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1541 - Das himmlische Stück

Titel: 1541 - Das himmlische Stück
Autoren: Unbekannt
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Yeshki, würde nichts ihn mehr überraschen können. „He!" wisperte eine Stimme. Von hinten hielt eine Hand ihn am Bein fest.
    Yeshki erkannte trotz der Dunkelheit Trüüt. „Was ist?" flüsterte er zurück. „Ich ... ich kann nicht weiter. Hier gibt es nicht einmal Pilzlicht."
    Trüüt sank auf die Knie, dann robbte er die zwei Meter zur Schachtwand und schmiegte sich zwischen zwei Felsen. „Du mußt es dem Protek sagen, Yeshki. Bitte ... Sag’ ihm, ich hätte den Anschluß verloren, oder daß ich mir den Fuß gebrochen habe ..."
    Yeshki riß den anderen auf die Beine. Alle anderen waren bereits weit vorausgeeilt. „Rede keinen Unsinn! Du kommst mit oder du wirst sterben. Das weißt du."
    Er ließ Trüüt stehen und folgte dem Trupp in Richtung Oberfläche. Zumindest wiesen die Echosteine ihnen den Weg. „Yeshki! Warte!"
    Plötzlich war Trüüt bei ihm und hielt sich an seinem Gürtel fest. Der andere atmete schwer, sein Mund stieß in höchsten Tönen Gewimmer aus. Aber er hielt durch. Zehn Minuten später hatten sie den Anschluß geschafft.
    Yeshki kniff die Augen zusammen.
    Ja; hinten war nach wie vor alles dunkel. Nur vorne mußte irgendwo eine cholidische Pilzkolonie liegen, denn ein weißlicher Lichtschimmer drang zu ihnen.
    Bevor sie die Lichtquelle noch erreichten, nahm Yeshki das Geräusch fließenden Wassers wahr.
    Einer der Höhlenflüsse versperrte ihnen den Weg. Wie ging es nun weiter?
    Rigoros drängte er nach vorn. Die meisten Jungen machten bereitwillig Platz; sie traten zaghaft auf der Stelle und murmelten besorgt.
    Ein paar Meter weiter unterbrach eine steile Felsenkante den Weg. Und kaum zehn Zentimeter unterhalb des weggeschwemmten Ufers gurgelte der Fluß. Auf zwölf Metern Breite machten Strudel und scharfzackige Felsen jedes Schwimmen unmöglich.
    Ohnehin war Schwimmen ein Glücksspiel; man konnte leicht in eisige Strömungen geraten, die binnen Sekunden tödlich wirkten. „Was jetzt?" fragte Yeshki ratlos. Im fahlen Licht schaute er Biityghi und Liir an. „Kehren wir um und holen Material für eine Brücke?"
    „Natürlich nicht", gab der Protek zurück. Sein Hals krümmte sich ein bißchen nach vorne, die nachlassenden Augen starrten zusammengekniffen. „Äh, Yeshki! - Dieser Fluß war schon immer da, und es gibt auch einen Weg hinüber. Wenn nicht einer von euch diesen Weg findet, lasse ich euch von Liir der Reihe nach ins Wasser werfen."
    Von hinten kicherte jemand schrill. Yeshki erkannte Yülkizz’ Stimme. Der andere war ein Maulheld. Er wagte zwar das Gekicher, hätte sich aber niemals dazu bekannt.
    Biityghi richtet sich zornig auf. „Das war mein Ernst! Ihr wäret nicht die ersten, die an dieser Stelle sterben!"
    Unruhe machte sich unter den Jungen breit. „Das heißt", wagte Yeshki nachzufragen, „wir müssen die Aufgabe selbst lösen?"
    „Genau. Und wartet nicht zu lange."
    Ein heilloses Stimmgewirr breitete sich aus. Während die anderen plapperten, beobachtete Yeshki Liir und den Protek. Sie meinten wirklich, was sie gesagt hatten.
    In einem Anfall von Panik schaute er um sich. Aber es gab nicht den geringsten Hinweis. Und keiner der Männer hatte offenbar einem der Jungen je berichtet, daß diese Hürde existierte.
    Er wollte nicht sterben. „Ruhe!" schrie Yeshki deshalb. „Verdammt, bei allen Lichtgöttern! Seid ruhig!"
    Mit einemmal schwiegen die Jungen. Unsicher sah er sich um, bemerkte aber nur interessierte Blicke von den beiden erwachsenen Blues. „Wir müssen zusammenarbeiten", erklärte Yeshki. „Ich sage euch, was zu tun ist. Die hinteren fünfzehn von euch gehen in den Gang zurück. Ihr sucht jede Erhebung ab. Vielleicht gibt es einen Gang, der abzweigt.
    Schaut auch nach oben; rollt größere Steine beiseite!"
    Die Hälfte der Jungen verschwand. Ohne jeden Widerstand akzeptierten sie Yeshki als Anführer.
    Sterben wollte keiner - und eine schwache Idee war besser als nichts. „Und was tun wir anderen?" fragte Trüüt. Sein kleingewachsener Freund war also mit hiergeblieben. „Wir sehen uns hier um. Denkt alle mit."
    Yeshki warf dem Protek einen flehentlichen Blick zu, doch Biityghi reagierte nicht.
    Also ging er in die Knie und robbte nahe an die Felskante. Mit einer Hand prüfte er das Wasser: kalt wie Eis. Es war tödlich. Ein Strudel riß mit erstaunlicher Kraft an seinen Daumen.
    Der Lichtschein aus der Verlängerung des Ganges blendete ihn. Yeshki suchte zu beiden Seiten die Ufer ab, doch ohne jeden Erfolg. Wenn man überhaupt von „Ufern"
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