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154 - Schloß der tausend Schrecken

154 - Schloß der tausend Schrecken

Titel: 154 - Schloß der tausend Schrecken
Autoren: A.F.Morland
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Montgomery Drake, den Dämon, aus.
    Der Schwarzblütler fiel nach vorn und auf Ross Perkins, der nicht die Kraft hatte, sich von dieser ekeligen Last zu befreien.
    Ich rammte den Revolver in die Schulterhalfter und lief zu dem Mann. Mit dem Fuß drückte ich den Ghoul zur Seite. Jetzt erst sah ich, wie schwer Ross Perkins verletzt war.
    »Ich hole meinen Wagen«, sagte ich zu Dennis. »Bleiben Sie bei ihm. Sorgen Sie dafür, daß er sich so wenig wie möglich bewegt.«
    Ich rannte durch das Schloßtor.
    »Was ist mit Perkins?« wollte Terence Lockridge wissen.
    »Den hat es ziemlich erwischt«, gab ich zurück.
    »Wird er durchkommen?«
    »Ich hoffe es.«
    Wir luden Perkins kurz darauf vorsichtig in meinen Rover. Ich bot den beiden Frauen an, mitzukommen. Sie quetschten sich auf die hinteren Sitze. Perkins lag stöhnend auf dem Liegesitz neben mir, sein Gesicht war blutverschmiert und schmerzverzerrt.
    Bevor ich losfuhr, sagte ich zu Lockridge und Marvin: »Ich liefere Perkins in Helloak bei einem Arzt ab und komme dann wieder.«
    »Wir gehen Ihnen entgegen«, sagte Terence Lockridge.
    Ich drückte aufs Gas.
    In Helloak beschrieb man mir den Weg zum Doktor. Daß das Schloß brannte, war auch von hier aus zu sehen. Die Feuerwehr rückte aus, aber ich glaubte nicht, daß sie viel würde retten können.
    Nachdem ich Ross Perkins beim Arzt abgeliefert und die Frauen bei ihm gelassen hatte, löste ich mein Versprechen ein und holte Terence Lockridge und Dennis Marvin.
    ***
    Bette Cruise saß mir wie eine Figur aus Stein gegenüber, als ich ihr die traurige Nachricht überbrachte. Sie weinte nicht, aber ich wußte, daß sie es tun würde, sobald ich gegangen war.
    Sie versuchte, Haltung zu bewahren, als dürfte die Inhaberin des Imperiums CRUISE-ATOM keine Gefühle zeigen. Anscheinend erwartete jeder von ihr, daß sie hart zu anderen und zu sich selbst war.
    Sie schien mein Mitleid nicht zu brauchen, aber sie tat mir trotzdem leid, denn sie hatte den liebsten Menschen verloren.
    Als ich mich verabschiedete, sagte Bette Cruise fest: »Ich danke Ihnen, Mr. Ballard.«
    »Wenn ich noch irgend etwas für Sie tun kann…«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich komme schon zurecht«, versicherte sie mir, und ihr Händedruck war fest und tapfer. »Ich hole Florence nach Hause. Ich lasse sie nicht in Helloak liegen.«
    Sie hielt Wort, ließ den gesamten Friedhof aufgraben, bis ihre Tochter gefunden war. In einem teuren Sarg kehrte Florence Cruise nach London zurück.
    Sie bekam ein großes, prunkvolles Begräbnis. Es hatte den Anschein, als würde man eine Prinzessin zu Grabe tragen.
    Tucker Peckinpah sorgte dafür, daß das Reisebüro geschlossen und der Besitzer in U-Haft genommen wurde. Es mußte geklärt werden, ob der Mann gewußt hatte, welchen Gefahren er seine Kunden aussetzte.
    Er erhängte sich zwei Tage später in seiner Zelle. Das kam einem Geständnis gleich. Der Mann hatte sich selbst gerichtet.
    Peckinpah übernahm die Transportkosten und die Unterbringung von Ross Perkins in der besten Londoner Klinik. Der Mann, der den Mut aufgebracht hatte, sich Montgomery Drake entgegenzustellen, lag Erster Klasse.
    Ich besuchte ihn, brachte ihm Illustrierten mit. Es ging ihm den Umständen entsprechend, wie ich von den Ärzten erfuhr, und er befand sich auf dem Wege der Besserung.
    Er freute sich über meinen Besuch, lächelte matt. »Die Ärzte haben mich ordentlich zusammengeflickt.«
    Ich legte die Illustrierten auf den Nachttisch. »Lesestoff«, sagte ich.
    »Nehmen Sie sich einen Stuhl, Mr. Ballard. Setzen Sie sich. Schön, daß Sie sich für mich Zeit genommen haben. Die Lockridges, Erica Briggs und Dennis Marvin waren auch schon da. Aber am meisten habe ich mich über den Besuch meiner geschiedenen Frau gefreut. Ich werde zu ihr zurückkehren. Sie hat mir verziehen, und unsere Tochter braucht mich auch. Wir werden wieder eine Familie sein.«
    Er sprach über seine Zukunftspläne, sie klangen sehr vernünftig.
    Er sagte, daß seine Frau nie wieder einen Grund haben würde, sich über ihn zu beklagen; was er in Helloak erlebt hatte, brachte ihn auf den Boden der Realität zurück.
    »Ist das Schloß abgebrannt?« fragte er dann.
    »Bis auf die Grundmauern«, antwortete ich.
    »Und… Lauren?«
    »Man hat sie nicht gefunden.«
    Perkins biß sich auf die Unterlippe. »Sie war so voller Leben und Temperament. Ich werde lange nicht darüber hinwegkommen, daß ich ihr das eingebrockt habe.«
    »Das müssen Sie mit sich selbst
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