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1542 - Die Würgehand

1542 - Die Würgehand

Titel: 1542 - Die Würgehand
Autoren: Jason Dark
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fiel zu Boden, er bekam wieder Luft, aber das würde er kaum merken.
    Ich wollte den Würger.
    Dabei war ich davon ausgegangen, dass ein Schlag ausgereicht hätte.
    Ich irrte mich. Zwar war Chikaze hart getroffen worden, aber er brach nicht zusammen. Welche Kraft ihn auf den Beinen hielt, war mir unverständlich. Er taumelte zur Seite, ich rechnete damit, dass er stolpern und fallen würde, aber er hielt sich tatsächlich auf den Beinen und drehte sich im Kreis.
    Ich wollte es endlich beenden. Einen bewusstlosen Würger in Handschellen abzuführen war mein Traum, deshalb wollte ich noch mal zuschlagen und ihn empfindlich treffen.
    Uns trennten nicht mal zwei Meter. Das war keine Entfernung. Die Hälfte überwand ich mit einem Schritt. Ich suchte mir schon eine Stelle an seinem Kopf aus, wo ich ihn am besten traf, da überraschte er mich erneut.
    Er war nicht so angeschlagen, wie ich es mir gewünscht hätte. Seine Bewegung war flüssig und verdammt schnell. Ich dachte noch daran, dass ich die Beretta verkehrt herum in der Hand hielt, da erwischten mich bereits seine Hände, und die Finger drehten sich förmlich um meinen Hals, wobei sie tief in die Haut hineindrückten.
    Schon beim ersten Zusammentreffen glaubte ich, dass meine Kehle zerdrückt wurde. Da wurde mir nicht nur die Luft abgeschnürt, da erlebte ich auch die bösen Schmerzen, als hätte man mir kleine Messer in den Hals gerammt.
    Es waren schreckliche Momente, die ich durchlitt. Der Würger ließ nicht los und stieß mich heftig zurück, sodass ich das Gleichgewicht verlor und rücklings auf dem Erdboden landete.
    Chikaze hing an meinem Hals. Seine Finger waren mit Eisenklammern zu vergleichen, die an meinem Hals festsaßen und sich nicht mehr lösen würden.
    Ich sah die Welt nicht mehr so, wie sie war. Selbst die Fratze des Würgers verschwamm. Dafür streifte mich sein heißer und auch stinkender Atem, und da ich nicht taub war, hörte ich ihn sogar sprechen.
    Er stieß die Worte keuchend und hektisch hervor, und ich verstand nicht, was er mir sagen wollte.
    Es waren bestimmt Flüche oder tödliche Versprechungen.
    Ich musste mich aus dieser Lage befreien, bevor mich die Schwärze der Bewusstlosigkeit nach unten zerrte. Noch konnte ich denken und erinnerte mich daran, dass meine rechte Hand noch immer die Beretta umfasst hielt.
    Leider musste ich sie erst drehen, um sie in die korrekte Schussposition zu bringen.
    Chikaze würgte weiter.
    Mir ging es immer schlechter. Aber ich schaffte es, die Pistole in der Hand umzudrehen und sie so zu halten, dass ich den Griff umfasste und den Finger auf den Abzug legen konnte.
    Der Würger kniete zwar auf mir, aber er klemmte meine Arme nicht ein.
    Sehen konnte ich nichts, so war ich gezwungen, nach meinem Gefühl zu handeln.
    Ich brachte den rechten Arm mit der Waffe hoch. Ich stieß dabei mit der Mündung an die linke Körperseite des Würgers, was ihm nicht weiter auffiel.
    Meine Hand glitt höher. Ich wollte sicher sein und bis an den Kopf des Mörders heran. Aber ich merkte auch, dass mir die Kräfte immer mehr schwanden. Lange würde ich es nicht mehr durchhalten. Und ich hatte nur einen Schuss, denn es war fraglich, ob der Würger einen zweiten zulassen würde.
    Mein Hals brannte wie Feuer.
    Ich war so gut wie blind.
    Der Mangel an Luft stach wie ein Messer in meine Lungen.
    Und dann zog ich den Stecher zurück.
    Den Abschussknall bekam ich nur gedämpft mit, obwohl der Schuss in meiner unmittelbaren Nähe abgegeben worden war.
    Was passierte?
    Nichts, die Hände umklammerten weiterhin meinen Hals. Da wurde eine kurze Zeitspanne plötzlich verdammt lang.
    Chikaze zitterte.
    Es übertrug sich auch auf mich, und es war der Anfang vom Ende.
    Der Würger rutschte von mir herunter nach rechts weg. Ich sah nicht, dass er aufschlug, aber ich hörte seinen wahnsinnigen Schrei, der das Ende seines Daseins verkündete.
    Als der Schrei verstummt war, lag ich neben einem Toten. Das jedoch begriff ich noch nicht, weil ich einfach zu fertig war…
    ***
    Diesmal waren es keine Klauen, sondern Hände, die mich umfassten und mich in die Höhe zogen. Die Hände gehörten Suko.
    Ich fühlte mich zwar schon etwas besser, weil ich keine roten Kreise mehr sah, aber mein Hals schien noch immer in einer Garotte zu stecken, die zum Glück nicht mehr weiter zugedreht wurde.
    Ich bekam wieder Luft, aber ich musste das Atmen erst mal wieder lernen.
    Suko schaffte mich zum Bus, wo er mich auf eine Stufe der Treppe an der Fahrerseite
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