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1542 - Die Würgehand

1542 - Die Würgehand

Titel: 1542 - Die Würgehand
Autoren: Jason Dark
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tatsächlich geschafft!
    Wir befanden uns auf der Straße, die auch der Bus genommen hatte.
    Nur befand er sich noch nicht in Sichtweite. Er hatte möglicherweise sein Ziel schon erreicht. Das würde sich alles in den folgenden Minuten herausstellen.
    »Wir müssen sie kriegen, Suko. Ich fürchte, dass die verdammte Klaue auch einen ganzen Bus zerstören kann.«
    »Mit dieser Befürchtung stehst du nicht allein.«
    Wir schwiegen. Zudem musst sich Suko konzentrieren. Es war nicht einfach, schnell und sicher über die recht enge Straße zu fahren. Wir befanden uns in einer leicht hügeligen Landschaft, durch die sich mehrere schmale und kurvenreiche Straßen zogen.
    Natürlich hielt ich meine Augen offen. Ich wollte so viel wie möglich von der Gegend sehen, in der wir unser Ziel finden würden. Es musste auch ein Hinweisschild geben, das uns zum Ziel brachte, auch darauf achtete ich.
    »Langsamer, Suko.«
    Er bremste ab. Es war ein Glück, dass dieses bewusste Schild eine helle Schrift auf dunklem Hintergrund trug. So war der Name des Lokals gut zu entziffern.
    Suko hatte etwas zu viel Fahrt drauf.
    Er musste stark bremsen, ein Stück zurücksetzen und kurbelte dann das Lenkrad nach links, um die Einmündung des schmalen Wegs zu erreichen.
    Wir schössen hinein. Wir hüpften in unseren Sitzen auf und ab. Die Strecke war alles andere als eben, und Suko hatte Mühe, bei dieser Geschwindigkeit den Wagen auf dem Weg zu halten.
    Hinzu kam der feuchte und leicht rutschige Boden. Kurven mussten wir auch nehmen, doch sie versperrten uns nicht so stark den Blick, als dass wir die helle Masse vor uns nicht gesehen hätten.
    »Verflixt, wir sind schon da!«, flüsterte Suko.
    Er fuhr sofort langsamer.
    Zwar sahen wir den Nebel oder was immer es sein mochte, aber die Entfernung zu ihm war schlecht zu schätzen. Suko fuhr jetzt vorsichtig, und so schlichen wir fast in die nächste Kurve hinein und auch in die übernächste, die wir allerdings nicht bis zum Ende durchfuhren, denn Suko bremste hart ab.
    »Da ist sie«, sagte er.
    Ich nickte. Wir waren am Ort des Geschehens angelangt. Zwar war der Bus noch nicht zu sehen, das jedoch änderte sich, nachdem wir ausgestiegen und einige Schritte vorgelaufen waren.
    Wir sahen mehrere Dinge zugleich.
    Da gab es einmal den Bus, auf dessen Heck wir schauten. Vor ihm baute sich die verdammte Nebelmasse in all ihrer Breite aus.
    Das Bild sah ja noch recht normal aus, wenn es da nicht die Hand gegeben hätte, die über dem Busdach lag und so weit gespreizt war, dass die Finger die Seiten umklammerten. Nicht nur das, sie hatten sie bereits eingedrückt und dabei einige Fenster zerstört.
    Den Würger Chikaze entdeckten wir nicht. Allerdings gingen wir davon aus, dass er sich entweder im Bus aufhielt oder vor ihm. Vielleicht auch im Gestrüpp an den Wegrändern.
    Suko hielt bereits seine Dämonenpeitsche in der Hand, als er mir zunickte.
    »Kümmere du dich um den Würger. Ich nehme mir die Hand vor.« Er grinste hart und schwenkte die Peitsche.
    Ich hatte vor, ihn zu fragen, wie er auf das Dach klettern wollte, als sich die Hand bewegte. Sie hatte zwar keine Ohren, aber sie musste uns gespürt haben.
    Plötzlich drehte sie sich, und einen Moment später war sie bereits auf dem Weg zum Heck des Busses.
    »Lauf, John, lauf!«
    Ich erhielt von Suko einen Schlag in den Rücken und lief an der linken Busseite vorbei. Die Fenster lagen nicht sehr hoch. Ich konnte hineinschauen, aber ich sah keine Fahrgäste darin. Bis ich die Vorderseite erreichte. Dort drängten sie sich hinter dem Fahrer zusammen.
    Das Bild war für mich nur eine Momentaufnahme, nicht mehr. Ich vergaß sie auch schnell, denn es war viel wichtiger für mich, was sich vor dem Bus abspielte.
    Dort stand Chikaze.
    Er hatte sich einen dunkelhaarigen Mann geholt und war dabei, ihn in die Knie zu zwingen, während seine Hände wie Schraubstöcke den Hals des Mannes umklammerten…
    ***
    Suko war sicherheitshalber einige Schritte zurückgewichen, als die Klaue das Ende des Busdaches erreicht hatte. Er wollte genügend Platz haben, denn den brauchte er, um sich erfolgreich verteidigen oder angreifen zu können.
    Die Klaue stellte sich. Sie war dämonisch beeinflusst, und sie besaß ein Gespür für Gefahr oder dafür, wann sie eingreifen musste oder nicht.
    Suko war ihr Feind.
    Er stand hinter dem Bus und erwartete sie. Die Klaue kratzte nicht über das Dach, sie schwebte, als wäre sie leicht wie eine Feder, die vom Wind getragen
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