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1532 - Das Bermuda-Erbe

1532 - Das Bermuda-Erbe

Titel: 1532 - Das Bermuda-Erbe
Autoren: Jason Dark
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Schnellfeuerpistole. Bevor er sie in eine bestimmte Richtung schwenkte, nickte er uns zu und sagte mit einer wütend klingenden Stimme: »Die werde ich von Deck fegen, darauf könnt ihr euch verlassen.«
    Es hatte keinen Sinn, ihn aufhalten zu wollen. So viel Menschenkenntnis besaßen Suko und ich, und wir sagten uns gleichzeitig, dass er seine Erfahrungen sammeln musste.
    Es war nicht leicht für ihn, genau zu zielen. Er hatte zwar festen Boden unter den Füßen, nur schwankte dieser hin und her, da wurde es auch bei größeren Objekten schwer, sie zu treffen.
    Er ließ sich trotzdem nicht beirren und blieb am Bug stehen. Von dort aus lag die Backbordseite des alten Kahns vor ihm. Er hatte es zudem geschafft, die Aufmerksamkeit dieser beiden Wasserzombies auf sich zu lenken, denn sie hatten sich umgedreht und schauten ihn an.
    Der Abstand zwischen den beiden Schiffen war gleich geblieben. Zwar drifteten wir mal auseinander, aber dann bewegten wir uns wieder aufeinander zu, ohne dass es allerdings zu einer Kollision kam.
    Wesley Anderson baute sich breitbeinig auf. Zur Sicherheit hielt er seine Waffe mit dem langen und leicht gebogenen Magazin mit beiden Händen fest.
    Er lachte.
    Dann schoss er.
    Anderson war ein Profi. Er brachte es sogar fertig, die Bewegungen des Bootes einigermaßen auszugleichen. So bestand eine Chance, das Ziel auch zu treffen.
    Und er traf.
    Den ersten Zombie riss es von den Beinen. Wir sahen ihn noch in die Luft springen, dann brach er zusammen.
    Anderson feuerte weiter.
    Er erwischte auch den zweiten Zombie, und den schlug es ebenfalls auf die Planken.
    Wesley Anderson verlor seine Coolness. Er stieß beide Arme in die Luft und schrie etwas zum anderen Boot hinüber.
    »Das war’s, ihr verdammtes Pack…« Ein scharfes Lachen folgte, dann drehte er sich zu uns herum. »Na, habt ihr gesehen, was man mit diesen Typen macht?«
    »Haben wir«, sagte Suko.
    »Und?«
    »Das reicht nicht.«
    »Wieso?« Andersons Augen blitzten.
    »Drehen Sie sich mal um!«
    Der Mann zögerte noch. Er sah aus, als wollte er etwas sagen, überlegte es sich aber und drehte sich auf der Stelle um, um wieder nach vorn schauen zu können.
    Er sah, was wir sahen!
    Nur schockte es ihn mehr als uns, denn wir waren ähnliche Szenen gewohnt.
    Zwei Zombies hatte er durch seine Schüsse auf die Planken geschickt.
    Nun aber waren diese Wesen wieder dabei, sich zu erheben, was ihnen nicht leicht fiel, denn sie mussten gegen die Schaukelbewegungen des Kahns ankommen. Für Anderson war das etwas, was er nicht begreifen konnte.
    Den beiden Zombies gelang es schließlich, wieder auf die Beine zu kommen. Trotz der Kugeln, die in ihren Körpern steckten. Es war auch kein Blut zu sehen.
    Beide zugleich gaben sich noch mal Schwung. Dann stellten sie sich hin, mussten aber breitbeinig stehen bleiben, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
    Anderson wusste nicht, wen er anschauen sollte. Die Wasserzombies oder uns, und deshalb wechselte sein Blick zwischen uns hin und her.
    »Es sind Tote, die trotzdem irgendwie leben«, erklärte Suko, »ob Sie das nun begreifen oder nicht. Sie müssen es so hinnehmen.«
    Er schnappte nach Luft und war noch immer konsterniert. »Hinnehmen, wie?«
    »Ja.«
    »Sind Sie verrückt?«
    »Nein, aber es ist nun mal so!«
    Anderson wischte über sein Gesicht. »Verdammt noch mal, bin ich denn in einem Horrorfilm?«
    »Bestimmt nicht. Manchmal ist die Wirklichkeit aber schlimmer. Es ist schwer zu begreifen, aber finden Sie sich damit ab.«
    Das tat er nicht und schüttelte den Kopf. »Die hätten tot sein müssen, verflucht.«
    »Ja, das hätten sie.«
    »Und warum sind sie das nicht?«
    »Ich kann Ihnen keine genaue Antwort geben. Finden Sie sich mit den Tatsachen ab, das müssen wir auch.«
    Er wollte wieder lachen, schaffte es aber nicht. »Und das tun Sie so einfach, wie?«
    »Sie sehen es doch.«
    Anderson war noch immer von der Rolle. Er wollte jetzt einen Kommentar von Maxine Wells haben, die sich zwar ansprechen ließ, aber nichts sagte und nur die Schultern anhob.
    »Dann akzeptieren Sie es also auch.«
    »Das müssen wir, Mr Anderson.«
    Er schüttelte den Kopf und schlug sich dabei gegen die Stirn. Für ihn war das alles unbegreiflich. Da hätten wir noch stundenlang weiterreden können, ohne ihn überzeugen zu können.
    Suko stellte eine andere Frage. »Was glaubst du, John, bleibt es bei den zweien?«
    »Keine Ahnung. Ich würde eher sagen, dass es nicht dabei bleibt. Eine Schiffsbesatzung besteht
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