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1533 - Das Tarot-Rätsel

1533 - Das Tarot-Rätsel

Titel: 1533 - Das Tarot-Rätsel
Autoren: Jason Dark
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anschaute.
    »Das war sein Pech«, murmelte er.
    »Fehlt nur noch unsere Freundin.« Ich schaute die Straße hinab. »Dabei gehe ich nicht davon aus, dass sie sich jetzt noch weiterhin versteckt hält. Sie will uns tot sehen, sie will…«
    »Da ist sie!«, erklärte Suko trocken.
    Ich musste nur den Kopf drehen, um zu erkennen, was er meinte. Sie war da, aber noch nicht als Person, denn sie hatte dafür gesorgt, dass sich das Aussehen der Straße änderte.
    Es hatte nichts mit der normalen Dunkelheit zu tun, sie war auch weiterhin vorhanden, aber es gab ein Gebiet, wo sie unterbrochen worden war, und das war die Hauptstraße.
    Über ihr lag plötzlich ein heller Schein, der wie ein kalter Schleier aussah. Licht, gebündelt und scharf. Als wäre es an seinen Seiten mit Strichen begrenzt worden. Es nahm nur die Fahrbahn ein, ließ die Gehsteige und Häuser außen vor.
    Aber es gab bei diesem kalten Sternenschein auch einen Mittelpunkt.
    Das war Ethel Brown!
    ***
    Die Sternengöttin war gekommen!
    Und sie sah nicht aus, als wollte sie uns nur einen kurzen Besuch abstatten, mal eben erscheinen und dann wieder verschwinden. Nein, sie stand mitten auf der Straße und präsentierte sich in all ihrer Pracht.
    Um sie herum sahen wir noch das leichte Zittern und Vibrieren irgendwelcher Lichtteilchen, die sich wenig später mit ihrem Körper vereinigten.
    Jetzt war sie perfekt.
    Sie hatte sich nicht verändert. Nach wie vor trug sie dieses helle Kleid, von dem wir nicht mal richtig wussten, ob es aus Stoff bestand oder aus dem Licht der Sterne, das sich auf eine bestimmte Weise materialisiert hatte. Es war so eng, dass es jede Körperfalte nachzeichnete, und schien selbst zu leuchten.
    Suko und ich ließen uns nicht ins Bockshorn jagen. Wir hatten mir ihrem Erscheinen gerechnet, und wir rechneten weiterhin damit, dass uns Ethel Brown vernichten wollte.
    Noch rührte sie sich nicht. Sie wartete auf uns und schien auf ihre Chance zu lauern, uns zu dem zu machen, was sie auch aus Pete Lambert, Mac Monroe und ihrem Helfer Lewis Gilbert gemacht hatte.
    Auch uns hatte das Licht erwischt. Es hatte unsere Haut verändert, denn als ich Suko einen Blick zuwarf, sah ich, dass er irgendwie krank aussah, weil das Sternenlicht seine normale Hautfarbe überdeckte.
    »Lass mich allein gehen, John!«
    »Nein!«
    »Verdammt, du hast nur…«
    »Ja, ich weiß, dass ich nur das Kreuz habe, aber ich setze mein ganzes Vertrauen in dich.«
    »Haha.«
    »Geh schon!«
    Suko versuchte nicht mehr, mich zurückhalten zu wollen. Er nickte knapp und bewegte sich dann auf die Sternengöttin zu. Ich blieb an seiner Seite, aber einen halben Schritt zurück. Dabei ließ ich Ethel Brown nicht aus den Augen.
    Ich war zwar ohne Waffen, aber nicht hilflos, und ich wusste, dass Suko es richten würde. Er hielt seine Dämonenpeitsche in der rechten Hand, hatte sie allerdings angehoben, damit die Enden nicht über den Boden schleiften.
    »Bin gespannt, wie weit sie uns auf sich zu kommen lassen will, John.«
    »Das Licht allein reicht nicht. Sie muss in unsere direkte Nähe, wenn sie uns verändern will.«
    »Genau das möchte ich auch.«
    Ich musste nicht fragen, was Suko damit meinte. Es würde sich in den nächsten Sekunden herausstellen.
    Sie ließ uns kommen, aber es gab einen bestimmten Punkt, den wir nicht überschreiten durften. Und es geschah etwas, womit wir nicht gerechnet hatten, das uns aber zwang, so schnell und konsequent wie möglich zu handeln.
    Bisher hatten wir ihre Gestalt sehr hell und fest gesehen, aber in den folgenden Sekunden erlebten wir bei ihr die Veränderung. Es war keine Zeit mehr, lange Fragen zu stellen, wir mussten handeln, bevor sie ihre Kraft ausspielen konnte, und die bestand darin, dass sie sich vor unseren Augen auflöste.
    Es war ein Vorgang, mit dem wir wirklich nicht gerechnet hatten. Unsere Augen weiteten sich, denn wir mussten mit ansehen, dass ihr Körper in Millionen von winzigen Lichtteilchen zerfiel. Wenn es so weiterging, würde sie wie ein feinstoffliches Wesen auf uns zu schweben und uns die Chance nehmen, gegen einen festen Körper zu kämpfen.
    Ich zog meine Beretta hervor. Ob ich mit einer geweihten Silberkugel etwas gegen sie ausrichten konnte, war mehr als fraglich. Aber ich musste es versuchen, sie irgendwie auszuschalten oder zumindest zu stoppen.
    Und deshalb schoss ich ihr in den Körper!
    Noch war sie nicht feinstofflich geworden. Während die Kugel in sie einschlug und sogar noch sichtbar stecken blieb,
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