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154 - Schloß der tausend Schrecken

154 - Schloß der tausend Schrecken

Titel: 154 - Schloß der tausend Schrecken
Autoren: A.F.Morland
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nun an mir aus?« fragte ich. »Ich will Ihnen nicht die Freude nehmen, aber ich kann einiges vertragen.«
    »Das wollen wir gleich mal testen«, sagte der bleiche Butler – und begann sich zu verändern !
    ***
    Vorsichtiger als bisher setzte Dennis Marvin seinen Weg fort. Er wollte nicht noch einmal irgendwo hinunterstürzen, war froh, daß es dieses eine Mal mit ein paar blauen Flecken abgegangen war.
    Er wollte von der Suche nach Lauren Majors nichts mehr wissen, redete sich ein, daß sie vielleicht schon morgen wieder zu ihnen stoßen und erzählen würde, wo man sie versteckt hatte.
    Ihm war nur noch wichtig, einen ungefährlichen Weg zurück zu finden. Daß er sich immer weiter von seinem Ausgangspunkt entfernte, fiel ihm nicht auf.
    Er vernahm Stimmen, ging ihrem Klang entgegen. Als er um die Ecke bog, sah er zwei Männer. Der eine präsentierte ihm den Rücken, aber er wußte dennoch, daß das Lurch war.
    Den anderen Mann kannte Dennis nicht.
    Er wurde Zeuge eines unglaublichen Schauspiels: Lurch veränderte sich. Seine große Gestalt schrumpfte, wurde breiter, gedrungener, der Schädel wurde größer und glänzte auf einmal schleimig.
    Ein Trick konnte da nicht dabeisein.
    Was Dennis Marvin sah, mußte tatsächlich passieren, obwohl er es sich nicht erklären konnte.
    ***
    Jetzt wurde mir vieles klar.
    Lurch hatte auf die Schrotflinte verzichtet, weil er andere Waffen hatte: Klauen und Zähne. Mit diesem Gebiß konnte er mir jederzeit den Arm abbeißen.
    Aber er machte die Rechnung ohne den Wirt, denn ich war kein Frühstücksgegner, den er mit seinen bernsteinfarbenen Augen nur einmal anzufunkeln brauchte, damit er umfiel.
    Ich war gegen Wesen wie ihn bestens gewappnet.
    Ein Ghoul in diesem Horrorschloß!
    Ich machte mir Sorgen um die Leute, die hier wohnten. Sie waren gekommen, um sich mal richtig zu gruseln, aber ein echter Ghoul war lebensbedrohend für sie.
    Noch mehr Sorgen machte ich mir jetzt um Florence Cruise.
    Meine Hoffnung, sie lebend zu finden, schrumpfte gewaltig zusammen.
    Sie mußte hinter das Ghoul-Geheimnis gekommen sein, und das wurde ihr zum Verhängnis.
    Vielleicht hatte sich Lurch das Mädchen aber auch ganz bewußt als Opfer ausgesucht.
    Lurch war voller Selbstvertrauen. Er dachte, spielend mit mir fertig werden zu können, schließlich war ich nur ein Mensch, während er immerhin ein Dämon war – zwar nur ein rangniedriger, aber auf jeden Fall gefährlicher als ein Mensch.
    Er wußte nicht, was ich wußte: daß ich ihn mit jeder Waffe, die ich bei mir trug, vernichten konnte.
    Am problemlosesten wäre es gewesen, wenn ich den Colt Diamondback auf ihn abgefeuert hätte. Die geweihte Silberkugel hätte ihn niedergestreckt und vergehen lassen, doch so schnell durfte ich ihn nicht abservieren. Erst mußte er mir sagen, was aus Florence Cruise geworden war.
    Mir fiel hinter Lurch ein junger Mann auf.
    Woher kam der denn so plötzlich? Noch dazu mitten in der Nacht.
    Auch Lurch wurde auf ihn aufmerksam und schwang knurrend herum. Ich holte blitzschnell meine drei silbernen Wurfsterne aus der Tasche und schleuderte den ersten.
    Getroffen heulte Lurch auf.
    Der magische Drudenfuß hatte sich in seine linke Schulter gebohrt. Das Silber war geweiht und mit einer starken weißmagischen Gravur versehen.
    Das verursachte Lurch höllische Schmerzen. Er griff nach der verletzten Schulter, wollte den Wurfstern aus seinem Fleisch reißen, doch die scharfen Zacken des geweihten Silbersterns hatten sich buchstäblich verankert.
    Schwarzes Dämonenblut tropfte auf den Boden.
    Lurch schwang herum und fletschte die gelben Zähne. In seinen tiefliegenden Augen loderte das Feuer der Hölle. Er begriff immer noch nicht, daß er trotz seiner dämonischen Stärke gegen mich keine Chance hatte.
    Ich rief dem jungen Mann zu, er solle sich in Sicherheit bringen, doch er rührte sich nicht von der Stelle. Er sah vermutlich zum erstenmal im Leben einen Ghoul.
    Es gibt zwei Sorten von Menschen: Die einen ergreifen beim Anblick eines Leichenfressers die Flucht, die andern bleiben stehen, entweder von Angst oder Neugier gebannt.
    Lurch kam haßerfüllt auf mich zu. Sein linker Arm pendelte kraftlos hin und her. Er konnte ihn kaum noch gebrauchen.
    Röchelnde Laute drangen aus seinem widerlichen Maul. Ich hatte kein Mitleid mit ihm, denn er verdiente keines. Leichenfresser sehen nicht nur schrecklich aus, sie sind obendrein unvorstellbar grausam, wenn ihnen ein Mensch in die Klauen fällt.
    Ich warf den zweiten
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