Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1541 - Ball der Vampire

1541 - Ball der Vampire

Titel: 1541 - Ball der Vampire
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
unternehmen konnte.
    Walter stolperte nach draußen, hielt sich aber noch auf den Beinen und wurde losgelassen.
    Er rutschte aus.
    Sofort war der Typ über ihm.
    Walter sah ihn nicht. Er wurde in die Höhe gerissen. Der Griff umklammerte jetzt seinen Nacken, sodass er sich fühlte wie eine Katze, die jemand vom Boden hoch gezerrt hatte.
    Er hörte hinter sich das Knurren. Für ihn war es ein entsetzliches Geräusch, und Sekunden später nahm er die Welt nicht mehr so wahr, wie er sie kannte.
    Der andere drehte ihn um die Achse.
    Erst schnell, dann immer schneller.
    Im genau richtigen Moment ließ er ihn los.
    Es gab nichts mehr, woran sich Walter Thorn hätte festklammern können. Er sah auch nicht, wohin er flog, bis ihn etwas bremste.
    Leider kein Kissen oder eine weiche Matratze. Es war ein verdammt hartes Hindernis. Dass er gegen einen Baumstamm gekracht war, bekam er schon nicht mehr mit.
    Der Schlag war so hart und brutal, dass ihn sofort die absolute Schwärze erfasste und hinein in eine Welt riss, aus der es kein Entrinnen mehr gab.
    Der Vampir schaute ihn noch mal an. Er nickte, denn er war zufrieden, drehte sich um und ging zu seinem Auto.
    War es wirklich ein Gehen?
    Beinahe sah es so aus, als brauchte er den Boden nicht mal zu berühren. Sekunden später war er weg…
    ***
    Yago Tremaine kam!
    Und es war nicht nur ein einfaches Erscheinen, nein, er hatte seinen großen Auftritt.
    »Aha«, sagte ich nur und erntete ein knappes Lächeln von meinem weiblichen Gegenüber.
    Ich hatte meine Lederjacke an der Garderobe abgegeben, Tremaine seinen Mantel nicht. Er war aus schwarzem Leder gefertigt, stand offen und schwang bei jedem Schritt. Aus schwarzem Leder bestanden auch die Stiefel, ebenso schwarz war die Hose, und nur das Hemd stach durch sein makelloses Weiß ab. Die drei obersten Knöpfe standen offen.
    Allerdings fehlte die Goldkette am Hals.
    Dunkles Haar, nach hinten gekämmt, dabei kleine Locken bildend, sodass sich Wellen auf dem Kopf hatten bilden können. Die Haut sah solariumbraun aus.
    »Tolle Klienten hast du«, murmelte ich.
    »Man kann sie sich nicht immer aussuchen.«
    »Aber du schon.«
    »Ich muss ja auch meinen Lebensunterhalt verdienen.«
    Ich grinste. »Schmuck sieht er aus, richtig toll. Ein Auftritt wie ein King.«
    »Er ist unsicher. Die Sache mit seinen Frauen hat ihn ziemlich aus der Bahn geworfen. Er hat wirklich Probleme.«
    »Und er weiß natürlich, wer hier bei dir sitzt.«
    »Auf jeden Fall.«
    »Dann kann ich ja durchatmen.«
    Tremaine zog auch jetzt seinen Mantel nicht aus, als er an unserem Tisch stehen blieb.
    »Hi, Jane, ich bin pünktlich.«
    »Fast.«
    Danach wurde ich angesprochen.
    »Hi, das ist endlich mal eine Überraschung. John Sinclair. Ich habe schon einiges über Sie gehört, aber noch nichts von Ihnen gesehen. Sie sind jetzt da, gratuliere…«
    »Wozu?«
    »Zu Ihren Erfolgen. Das spricht sich herum.« Es gab noch einen dritten Stuhl am Tisch, auf dem Yago Tremaine Platz nahm.
    Ich mochte weder den Typ noch dessen Gebaren. Er spielte den King.
    Er schien demonstrieren zu wollen, dass ihm die Welt gehörte. Aber seine leicht weibischen Gesichtszüge passten nicht zu seinem Beruf.
    An beiden Daumen steckten Ringe aus Gold. Die Fingernägel waren sehr gepflegt, und beim genauen Hinschauen aus der Nähe fielen mir die Falten im Gesicht auf, die er nicht hatte wegretuschieren können.
    Zu essen bestellte er nichts. Für ihn war es wichtig, Champagner zu trinken, und war der Meinung, dass dieses Getränk den Durst am besten löschte. »Finden Sie nicht, Mr Sinclair?«
    »Ich bevorzuge Bier.«
    »Habe ich früher auch mal.«
    »Hau nicht so auf den Putz, Yago«, sagte Jane, die ihn anfunkelte. »Deshalb sind wir nicht hier. Ich hätte dich auch sitzen lassen können, denk daran.«
    »Ist ja schon gut.« Er grinste zufrieden, als man ihm das edle Getränk servierte. Er trank, lehnte sich zurück und fragte mich dann sehr abrupt, wobei seine Stimme einen scharfen Klang annahm: »Glauben Sie an Vampire, Mr Sinclair?«
    »Säße ich sonst hier?«
    »Stimmt.« Er leckte zwei Tropfen von der Oberlippe. »Ich weiß jetzt auch, dass es welche gibt,«
    »Die Sie aber nicht gesehen haben.«
    »Ich nicht, aber ich habe eine Zeugin. Zudem sind einige von meinen Mitarbeiterinnen verschwunden.«
    Ich musste innerlich grinsen, weil er seine Mädchen als Mitarbeiterinnen bezeichnet hatte. Das waren sie bestimmt nicht. Ich würde sie eher als Sklavinnen bezeichnen.
    »Wie meinen Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher