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154 - Schloß der tausend Schrecken

154 - Schloß der tausend Schrecken

Titel: 154 - Schloß der tausend Schrecken
Autoren: A.F.Morland
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verschiedenen Generationen angehörten.
    Erica Briggs und ihr Freund Dennis Marvin vertraten die Jugend.
    Lauren Majors und Ross Perkins das »Mittelalter«.
    Eva-Maria Lockridge war 61, und ihr Mann Terence um ein Jahr jünger.
    Alle drei Paare hatten eines gemeinsam: den Wunsch, den außergewöhnlichsten Urlaub ihres Lebens zu erleben – Horror-Holidays. Das Arrangement war nicht billig, aber dafür wurden Spuk und Grauen in höchster Vollendung und Gänsehaut in allen Körnungen garantiert.
    Der Kleinbus näherte sich einem kleinen Dorf namens Helloak.
    London lag etwa eine Autostunde hinter ihnen, und sobald sie Helloak erreicht hatten, waren sie auch schon so gut wie am Ziel.
    Erica Briggs, ein hübsches, 19jähriges Mädchen mit langen, brünetten Haaren, hielt es immer noch für eine Schnapsidee, diesen Horrortrip gebucht zu haben, aber Dennis, ihr Freund, setzte ja immer seinen Willen durch.
    Als er zum erstenmal von den Horror-Holidays gelesen hatte, stand für ihn fest, daß sie das mal erleben mußten. Und nun waren sie unterwegs zu diesem unheimlichen Schloß, das man ihnen im Reisebüro auf Prospekten gezeigt hatte. Ein Nervenkitzel besonderer Art erwartete sie in einer garantiert schaurigen Umgebung – mit allem, was dazugehörte.
    Dennis Marvin freute sich schon wahnsinnig auf diesen Spuk, der bisher angeblich noch jedem unter die Haut gegangen war.
    Schon der Fahrer des Kleinbusses war stilgerecht ausgewählt. Er war stumm und hatte einen Buckel, fast so groß wie der Höcker eines Kamels, und er blickte so finster, als würde er die ganze Welt hassen.
    »Sieht er nicht großartig aus?« hatte Dennis Marvin gesagt, als er den Fahrer zum erstenmal sah.
    »Was ist an ihm großartig?« hatte Erica Briggs verständnislos gefragt. »Er ähnelt Quasimodo, dem Glöckner von Notre Dame.«
    »Eben das finde ich ja so herrlich. Man legt auch großen Wert auf die Details.«
    Die Ankunftszeit war klug gewählt. Im Moment verabschiedete sich gerade die Sonne. Wenn sie das Schloß erreichten, würde sie untergegangen sein.
    Graues Dämmerlicht breitete sich über Straße und hügelige Landschaft. Dennis wies grinsend auf die Ortstafel, der sie sich näherten.
    »Helloak – Hölleneiche«, raunte er seiner Freundin, die sich unbehaglich fühlte, zu. »Ob sie das Dorf umbenannt haben? Was meinst du?«
    »Mir gefällt es hier nicht«, sagte Erica schaudernd. »Man kann so herrliche Urlaube machen… Teneriffa, Gran Canaria, Malediven. Und wo fahren wir hin?«
    »Geradewegs in die Hölle«, sagte Dennis und knuffte seine Freundin leicht.
    »Weil wir verrückt sind.«
    »Wir werden viel Spaß haben«, versprach ihr der junge Mann und fuhr sich mit den gespreizten Fingern durch das dunkle Haar.
    Während der ganzen Fahrt verschlang Ross Perkins das brünette Mädchen mit den Augen. Immer dann, wenn Lauren Majors zum Fenster hinausschaute oder sich mit den Lockridges unterhielt.
    Er steckte tief in der Midlife Crisis, wollte sich und der Welt beweisen, was für ein toller Bursche er trotz seiner 45 Jahre immer noch war.
    Er hatte Frau und Kind verlassen, war aus der Ehe ausgebrochen, weil er sich einbildete, noch nicht intensiv genug gelebt zu haben.
    Er wollte das Leben in vollen Zügen genießen. Die Familie war ein Hemmschuh gewesen, dessen er sich entledigen mußte. Seit seine Scheidung durch war, sah er sich sehr interessiert auf der freien Wildbahn um, und er schoß alles ab, was ihm vor die Flinte kam.
    Seine neueste Eroberung hieß Lauren Majors, war so alt wie er, ebenfalls geschieden, ein bißchen einfältig und platinblond. Sie imitierte die Sexbomben der sechziger Jahre, neigte zur Fülle und machte deshalb ständig irgendeine Diät. Ihre Ehe war daran gescheitert, daß sie stets hungrig und aus diesem Grund auch immer gereizt gewesen war. Eines Tages hatte ihr Mann das nicht mehr ausgehalten, er hatte seinen Koffer gepackt und war ins Hotel übergesiedelt. Drei Tage später bekam sie einen Brief von seinem Anwalt.
    Lauren war keine Schönheit, aber mit viel Schminke und mit ihren platinblonden Haaren wirkte sie ganz gut.
    Wenn Ross Perkins allerdings bei Erica Briggs Chancen gehabt hätte, hätte er diese seiner Freundin auf jeden Fall vorgezogen.
    Jetzt schaute ihn Erica kurz an, und er blinzelte ihr heimlich zu.
    Ein Wort von ihr, eine einzige Geste, die ihre Bereitwilligkeit erkennen ließ, hätte genügt, um sein Herz in Brand zu setzen aber sie verhielt sich reserviert, ermunterte ihn zu nichts.
    Der
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