Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1541 - Ball der Vampire

1541 - Ball der Vampire

Titel: 1541 - Ball der Vampire
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
musste auch nicht lange suchen. Salat und ein Kalbsfilet mit Steinpilzen.
    »Das war's doch«, sagte ich.
    Der Ober bekam seine Bestellung, nahm die Karten wieder mit und wollte die Weinkarte bringen. Darauf verzichteten wir, denn Jane bestellte einen bestimmten Weißwein.
    »He, du kennst dich aus?«
    »Ich war schon öfter hier.«
    »Und weiter?«
    »Ich wurde hier noch nie enttäuscht. Ich habe hier so manchen Abschluss mit einem Klienten gefeiert.«
    »Und jetzt bin ich an der Reihe.«
    »Du sagst es.«
    »Aber das ist kein Abschluss.«
    »Richtig.«
    »Ein Anfang?«
    »So ungefähr.« Sie hob ihr Glas, und wir prosteten uns mit dem Aperitif zu.
    Brot wurde auf den Tisch gestellt, dazu Butter und verschiedene Dips.
    Die Nebentische waren ebenfalls besetzt, aber kein Gast kümmerte sich um die Gespräche der anderen.
    Ich aß nur sehr wenig Weißbrot und erkundigte mich nach dem Anfang.
    »Der ist nicht einfach.«
    »Aha. Es gibt Probleme?«
    Jane lächelte. »Vielleicht. Aber darüber sollten wir erst nach dem Essen reden.«
    »Wie du willst, Jane. Du bist die Gastgeberin.«
    Wir blieben nicht stumm. Ich erzählte der Detektivin, was in den letzten Wochen bei mir alles gelaufen war und dass es so etwas wie Ruhe leider nicht gab.
    »Ich hatte da weniger Probleme.«
    »Auch nicht mit Justine Cavallo?«
    Janes Gesicht verschloss sich, als sie an die Blutsaugerin dachte, die bei ihr im Haus lebte.
    »Es ging. Wir haben keine größeren Probleme miteinander gehabt.«
    »Freut mich.«
    Jane hob den Blick. »Das muss nicht heißen, dass alles so bleiben wird, John.«
    »Ja, das denke ich mir.« Den Unterton in ihrer Stimme hatte ich nicht überhört und glaubte jetzt daran, dass Jane mit ihren Problemen nach dem Hauptgericht herausrücken würde.
    So war es dann auch. Nicht nur das Essen war vorzüglich, auch der Wein, den Jane ausgesucht hatte, und ich merkte, dass bei mir allmählich Entspannung eintrat und ich mich irgendwie sauwohl fühlte.
    »Dann erzähl mal«, forderte ich sie auf und drehte mein Weinglas auf der Tischdecke. »Was ist der wirkliche Grund, dass wir hier sitzen?«
    Sie hob die Schultern.
    »Nichts?«, fragte ich.
    »Doch. Es gibt da schon ein Problem.«
    »Und welches?«
    »Das ist schwer zu sagen.«
    »Demnach ist es noch nicht vorhanden. So richtig, meine ich.«
    Jane blickte mich direkt an.
    »Es ist vorhanden, John, aber es ist auch schwer zu greifen, das muss ich zugeben. Ich bin noch nicht direkt involviert, aber das kann noch kommen. Ich wollte zuerst mit dir reden, denn das Eis, auf dem ich mich bewege, ist recht glatt.«
    »Ich höre zu.«
    »Es geht um verschwundene Frauen.«
    »Entführt?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Und wer ist verschwunden? Kennst du Namen?«
    Jane trank einen Schluck Wein und schüttelte dann den Kopf. »Es sind keine Namen genannt worden.«
    »Und weiter?«
    »Die Mädchen waren Prostituierte. Sie hatten verschiedene Berufe. Alles nur Tarnungen. In Wirklichkeit waren sie eben Liebesdienerinnen.«
    »Die jetzt verschwunden sind, ohne dass sie wieder auftauchten. Nicht tot und nicht lebendig.«
    »Ja, das kann man so sehen. Wobei es zwischen den beiden Begriffen noch etwas gibt.«
    »Untote? Zombies?«
    »Ich denke, dass du auf dem richtigen Weg bist.«
    Bisher war unser Treffen recht entspannt gewesen. Von dieser Sekunde an spürte ich schon das ungute Gefühl in meinem Innern. Mir war auch klar, dass Jane mir noch nicht alles gesagt hatte, das sah ich ihrem Blick an, mit dem sie mich anschaute.
    »Bitte, werde konkreter.«
    »Man spricht von Vampiren.«
    Ich verengte die Augen. Dann runzelte ich die Stirn und flüsterte: »Die verschwundenen Frauen sollen zu weiblichen Vampiren geworden sein? Habe ich richtig gehört?«
    »Das hast du.«
    Da war kein Lächeln auf ihren Lippen zu sehen. Es war Jane Collins bitter ernst, und ich wollte wissen, ob sie für ihre Behauptung auch Beweise hatte.
    »Keine direkten.«
    »Und was sagt Justine Cavallo dazu?«
    »Sie weiß es nicht.«
    »Dann hat sie dich demnach nicht auf diese Idee gebracht, sage ich mal.«
    »Das ist wahr.«
    Ich lehnte mich zurück. »Und wer war es dann?«
    Bisher hatte Jane die Antworten immer recht flott gegeben. Diesmal ließ sie sich Zeit. Sie trank von ihrem Wein und legte dabei die Stirn in Falten. Erst als sie das Glas wieder abgesetzt hatte, sprach sie leise weiter. »Yago Tremaine.«
    Ich grübelte über den Namen nach, aber der sagte mir im Moment nichts. Das las Jane auch aus meinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher