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1541 - Ball der Vampire

1541 - Ball der Vampire

Titel: 1541 - Ball der Vampire
Autoren: Jason Dark
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Köpf, und dennoch war die Angst vor dem Kommenden größer, und Laura schaffte es, sich ein wenig zu erheben und in Richtung Tür zu schauen.
    Er war noch da.
    Er kam.
    Einen Schritt brauchte er nur zu gehen, um in ihre Nähe zu gelangen.
    Laura fiel auf, dass er immer noch den Hut trug, dessen Krempe nach unten gebogen war, Sie wusste auch nicht, ob er ihn abnehmen würde. Es sah zunächst nicht so aus.
    Er ging einen weiteren Schritt.
    Jetzt stand er direkt vor dem Bett. Er senkte den Kopf. Zugleich schob er den Hut in die Höhe, damit er sein Gesicht präsentieren konnte.
    Sie musste hineinschauen. Der Schmerz klang zudem allmählich ab, sodass er ihre Sehfähigkeit nicht mehr behinderte.
    Laura sah ein Gesicht.
    Aber war es das wirklich?
    Ein normales Gesicht - oder war es nur etwas wahnsinnig Schreckliches? Irgendwo tief in ihrem Innern zog sich etwas zusammen.
    Die Angst erwischte sie wie eine Spirale. Sie musste einfach in das Gesicht schauen, das so rötlich schimmerte. Aber dieses Schimmern stammte nicht vom Licht. Es kam aus den Augen, die leicht geschlitzt waren, und man hätte sich auch vorstellen können, dass dieser schreckliche Mensch ein Maske trug.
    Auch das stimmte nicht. Das Gesicht hatte eine Haut, auch wenn sie völlig anders aussah als eine menschliche. Und der Eindringling konnte sprechen, was er jetzt wieder tat.
    Er beugte sich noch tiefer und stemmte die linke Hand neben ihrem Kopf aufs Bett.
    »Und jetzt sauge ich dich leer!«, versprach er drohend…
    ***
    Das war nicht nur Regen. Das war Regen mit Hagel vermischt und einigen Schneeflocken. Ein wirkliches Scheißwetter, bei dem ich gern in meiner Wohnung geblieben wäre.
    Aber nein, ich hatte mich in die Underground gesetzt, war ein paar Stationen gefahren, um Jane Collins zu treffen, denn die Detektivin hatte mich zum Essen eingeladen.
    Eine sehr nette Geste. Nur konnte man bei ihr nie sicher sein, ob nicht noch etwas dahintersteckte, und deshalb schloss ich Überraschungen nicht aus.
    Im Restaurant musste ich zunächst meine Jacke loswerden, auf der die Tropfen lange Bahnen hinterlassen hatten.
    Durch eine breite Öffnung in der Wand gelang mir ein Blick in den Speiseraum. Ich sah große Fenster, die sich dem Halbrund des Mauerwerks anpassten. Davor standen die Tische, geschmückt mit Blumen in kleinen Vasen.
    Jane Collins saß günstig. Sie hatte mich entdeckt und winkte mir zu. Ich nickte zurück und kümmerte mich um den Mitarbeiter, der mich zu einem Platz führen wollte, was ich ablehnte, denn ich lenkte meine Schritte auf Janes Tisch zu.
    »Ich bin aber pünktlich«, sagte ich zur Begrüßung.
    »Stimmt.«
    »Du siehst toll aus.«
    »He, das musste auch sein.«
    Ich beugte mich vor und hauchte ihr zwei Küsse auf die Wangen.
    »Was musste sein?«, fragte ich dann.
    »Dass wir uns mal wieder treffen.«
    »Stimmt.« Ich nahm Platz. »Stimmt, wir haben uns lange nicht mehr gesehen. Aber älter bist du nicht geworden.«
    »Hahaha…«
    »Und jetzt werden wir nett essen.«
    »Sicher, John.«
    Sie hatte die Antwort in einem Tonfall gegeben, der mich aufhorchen ließ. Ich sagte allerdings nichts und schaute sie nur an. Sie war es zudem wert, bewundert zu werden. Jane trug ein beigefarbenes, gut sitzendes Wollkleid, das ihre Figur sehr betonte. In der Mitte wurde das Kleid von einem breiten braunen Gürtel geteilt. Über die Schulter hatte sie einen weichen Schal gehängt, in dem sich die Farben beige und braun wiederholten.
    Ihr blondes Haar zeigte einen flotten Schnitt, und das aufgelegte Make-up war sehr dezent.
    »Ja«, sagte ich dann und schaute hinaus in einen kleinen Park, der erleuchtet war. »Dann denke ich mir, dass wir einen schönen Abend haben werden.«
    »Du bist sogar eingeladen.«
    »He, wie komme ich zu der Ehre?«
    »Nun ja, wenn man sich so lange nicht gesehen hat. Dazwischen liegen Wochen, glaube ich.«
    »Das stimmt.« Ich griff nach der Karte, die der Ober mir reichte. »Aber wir haben uns noch erkannt.«
    Jane hatte die Karte zuerst bekommen. Jetzt wurden wir danach gefragt, welchen Getränkewunsch wir hatten. Die große Flasche Wasser musste sein. Zwei Martinis mit Zitrone und Eis gönnten wir uns auch und schauten dann in die Karte.
    In diesem Restaurant wurde die gehobene italienische Küche angeboten. Entsprechend waren die Preise. Ich suchte nicht lange herum, entschied mich für eine Fischsuppe und als Hauptgericht für einen Seeteufel in einer roten Soße auf Paprikabasis und gut gewürztem Couscous.
    Jane
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