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1541 - Ball der Vampire

1541 - Ball der Vampire

Titel: 1541 - Ball der Vampire
Autoren: Jason Dark
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sich wundern.« Es waren seine letzten Worte.
    Danach folgte eine scharfe Drehung nach links und der schnelle Weg zum Ausgang.
    Jane und ich blieben zurück. Die Detektivin nickte mir zu. »Den hast du aber geschockt.«
    »Habe ich das? Wie hättest du denn reagiert?«
    »Nun ja.« Jane wich einer Antwort aus. »Ich habe mein Bestes getan, damit du dir das alles anhören kannst. Ein Bild musst du dir selbst machen.«
    »Klar, und das sieht nicht so günstig aus.«
    »Für ihn, meinst du?« Ich nickte.
    »Du hältst nicht viel von ihm?«
    Auf diese Frage hatte ich gewartet. Es war schwer für mich, darauf eine Antwort zu finden. Ich sprach davon, dass dieser Mann nicht eben ein ehrenwerter Mensch war. Er gehörte zu den Personen in London, die ihr Geld verdienten, indem sie andere Menschen ausnutzten. Es fehlten nur die Beweise, denn gegen ihn hatte wohl noch niemand ausgesagt. Klar, dass so ein Mensch darauf aus war, dass in seinem Betrieb nichts schieflief. Wenn sich sein Verdacht mit den Vampiren herumsprach, konnte es zu einer großen Angst kommen, die ihm finanziell schaden würde. Und so griff ein Rädchen ins andere.
    Jane hatte zugehört. Sie war allerdings anderer Meinung. »Ich denke nicht, dass man seine Aussage so einfach abtun sollte, John.«
    »Und warum nicht?«
    »Yago Tremaine ist ein Mann, der sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen lässt. Dass er jetzt so reagiert, kommt mir schon komisch vor. Ehrlich.«
    »Du glaubst ihm?« Jane wiegte den Kopf. »Ich weiß es nicht genau, John, wirklich nicht. Da muss man abwarten, wie die Dinge laufen. Jedenfalls kam er mir verdammt geschockt vor. Das ist bei einem Menschen wie ihm ziemlich ungewöhnlich.«
    »Kennst du ihn denn näher?«
    »Nein, aber ich habe von ihm gehört. Ich habe mich informiert. Yago Tremaine ist ein knallharter Hund. Es wundert mich auch, dass er jetzt auf dieser Schiene fährt. Nur weil er von seiner Freundin etwas über eine Vampirin gehört hat. Das passt einfach nicht zu ihm, John. Ganz und gar nicht.«
    »Und worauf willst du hinaus?«, fragte ich.
    Janes Blick wurde sehr ernst. »Ich kann mir vorstellen, dass mehr dahintersteckt.«
    »Und was?«
    »Da muss ich passen.«
    »Das ist nicht gut.«
    »Weiß ich, John. Aber ich kann es nicht ändern. Anderes Thema. Wie willst du vorgehen? Willst du alles auf sich beruhen lassen oder doch noch nachhaken?«
    »Nein, Jane, ich werde nichts auf sich beruhen lassen. Täte ich das und würde etwas passieren, hätte ich ein schlechtes Gewissen und würde mir Vorwürfe machen.«
    »Sehr gut. Was hast du dann vor?«
    Ich lächelte. »Das weißt du doch. Ich sehe dir an, dass du den gleichen Gedanken verfolgst.«
    »Ja, ich würde mit dieser Doreen Hill reden, und das so schnell wie möglich.«
    »Perfekt.«
    »Dann sollten wir es tun.« Jane schaute auf ihre Uhr und sagte dann:
    »Ich hätte nichts dagegen, wenn wir es sofort in die Tat umsetzen. Es ist noch nicht zu spät.«
    Ich schaute sie an. Jane zog ein unschuldiges Gesicht. Sie wusste genau, wie sie mich rumkriegen konnte.
    »Oder bist du zu müde, John?«
    »Nein, das auf keinen Fall.«
    »Dann sollten wir uns auf den Weg machen.«
    »Und du weißt, wohin wir fahren müssen?«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Dein Wunsch ist mir Befehl. Ich bin gespannt, was uns diese Doreen erzählen wird, und ich denke auch, dass wir mit Tremaines Anwesenheit rechnen müssen.«
    »Das ist möglich.«
    Da Jane Collins mich eingeladen hatte, übernahm sie auch die Rechnung. Der Oberkellner lächelte etwas verkrampft. Sicherlich war er froh, dass wir gingen und er sich nicht mehr auf einen Gast wie Yago Tremaine einstellen musste.
    Tremaines Aussage schwirrte mir durch den Kopf. Damit kamen auch die ersten Vorwürfe. Ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich richtig reagiert hatte.
    Aber das ließ sich ändern…
    ***
    Laura wälzte sich von einer Seite auf die andere. In ihr waren keine Gefühle mehr, die sie als Mensch geleitet hatten. Sie war nicht tot, aber sie lebte auch nicht richtig. Sie befand sich in einem schrecklichen Zustand, den sie nicht einordnen konnte.
    Nur etwas war da und ließ sich auch nicht wegscheuchen. Es war die Gier nach einer bestimmten Nahrung. Sie brauchte Blut. Allein der Gedanke daran ließ sie schaudern, und sie hörte sich selbst keuchen und knurren zugleich.
    Durch ein nochmaliges Drehen hatte sie die Kante der Liege erreicht und stand auf. Alles lief schwerfällig ab. Sie hielt die Augen zwar offen, aber sie war noch nicht in
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