Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1532 - Das Bermuda-Erbe

1532 - Das Bermuda-Erbe

Titel: 1532 - Das Bermuda-Erbe
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
morgen nach Dundee fliegen werden und dich besuchen kommen.«
    Maxine war erst mal still, und das passierte bei ihr selten. Erst nach einer Weile stellte sie die Frage: »Du - ahm - hast doch keinen Witz gemacht?«
    »Auf keinen Fall.«
    »Und weshalb hast du mich anrufen wollen? Möchtest du einige Tage Urlaub bei mir verbringen?«
    Ich lachte. »Das wäre nicht die schlechteste Idee. Aber mal davon abgesehen, Max, an Urlaub habe ich nicht gedacht. Wir haben dienstlich in Dundee zu tun.«
    »In der Stadt direkt?«
    »Nein, das nicht. Es geht da um eine Sache, die verdammt unwahrscheinlich klingt.«
    »Und die wäre?«
    Ich wand mich etwas. »Na ja, ist auf dem Meer ein…«
    Maxine unterbrach mich. »Du meinst doch nicht etwa das verschwundene Schiff?«
    »He, genau das meine ich.«
    »Das ist ein Hammer!«, sagte Maxine.
    »Ich denke sogar an mehrere Schiffe, die in der letzten Zeit verschwunden sind.«
    Jetzt waren wir beide erst einmal sprachlos. Wir lauschten unseren gegenseitigen Atemgeräuschen, und dann hörte ich Maxine Wells kratzig lachen.
    »Was ist?«
    »John, John…«, sie lachte noch immer, »du wirst es kaum glauben, aber aus diesem Grund habe ich dich angerufen.«
    Ich stand noch ein wenig neben mir. »Du meinst, es ist um die verschwundenen Schiffe gegangen?«
    »Nein, nur um eines.«
    »Dann höre ich dir erst mal zu«, sagte ich nach einem tiefen Atemzug.
    »Danke, John, aber was ich dir jetzt sage, das habe nicht ich erlebt, sondern Carlotta, als sie mal wieder unterwes war. Da hat sie ein Schiff gesehen, und sie sah, wie das Meer es verschlang.«
    »Genauer, bitte.«
    »Kannst du haben, John.«
    Wieder einmal war ich nur der Zuhörer, und ich merkte mir jedes Wort, das Maxine sagte. Auf meinem Rücken zog sich die Haut langsam zusammen. Es war verrückt, das alles zu hören. Es glich einer abenteuerlichen Geschichte, über die jeder den Kopf geschüttelt hätte, aber das genau tat ich nicht, denn ich wusste verdammt gut, dass auf dieser Welt nichts unmöglich war. Zudem hatten Maxine, Carlotta und ich schon die unmöglichsten Fälle miteinander überstanden.
    »Mehr kann ich dir nicht sagen.«
    »Das reicht auch.«
    »Und wann triffst du bei uns ein?«
    »Nicht nur ich, auch Suko.«
    »Das ist schön.«
    »Ich denke, wir sind gegen Mittag da. Die genaue Landezeit habe ich verges-. sen. So unl elf Uhr herum. Am besten schaust du im Videotext nach.«
    »Okay, ich bin dann am Flughafen und hole euch ab.«
    »Das ist nett.«
    »Natürlich wohnt ihr bei mir. Unterstehe dich, ein Hotelzimmer zu nehmen.«
    »Nein, nein, das auf keinen Fall.« Ich lachte. »Bitte, wenn wir schon in Dundee sind, dann bist du die erste Adresse.«
    »Okay, dann warte ich. Wenn ich das Carlotta erzähle, wird sie ausflippen. Sie hat sowieso gedrängt, dich einzuschalten, obwohl ich nicht weiß, wie und wo man beginnen kann.«
    »Vielleicht auf dem Wasser, Max.«
    »Mag sein. Aber denk daran, dass es keine Balken hat.«
    »Danke für den Rat.«
    »Bis morgen dann.«
    »Ja, und grüße deinen Schützling.«
    »Mach ich.«
    Wie sagt man so schön? Das Leben besteht nicht aus einer Gleichung, die sich leicht ausrechnen lässt. Es steckt im Gegenteil voller Überraschungen, das hatte ich hier wieder mal erlebt.
    Ich verließ meine Wohnung und musste nur eine Tür weiter nach nebenan gehen, um zu Shao und Suko zu gelangen.
    Der Duft des Essens sorgte erneut für ein Hungergefühl bei mir.
    Ich lächelte Shao an, als ich in die Küche ging, um einen Blick in den Wok zu werfen.
    »Es ist noch nicht fertig, John. Warte noch fünf Minuten.«
    »Aber es riecht schon fantastisch.«
    »Ich weiß.«
    »Dann gehe ich mal.«
    Suko wartete im Wohnzimmer auf mich. Der Tisch war bereits gedeckt, und für mich stand auch ein Bier bereit. Aus der Flasche ließ ich den Gerstensaft in das Glas fließen und fragte meinen Freund: »Weiß Shao schon Bescheid, dass wir nach Dundee fliegen?«
    »Sicher.«
    »Und?«
    Suko lächelte. »Sie nimmt es hin. Außerdem heißt sie nicht Sheila Conolly.«
    »Lass das nur nicht Sheila hören.« Ich trank und sah, dass Suko mich forschend anschaute. Als ich das Glas abgesetzt hatte, fragte er auch schon: »Da ist doch was passiert.«
    »Wieso?«
    »Das sehe ich dir an.«
    »Ja, ich erhielt einen Anruf. Du wirst nicht raten, wer es war. Deshalb sage ich es dir: Maxine Wells.«
    Suko war plötzlich still. Ich sah, dass er schluckte. Er wusste auch nicht, ob er lächeln oder den Kopf schütteln sollte. Schließlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher