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1533 - Das Tarot-Rätsel

1533 - Das Tarot-Rätsel

Titel: 1533 - Das Tarot-Rätsel
Autoren: Jason Dark
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bildete jetzt sehr deutlich den Umriss eines Frauenkörpers.
    Was bedeutete das? Was hatte diese Gestalt mit ihm vor? Hatte sie einfach nur so angehalten - oder steckte mehr dahinter?
    Er kannte die Antwort nicht. Er hätte jetzt starten und diese Lichtfigur überfahren können, doch genau das traute er sich nicht.
    Es war in den letzten Minuten alles anders geworden. Er glaubte, seine Freiheit verloren zu haben, und das machte ihm schon zu schaffen. In seinem Kopf tuckerte es an den Seiten, er spürte die leichten Stiche und seine Hände wurden noch feuchter.
    Was sollte das? Was wollte dieses geisterhafte Wesen, das für ihn nur aus zwei Dimensionen bestand?
    Es war ihm unmöglich, darauf eine Antwort zu geben, und so war er gezwungen, weiterhin zu warten. Vielleicht - vielleicht…
    Jetzt brachen seine Gedanken ab, denn was vor ihm geschah, konnte er einfach nicht glauben.
    Die Lichtgestalt blieb nicht mehr auf der Straße liegen. Zuerst durchlief sie ein Zittern, als wäre sie von einem Windstoß erfasst worden. Das Zittern blieb nur für einen Moment bestehen, dann reagierte die auf dem Boden liegende Gestalt völlig anders und auch so, wie er es sich nicht vorgestellt hatte.
    Sie stand auf!
    Für ihn war es kaum nachvollziehbar, aber es stimmte. Das Licht, das sich aus unzähligen funkelnden Teilchen zusammensetzte, blieb nicht mehr auf dem Boden liegen, es gab da eine neue Kraft, die sich darum kümmerte und es in die Höhe drückte.
    Da erhob sich kein normaler Mensch, sondern eine aus Licht bestehende Gestalt.
    Das war wirklich so. Daran gab es keinen Zweifel. Das Licht stieg in die Senkrechte. Es war ein Phänomen. Es war etwas, was der Zeuge nicht begriff, denn er sah, dass diese Gestalt auch weiterhin aus nur zwei Dimensionen bestand und keinen festen Körper bildete.
    Unglaublich…
    Es kam noch schlimmer, und Pete Lambert glaubte zwar nicht, den Verstand zu verlieren, aber daran zweifeln musste er schon, denn der Geist verwandelte sich in einen Menschen, in eine Frau…
    ***
    Einen Kommentar gab er nicht von sich. Er war einfach nicht fähig dazu.
    Er musste hinschauen, und er sah, dass sich der Geistkörper verdichtete, sodass seine Formen fest wurden.
    Aus dem Licht entstand ein Mensch.
    Lambert schaute zu und hörte Geräusche oder Laute, die er sonst nicht abgab. Sie kamen ihm so verdammt fremd vor, ebenso fremd, wie diese neue Gestalt es war.
    Sie war eine Frau. Eine helle Frau, und sie stand wie gezeichnet vor ihm.
    Noch bestand ihr Körper im Innern aus zuckenden Lichtpartikeln, zu vergleichen mit dem Schnee, den man hin und wieder auf den Bildschirmen der Fernseher sieht. Die Ränder allerdings waren härter, sie bildeten so etwas wie eine Grenze.
    Und das Innere füllte sich auf.
    Es war nicht zu erklären. Ein Phänomen, bei dem der menschliche Geist einfach abschalten musste. Hier erlebte Lambert etwas, das weit über seinen Horizont hinaus ging.
    Die Person füllte sich weiter auf. Die unzähligen Lichtpartikel verschwanden oder wurden von einer festen Materie abgelöst. Es konnte auch sein, dass sie sich darin verwandelt hatten, denn in diesen so langen Augenblicken glaubte Pete Lambert alles. Die Welt hatte sich für ihn auf den Kopf gestellt.
    Die Verwandlung setzte sich fort. Plötzlich erschien ein Gesicht, wo zuvor nur das Rieseln gewesen war. Das Gesicht brauchte einen Kopf, der ebenfalls erschien, und zu einem Kopf gehörten Haare, die auch innerhalb kürzester Zeit wuchsen und in einem krassen Gegensatz zu diesem seltsamen Licht standen, denn sie waren schwarz wie das Gefieder eines Raben. Deshalb wirkte das Gesicht auch heller, als es wohl in Wirklichkeit war, und Pete fielen sogar die roten Lippen auf.
    Wer war diese Frau?
    Für ihn stand zumindest fest, dass die Verwandlung noch nicht beendet war, und es trat noch ein anderes Phänomen auf. Um die Person herum bewegten sich die Lichtteilchen, die Pete bereits kannte. Sie drehten sich im Kreis um die Gestalt und umwirbelten sie vom Kopf bis zu den Füßen.
    Er konnte nur staunen. Dass er atmete, bekam er nicht mit. Er sah den Körper, sah die Brüste. Zwischen den Oberschenkeln schimmerte das schwarze Dreieck ebenso dunkel wie die Haare. Er sah das Gesicht mit den etwas harten Zügen. Es machte auf ihn einen entschlossenen Eindruck, und er schaute auch zu, wie der Körper von einem weißen oder hellen Stoff umwickelt wurde, der vom Kinn bis zu den Fußknöcheln reichte.
    Es gab keinen Zweifel, und er selbst zweifelte ebenfalls
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