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1542 - Mission auf Vaar

Titel: 1542 - Mission auf Vaar
Autoren: Unbekannt
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Kommandozentrale und durch das Schott, das sich vor ihm öffnete und hinter ihm wieder schloß.
    Idinyphe beobachtete die Holos, die die Umgebung des Schiffes darstellten. Der Staubnebel verdichtete sich immer mehr. Es wäre für die Taster des Schiffes leicht gewesen, dieses Phänomen auszufüttern, so daß die Bilddarstellung ungetrübt gewesen wäre. Aber Willom hatte offenbar das erforderliche Kommando nicht gegeben, und Idinyphe hatte keine Möglichkeit, irgendwelche Schaltungen vorzunehmen. Ihre Metamorphose war nicht soweit gediehen, daß sie die entsprechenden 5-D-Impulse auszustrahlen vermochte.
    Nach ein paar Minuten verließ Willom die ANEZVAR.
    Der Nakk flog zielstrebig auf die Klippen zu, tauchte zwischen ihnen unter, kam noch einmal kurz hervor und verschwand danach endgültig. Demnach hatte er den Eingang in die Tiefenwelt der Blues gefunden.
    Idinyphe blieb mit ihren Gedanken allein. Nach einer Weile vergaß sie die Umgebung, in der sie sich befand.
    Sie verkroch sich in sich selbst und lauschte auf die Vorgänge, die sich in ihrer Physis und Psyche vollzogen.
    Die Metamorphose schritt voran, aber Idinyphe wünschte sich, daß es schneller ging. Nach dem Rückschlag, den sie vor einigen Monaten erlitten hatte, mußte sie viel aufholen. Sie wollte mehr erreichen.
    Doch wie schon früher, mußte sie auch diesmal einsehen, daß sie das Tempo, das sie als quälend langsam empfand, nicht beschleunigen konnte.
    Als ihr Bewußtsein wieder in die Realität zurückkehrte, sah sie an dem Chronographen ihres Mehrzweckarmbands, daß seit Willoms Ausstieg mehr als vier Stunden verstrichen waren.
    Warum war er noch nicht zurückgekehrt? Lebte er überhaupt noch?
    Idinyphe blickte auf die Holos, die die Umgebung des Schiffes abbilden sollten. Doch sie waren ihr keine Hilfe, denn der Staubnebel war so dicht geworden, daß die Sichtweite nicht mehr als fünfzehn Meter betrug. Von der Station und den Klippe war nichts mehr zu sehen. Und es wurde immer schlimmer. Der Wind hatte sich zum Sturm gesteigert. Die Außenmikrofone übertrugen das schrille Heulen von Orkanböen.
    Die Terranerin aktivierte den Minikom ihres SERUNS. Sie rief auf der vereinbarten Frequenz nach ihrem Mentor. Doch der meldete sich nicht. Das mußte nichts Schlimmes bedeuten. Nakken verhielten sich eben anders als Menschen. Aber allmählich machte sich Idinyphe dennoch Sorgen.
    Sie wartete noch eine Stunde, dann entschloß sie sich dazu, das Schiff zu verlassen und Willom in die Tiefenwelt zu folgen.
    Aber als sie gerade die Kommandozentrale verlassen wollte, sah sie in einem der Holos eine schemenhafte Bewegung.
    Sie blieb stehen.
    Aus der Düsternis des Staubnebels schwebte die Gestalt eines Nakken.
    Willom!
    Idinyphe erkannte ihn sofort, denn sie vermochte Nakken an ihrem Exoskelett voneinander zu unterscheiden.
    Willom kam nur langsam näher. Es schien der Frau, als zögerte er, ins Schiff zurückzukehren.
    Etwas mußte ihn verwirrt haben, oder er war so in Gedanken versunken, daß er lethargisch wirkte.
    Aber schließlich erreichte er die ANEZVAR doch und schleuste sich ein.
    Als er die Zentrale betrat, verstärkte sich bei Idinyphe der Eindruck von Verwirrung und Lethargie. Er steuerte seine High-Tech-Rüstung unsicher, so daß er mit der linken Seite am Schottrahmen entlangschrammte.
    Idinyphe wich unwillkürlich einen Schritt zurück. In der hellen Beleuchtung der Zentrale glich das blecherne Robotergesicht des Nakken einer Maske, die Hilflosigkeit ausstrahlte. „Was ist passiert?" fragte sie. „Ich weiß nicht", antwortete Willom mit fremd klingender Stimme. „Ich weiß aber, daß ich die Probe habe, die wir brauchen. Schnell, starten wir!"
    Er schlug mit seinen Ärmchen rhythmisch durch die Luft. Die ANEZVAR hob ab. Gleichzeitig war in den Holos die Umgebung wieder klar und deutlich zu sehen. Innerhalb weniger Minuten erreichte das Dreizackschiff den freien Raum, stieg über die Bahnebene der Xiil-Planeten und flog mit Unterlichtgeschwindigkeit geradlinig weiter.
    Denn noch ahnten Idinyphe und ihre Mentor nicht, was ihr nächstes Ziel war ...
    Sie standen im Labor der ANEZVAR.
    Verschiedene Strahler warfen sichtbares und unsichtbares Licht auf einen Untersuchungstisch, auf dem unter einem Lupenfeld ein annähernd keilförmiges Bruchstück aus einer Art Metallplastik lag. Es war bis auf eine Seite glatt, wirkte sehr fest und schimmerte schwach bläulich. Die eine Seite wies eine deutliche Schmelzspur auf. Das Volumen des Bruchstücks
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