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154 - Schloß der tausend Schrecken

154 - Schloß der tausend Schrecken

Titel: 154 - Schloß der tausend Schrecken
Autoren: A.F.Morland
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Köstlichkeiten, lukullische Gaumenfreuden, die das Herz jedes Feinschmeckers höherschlagen ließen.
    »So leben wir von nun an jeden Tag«, sagte Ross Perkins lachend und schaufelte die getrüffelte Gänseleber hungrig in seinen Mund.
    »Ich werde bestimmt ein paar Pfund zunehmen«, seufzte Lauren Majors.
    »Die kriegst du hinterher mit ‘ner Diät wieder runter«, sagte Perkins. »Laß dir jetzt bloß nicht einfallen, nichts zu essen. Wir haben viel Geld dafür bezahlt.«
    »Ich finde, ein paar Pfund mehr können Ihrer Figur nicht schaden«, sagte Dennis galant.
    Lauren strahlte ihn an. »Ist das wahr?«
    »Ich liebe mollige Frauen«, sagte Dennis.
    Erica warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. Was fiel ihm ein, so offen mit Lauren Majors zu flirten? Die Platinblonde hätte seine Mutter sein können.
    Nach dem Abendessen machten sie gemeinsam einen Rundgang durch die Räume im Erdgeschoß. Niemand äußerte den Wunsch, zu Bett zu gehen.
    Hatten sie Angst vor der ersten Nacht in diesem unheimlichen Schloß?
    Erica Briggs und Dennis Marvin waren schließlich die ersten, die sich zurückzogen.
    »Wir bleiben auch nicht mehr lange hier unten«, sagte Terence Lockridge.
    »Eine gruselige Nacht!« wünschte Ross Perkins dem jungen Paar.
    »Träumen Sie von mir«, flüsterte Lauren Majors dem jungen Mann heimlich zu.
    »Wird mit Sicherheit ein erotischer Traum«, gab er rasch zurück.
    Er bewegte dabei kaum die Lippen.
    »Macht nichts«, sagte Lauren und begab sich zu Perkins.
    Erica verschwand im Bad. Als sie wiederkam, trug sie einen Hauch von Nichts auf der Haut. Dennis pfiff bewundernd durch die Zähne. »Donnerwetter, wann hast du dir denn dieses gute Stück zugelegt? Das kenne ich ja noch gar nicht. Ich muß gestehen, es wird mir nicht leichtfallen, die Finger von dir zu lassen.«
    Sie gähnte. »Ich bin müde.«
    »Ich bring’ dich schon in Schwung«, sagte Dennis feixend.
    »Verlaß dich drauf.« Die Badezimmertür schloß sich hinter ihm.
    Und das Grauen kam auf leisen Sohlen!
    Erica legte sich ins Bett, während ganz in der Nähe Füße über eine steinerne Wendeltreppe tappten. Eine unheimliche Gestalt war dort unterwegs.
    Das personifizierte Grauen kam zu Erica. Ausgerechnet zu ihr, wo sie doch die schwächsten Nerven von allen hatte.
    Sie lag ahnungslos im Bett, kaum zugedeckt, weil es so warm war, und dachte über den Unsinn dieses Urlaubs nach. Warum hatte sie zugestimmt? Warum setzte sie nicht wenigstens dieses eine Mal ihren Willen durch?
    Zu spät, sagte sie sich. Nun bist du hier und mußt versuchen, das Beste daraus zu machen. Du darfst dich nicht in die Angst hineinsteigern, mußt dem Spuk nüchtern und distanziert entgegentreten.
    Der große, kräftige Mann setzte seine Füße behutsam auf die Stufen. Das Schloß war durchzogen von geheimen Gängen und Treppen. Sie waren hinter dicken Mauern verborgen, weit verzweigt und bis zu den Türmen hinauf verästelt.
    Der Mann war knorrig wie eine Eiche. Er hatte sehnige, muskulöse Arme, und seine ausgeprägten Muskeln bildeten eine imposante Hügellandschaft.
    Sein Oberkörper war nackt. Er trug eine fliederfarbene Hose, die sich hauteng an seine stämmigen Beine schmiegte und von einem Gürtel gehalten wurde, dessen Metallschnalle ein Totenkopf zierte.
    Über dem Kopf trug der Mann eine Kapuze, durch deren Löcher zwei große, grausam blickende Augen starrten.
    Der unheimliche Mann war mit einer großen Axt bewaffnet.
    Der Henker war zu Erica Briggs unterwegs!
    Dennis Marvin putzte sich im Bad gewissenhaft die Zähne. Er legte sehr viel Wert auf einen reinen Atem. Anschließend betrachtete er sich im Spiegel mit eingezogenem Bauch und machte ein paar Kniebeugen.
    Indessen erreichte der Henker die Tapetentür, von der Erica Briggs keine Ahnung hatte. Er öffnete sie leise, und sein harter Blick fiel auf das im Bett liegende Mädchen.
    Sein Opfer!
    Lautlos glitt er durch die Tür. Erica drehte sich auf die Seite, wandte ihm den Rücken zu, während sich der Henker breitbeinig hinter ihr aufbaute. Wie ein tödlicher Koloß stand er vor dem Buntglasfenster mit den schlichten Ornamenten, die mörderische Axt in beiden Händen. Wie viele Menschen mochten durch dieses Beil schon den Tod gefunden haben?
    Ein kühler Hauch strich über Ericas Rücken. Ihr war, als würde eine Totenhand sie streicheln. Woher kam die Kälte?
    Erica drehte sich um – und verlor vor Schreck fast den Verstand.
    Ihr Schrei holte Dennis aus dem Bad. Der grausame, gnadenlose Henker hob
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