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154 - Schloß der tausend Schrecken

154 - Schloß der tausend Schrecken

Titel: 154 - Schloß der tausend Schrecken
Autoren: A.F.Morland
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unfreundlich.
    »Mein Name ist Tony Ballard. Kann ich Sie einen Augenblick sprechen?«
    »Keine Zeit«, spuckte er mir ins Gesicht und stieß die Tür zu.
    Mir blieb nichts anderes übrig, als noch mal zu läuten. Zunächst geschah nichts. Wahrscheinlich dachte Condor: Rutsch mit den Buckel runter. Aber ich kann hartnäckig sein.
    Und meine Beharrlichkeit lohnte sich. Mit Zornesflecken an den Wangen riß Tom Condor die Tür wieder auf und brüllte mich unfein an: »Verpiß dich, sonst nehme ich dich auseinander!«
    Jetzt konnte ich nicht mehr verstehen, wie sich Florence Cruise mit ihm einlassen konnte. Dieser ungehobelte Klotz stand etliche Stufen unter ihr. Was hatte ihr an ihm imponiert? Seine animalische Ausstrahlung? Die hatte er zweifellos. Er hätte prima in den Urwald gepaßt, zu den Affen.
    Die Clubleitung hatte ihn hinausgeworfen, weil er seinen Urlaub ohne deren Einverständnis genommen hatte. Da man ihn ohnedies schon lange loswerden wollte, hatte man die Gelegenheit genützt und ihn an die Luft gesetzt.
    »Ich bin…«
    »Interessiert mich nicht, Freundchen!« fiel er mir ins Wort. »Du machst jetzt augenblicklich eine Fliege!«
    Er packte mich und wollte mich die Treppe hinunterwerfen.
    Dagegen hatte ich was. Er hatte seine Chance gehabt, ich war zu ihm so freundlich wie zu jedermann gewesen, aber Freundlichkeit schien er anscheinend nicht zu vertragen. Nun, ich konnte auch anders.
    Sein Griff war hart und schmerzhaft, aber nicht lange. Ich riß mich los, wirbelte herum und schlug aus der Drehung zu. Meine Faust krachte gegen seinen Kinnwinkel. Er flog in die Wohnung, und ich folgte ihm.
    »Du verdammter Bastard!« schrie er und drosch auf mich ein.
    Seine Schläge blieben in meiner Deckung hängen, und als ich konterte, landete er im Wohnzimmer neben einem großen Ledersessel auf dem groben Hirtenteppich.
    Ein dünner Blutfaden sickerte aus seinem Mundwinkel. Er kämpfte sich mit blutunterlaufenen Augen hoch und wollte sich mir erneut entgegenkatapultieren, aber das überlegte er sich ganz schnell wieder, denn ich ließ ihn in die Mündung meines Colt Diamondback blicken.
    Seine Augen wurden groß wie Tennisbälle. In seinem Fall ein passender Vergleich. Er wischte sich mit dem Handrücken das Blut ab und versuchte mich einzuordnen.
    »Ach, so ist das!« preßte er gespannt hervor. »Mit einem Gangster habe ich es zu tun!«
    »Kann man endlich vernünftig mit Ihnen reden?«
    »Sind Sie wegen Florence Cruise hier?«
    »Erraten.«
    »Allmählich blicke ich durch«, sagte Tom Condor.
    »Das glaube ich nicht. Sie denken bestimmt falsch.«
    »Wollen Sie hören, was ich denke? Daß Sie mit Florences Verschwinden zu tun haben und mich nun irgendwie vor Ihren verdammten Karren spannen wollen, aber ich muß Sie enttäuschen. Ich werde keinen Finger für Sie rühren. Sie können mich nicht zwingen…«
    »Völlig daneben«, sagte ich und ließ den Revolver etwas sinken.
    Sicherheitshalber trat ich einen Schritt zurück, damit Condor mich nicht überraschen konnte. »Ich stehe auf der richtigen Seite des Gesetzes.«
    »Dann sind Sie etwa ein Bulle?«
    »Privatdetektiv«, erklärte ich und zeigte ihm meine Lizenz.
    »Ein Schnüffler«, sagte er verächtlich und blies seinen Brustkorb auf. »Sie werden eine Menge Ärger kriegen, Ballard. Das Gesetz erlaubt Ihnen nicht, so vorzugehen, wie Sie es getan haben.«
    »Das Gesetz erlaubt mir, mich zu verteidigen. Ich habe Sie erst geschlagen, nachdem Sie mich die Treppe hinunterwerfen wollten«, stellte ich klar.
    »Weil Sie mir auf den Geist gingen. Ich hielt Sie für einen Vertreter, der mir etwas andrehen will. Auf diese penetranten Typen reagiere ich allergisch.«
    »Sie sollten es sich zur Gewohnheit machen, sich zuerst anzuhö- ren, was die Leute zu sagen haben, die an Ihrer Tür läuten.«
    »Okay. Ich werde es mir merken. Sonst noch was?«
    »Wo ist Florence?« fragte ich und steckte den Colt Diamondback weg. Ich war ziemlich sicher, daß ich die Waffe jetzt nicht mehr brauchte.
    »Wer hat Sie engagiert?« wollte Tom Condor wissen.
    »Ihre Mutter.«
    »Die alte Schreckschraube. Sie hat etwas gegen mich. Wahrscheinlich hat sie gesagt, ich käme gleich nach dem Teufel«, knurrte Tom Condor. »Das verdammte Weib mag mich nicht, weil ich was mit ihrer Tochter hatte.«
    »Hatte?« fragte ich.
    »Es ist natürlich aus und vorbei mit ihr.«
    »Wieso natürlich?«
    »Na, hören Sie mal, sie hat mich einfach sitzenlassen, verschwand ohne ein Wort des Abschieds.« Er wies
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