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1533 - Das Tarot-Rätsel

1533 - Das Tarot-Rätsel

Titel: 1533 - Das Tarot-Rätsel
Autoren: Jason Dark
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befand sich Suko bereits auf dem Weg.
    Um einen Schlag ansetzen zu können, musste er so nahe wie möglich an sie heran, und nur, wenn sie sich noch nicht aufgelöst hatte, bestand die Chance, sie zu packen.
    Ich schoss noch mal.
    Wieder traf ich. Dann musste ich die Waffe sinken lassen, denn Suko lief mir in die Schussbahn.
    Die Gestalt der Frau nahm bereits eine andere Form an und glitt in die Breite als zittrige Lichtaura, da erhielt Suko die Chance zum Schlag, und die nutzte er.
    Volltreffer!
    Wie auch bei Lewis erwischte er den Kopf. Aber auch einen Teil des Oberkörpers bis hin zu den Brüsten.
    Ethel Brown erstarrte!
    Zumindest ihre Verwandlung ging nicht mehr weiter. Die Gestalt war durchsichtig geworden, aber ich sah meine geweihten Silberkugeln in ihr stecken, auch wenn diese sie nicht vernichtet hatten.
    Und dann passierte das, was wir uns gewünscht hatten. Einem Wunder kam es zwar nicht gleich, aber es lief alles in die Richtung, die wir uns gewünscht hatten.
    Flammen entstanden bei ihr. Sie schlugen aus dem Kopf und dem Körper zugleich hervor. Sie waren wie kleine Zitterdolche, die auf dem Körper tanzten und die sich plötzlich auch in ihren Haaren festsetzten.
    Es gab nichts mehr, was dort noch dunkel blieb. Innerhalb kürzester Zeit waren sie zu feurigen Silbersträhnen entflammt, die nur für einige winzige Momente aufleuchteten und danach sofort wieder vergingen.
    »Das war es, John. Schau dir mal das Gesicht an.«
    Ich sagte nichts, sah allerdings zu, wie die Sternengöttin verbrannte, und im Gegensatz zu Gilbert starb Ethel Brown nicht lautlos. Sie jammerte, sie keifte, sie haderte mit dem Schicksal, sie schlug die Hände vor ihr Gesicht und schaffte es trotzdem nicht, die Flammen zu löschen, denn auch über die Finger zuckten die kleinen Feuerzungen hinweg. Hell, fast immer klar, nur ganz wenig milchig.
    Es war vorbei, als die Gestalt zusammenbrach und sich vor unseren Füßen ausbreitete. Noch einmal schössen letzte Flämmchen in die Höhe, und zum letzten Mal schauten wir in das Gesicht, das von Sekunde zu Sekunde immer mehr zerstört wurde. Was blieb zurück?
    Es war nichts Neues für uns, als wir vor unseren Füßen diesen feinen, mehligen Staub sahen.
    »Das Ende einer Göttin!«, kommentierte Suko.
    Ich nickte. »Du sagst es…«
    ***
    Es war plötzlich sehr still auf der Straße geworden. Überhaupt lag eine ungewöhnliche Ruhe über dem Ort.
    Aber wir sahen auch, dass wir nicht mehr allein waren. Die Einwohner hatten etwas bemerkt und ihre Häuser verlassen. Sie standen auf den Gehsteigen und waren von dem gefesselt, was sie erlebt hatten. Es sprach niemand ein Wort.
    Das änderte sich, als Simon Braddock auf uns zu kam. Er schaute auf das Mehl am Boden und strich über sein Gesicht.
    Mit leiser Stimme fragte er: »Ist es das gewesen?«
    »Ja«, erwiderte Suko, »das war es…«
    ENDE
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