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1541 - Das himmlische Stück

Titel: 1541 - Das himmlische Stück
Autoren: Unbekannt
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Sein Ziel hieß Zusammenarbeit, Ausnutzung der individuellen Talente. „Sammelt so viel Holz und Aste, wie ihr tragen könnt! Aber keiner beschädigt eine Pflanze!
    Nehmt nur das, was von allein abgefallen ist!"
    Hitze und Helligkeit trafen ihn wie ein brutaler Keulenschlag. Dagegen half keine Erfahrung. Im Gegenteil, die Angst vor diesem Augenblick wuchs mit jedem Mal.
    Yeshkis Füße versanken ein paar Zentimeter tief im weichen Pudersand. Die Wüste erstreckte sich, so weit sein strapazierter Blick reichte. Nur die Gebäude der Lichtgötter und das flache Grün der Oase stachen heraus.
    Gemeinsam mit Fuly suchte er sich einen Weg in das Oasengestrüpp. Seine Augen brannten furchtbar, das Blut pulsierte träge. „Das könnte gehen", sagte Fuly irgendwann. Er deutete auf einen Baum, dessen Stamm einen Durchmesser von einem halben Meter aufwies. „Hilf mir, Protek."
    Der junge Mann faßte den Baum und versuchte, ihn samt Wurzeln aus der Erde zu reißen. Allein von dem Anblick lief Yeshki ein Schauer über das Bauchfell. Dennoch überwand er seine Bedenken und half mit. „Verdammt ... Bei den Cantar!" fluchte er. „Wir schaffen es nicht!"
    Der Baum haftete hartnäckig im Boden.
    Yeshki rief ein paar andere Vyynyit herbei. Hier oben trug seine Stimme nicht sonderlich weit; sie verlor sich fast in der Weite der Landschaft.
    Zu sechst rissen sie an den Zweigen des Gewächses. Und endlich rührte sich etwas: Der Stamm wackelte zunächst, dann sprang er fast auf dem Boden. Dabei erklang ein Geräusch wie das Stöhnen verwundeter Krieger. „Das war der erste", stelle Fuly mit zusammengekniffenen Augenpaaren fest. „Jetzt Nummer zwei."
    Die ganze Arbeit wurde ein zweites Mal getan. „Ich sage euch!"wandte sich Yeshki an die anderen, „das wird die Ausnahme bleiben. Keiner von euch soll glauben, ihm sei dasselbe erlaubt."
    Die sechs Vyynyit verschwanden wieder. Als auch Fuly auf die Suche nach Pflanzenresten gegangen war, hatte Yeshki Zeit zum Nachdenken. Immer wieder wanderte sein Blick in Richtung der Gebäude.
    Eine halbe Stunde später schrie er: „Schluß! Kommt zusammen und lagert euren Fang im Tunnelzugang!"
    Kurz darauf versammelte sich seine kleine Streitmacht. „Ich habe beschlossen, auf einen Vorschlag von Fuly einzugehen." Sein Blick wanderte mit einem Rest von Unentschlossenheit über die Vyynyit. „Wir werden die Gebäude der Lichtgötter betreten. Aber nicht, um eure Mannbarkeit zu beweisen. Diesmal wollen wir versuchen, möglichst viele der sonderbaren Gerätschaften zu untersuchen."
    „Aber ...", begann Liir.
    Yeshki fiel ihm ins Wort. „Ich dulde keinen Widerspruch, Liir. Daß dies noch nie so gemacht wurde, weiß ich.
    Los jetzt! Verteilt euch zu gleicher Anzahl auf die drei Gebäude."
    Durch die glühende Sonne stapften sie auf die Häuser zu. Er und Fuly übernahmen mit acht anderen Mitgliedern des Stammes das erste Haus.
    Im Innern war es kühler und weniger hell. Yeshki rieb sich erleichtert die Augenpaare. Sein Fell hörte endlich zu brennen auf.
    In den Regalwänden hatte sich nichts verändert. Sonderbar, daß sich nicht einmal Puderstaub setzte ... Yeshki hatte immer den Eindruck, bei Berühren der Bretter eine Art Knistern zu verspüren.
    Fuly machte den Anfang.
    Der junge Vyynyit nahm sich eines der Objekte, das nur handtellergroß war, und hantierte daran herum. Nichts geschah. Yeshki und die anderen atmeten auf. Nun faßten sie Mut, dasselbe zu tun wie Fuly.
    Der Protek schritt suchend die Reihen ab. Da war es ... Auf einem der Gestelle stand ein Kasten, dessen Form ihm vertraut war. In einem solchen Ding hatte er die seltsamen Bilder von mißgestalteten Blues gesehen.
    Etwas schepperte. „Protek!"
    Der ängstliche Aufschrei galt ihm.
    Yeshki fuhr herum und sah, was geschehen war. Einer seiner Leute hatte eine armlange, durchsichtige Spindel fallen gelassen. Sie war in unzählige scharfkantige Teile zersprungen.
    Yeshki war ratlos. „Das macht nichts", meinte an seiner Stelle Fuly von weiter hinten. „Sucht weiter."
    Der Krieger schaute fragend - und Yeshki winkte bestätigend. Soeben hatte er sich das Heft aus der Hand nehmen lassen. Doch er beschloß, es dabei zu belassen, weil Fuly sich in dieser Umgebung so selbstverständlich und sicher zurechtfand.
    Erneut blieb er vor dem Kasten stehen.
    Yeshki berührte eine kleine Erhebung an der Seite.
    Sogleich flimmerte etwas im Innern des Kastens. Von einer Sekunde zur anderen sah sich der Protek dem Gesicht eines Blues
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