falle, auch wenn wir es mit den Augen nicht wahrnehmen können", stellte er fest. „Achtung, CATALINA, wir führen einen Alarmstart durch. Countdown dreißig Sekunden!"
    Augenblicklich übernahmen die Syntron-Verbände die Kontrolle über die beiden Schiffe. Die Antigravfelder wurden aktiviert und hoben die ODIN und die CATALINA MORANI in den Himmel des Planeten hinauf. Die beiden Schiffe wurden dabei immer schneller, und eine halbe Stunde später hatten sie die Lufthülle verlassen.
    Sie aktivierten die Feldtriebwerke und näherten sich dem Orbit, in dem die SARATOGA zurückgeblieben war.
    Noch während des Annäherungsmanövers tauchte der Gegner auf. Zehn Schiffe waren es, alle in der Muschelbauweise, und alle zwischen achthundert und tausend Meter groß. Sie rasten aus dem Hyperraum hervor und fächerten auseinander. Erste Energiestrahlen durcheilten den Leerraum und suchten sich ihre Ziele.
    Die drei Schiffe schossen zurück, aber es ging ihnen nicht um Treffer. Sie blendeten die Taster und Zieloptiken der Truillauer und bekamen dadurch ein wenig Luft, die ihnen reichte, um die Nähe des Planeten zu verlassen und die höchstmögliche Beschleunigung zu erreichen. Kurz nach dem Überschreiten der kritischen Distanz zum Planeten verschwanden sie im Hyperraum und nahmen Kurs in Richtung Westside der Milchstraße. Die zehn Muscheln versuchten nicht, die Terraner zu verfolgen.
    Im Kommandantensessel der ODIN saß ein nachdenklicher Rhodan, der auf einen imaginären Punkt starrte. Er zeigte es nicht, aber er litt Gewissensqualen. Er wußte um den Zustand Eirenes. All das, was er in den letzten Monaten und Jahren mit ihr erlebt hatte, stand vor seinem inneren Auge und zeigte ihm deutlich, wie sehr sie eigentlich Hilfe gebraucht hätte. Aber sie wollte es nicht. Lieber redete sie sich ein, daß sie sich in einen Nakken verwandelte.
    Welcher Unsinn. Ihre Veränderungen waren psychischer Natur, und der Kontakt mit den Nakken stellte lediglich eine Art Katalysator dar, ein Brennglas, das die Wirkung der Vorgänge in ihrer Seele verstärkte und nach außen brachte. Mit einer Verwandlung in einen Nakken hatte es gar nichts zu tun, da war Perry sicher.
    Gerade deshalb tat es ihm weh, ohne Ergebnis abziehen zu müssen. Er ließ Eirene im Stich, unterließ das, was ihn sein Verantwortungsbewußtsein und seine Gefühle zu tun drängten. Die Tatsache, daß seine Tochter nichts von ihm wissen wollte und seine Hilfe und seinen Beistand ablehnte, linderte seine Gewissensbisse nur unwesentlich.
    Er war zu spät gekommen und hatte keine Zeit mehr gehabt einzugreifen. Das belastete ihn und machte ihn traurig. Jetzt weilte nicht nur Gesil in der Ferne, auch Eirene befand sich auf dem Weg in die Galaxis Truillau.
     
    *
     
    „Du zwingst mich, gegen die Anweisungen des Bewahrers zu handeln?"
    Die Stimme Pao-Si-Lams überschlug sich, und Idinyphe verzog geringschätzig den Mund. „Selbst wenn es so wäre, du hättest es dir selbst zuzuschreiben", entgegnete sie. „Wie kannst du erwarten, daß Rhodan seine Worte wahrmacht? Er wird nichts unternehmen, wenn ich dadurch in Gefahr gerate. Du weißt das ganz genau!"
    „Ich wollte es nur noch einmal von dir hören. Vergiß nicht, wir kommen aus einer fremden Galaxis und haben nie zuvor Kontakt mit euch Menschen gehabt!"
    „Es ist gut. Ich ziehe mich jetzt
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