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1530 - Sturm in der Dunkelwolke

Titel: 1530 - Sturm in der Dunkelwolke
Autoren: Unbekannt
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Sonne Zwotta gesehen. Glinara sah eine durchsichtige, unvollständige Form, ein neues Königreich der Zwotter ..."
    „Hat Glinara auch Zwotter im neuen Königreich gesehen?"
    Zwizza zögerte eine Weile. „Nein", gab sie dann zu. „Es ist wie immer. Wir hören die Prophezeiungen. Aber niemand sieht eine von uns, die das Ziel erreicht."
    „Vielleicht", sagte Halligga geheimnisvoll, „vielleicht erreichen die Zwotter es erst in ferner Zukunft. Dann, wenn keine von uns mehr am Leben ist."
    Keemila lief ein Schauer über den Rücken.
    Sie verbrachten den ganzen Tag im Gebäude und machten sich erst gegen Abend auf die Suche nach Nahrung.
    Gemeinsam mit drei anderen Frauen sammelten sie im Randbereich der Schlucht Samen von Klizzerpflanzen.
    Goldene Staubfontänen strichen über Dizzkel-Point, während der Himmel wieder das matte Violett des Abends annahm.
    Keemila zog sich zurück. Sie wollte nicht, daß die anderen ihr Gerät zu sehen bekamen. In aller Ruhe sprach sie das auf Speicherkristall, was geschehen war. Zuerst der dumme Unfall mit dem Konnus, dann zwei neue Visionen.
    Sie schlief draußen am Raumhafen. Keemila verbrachte eine unruhige Nacht. Ein Steinblock schützte sie gegen die gröbste Gewalt des Windes. Ihren Schlafplatz hatte sie zufallig gewählt - und doch schien es ihr am Morgen, als habe sie aufgrund einer Eingebung so gehandelt.
    Der Tag begann mit Sturm.
    Das war nicht ungewöhnlich.
    Aber in das Heulen des Sturmes und das Prasseln von Sand auf Stein mischte sich ein neuer Ton.
    Keemila suchte eine Deckung. Dizzkel-Point war zweihundert Meter entfernt.
    Woher stammte das Geräusch? Keemila kam nicht darauf, bis sie zufällig den Kopf in den Nacken legte.
    Oben am Himmel spaltete ein Licht das Grau
     
    5.
     
    Die RUTEWIIL war hundertzwanzig Meter lang und kam auf dreißig Meter Durchmesser. Das Schiff gehörte Beau. Es zählte zu den älteren Einheiten seiner Handelsflotte.
    Vor einer halben Stunde hatten sie Zwotta passiert; die rote, sterbende Sonne, die 2,2 Lichtjahre vom Prov-System entfernt war.
    In einem gemächlichen Manöver sank die Walze hinab auf Zwottertracht. Goldfarbener Staub umhüllte wie eine undurchdringliche Wolkendecke den Planeten. Durch die höheren Luftschichten drehten sich Turbulenzen.
    Aber Beaunomet Jaffe wußte, daß es unten nicht besser aussah.
    Zwottertracht war eine Welt der Wüsten und Sandstürme. Es gab nur wenig Wasser, noch weniger Vegetation.
    Ein Tag dauerte mit knapp fünfzig Stunden verhältnismäßig lange. Tagsüber lag die Temperatur meist im angenehmen Bereich, etwas über fünfundzwanzig Grad - dafür mußte man nachts klirrende Minusgrade ertragen.
    Die einzigen Bewohner, die Zwotter, waren hervorragend an ihre Umgebung angepaßt.
    Auf den Bildschirmen wuchs das Abbild des Planeten. Bald erfüllte er das ganze Panorama. Beau lehnte bequem in einem Sessel, seine Füße lagen auf der Konsole vor ihm.
    Nachdenklich strich er mit einem Finger über seinen Schnurrbart. Eine aufregende Zeit lang hinter ihnen!
    Zunächst hatte er den Notruf gehört, dann die Arkonidinnen Mieka und Sammité gerettet.
    Mit den beiden hatte er außerdem einen Kranken namens Manurod am Hals; den Kommandanten eines vernichteten Späherschiffs namens AMATIL. Manurod wurde von seinem SERUN versorgt, bis wieder eine gute Medostation zur Verfügung stand. Auf der RUTEWIIL war das nicht der Fall.
    Mieka, Sammité, ja.
    Er hatte erfahren, daß der Staubmantel um die Provcon-Faust seit gestern wieder undurchdringlich war. Von diesem Tag an konnte niemand die Dunkelwolke mehr verlassen.
    Es sei denn, man hatte Hilfe von Vincränern: Die nämlich spürten mit ihren mutierten Sinnen die Bewegung der Wolke. Vincraner gaben hervorragende Vakulotsen ab.
    Auch die Sache mit ES hatte Beau erst von den beiden gehört. Demnach hatte die Superintelligenz der Lokalen Gruppe Rhodan und den anderen ihre Zellaktivatoren abgenommen.
    Ein melancholisches Lächeln überzog Beaus ebenmäßiges Gesicht. Mit einer Hand strich er geistesabwesend das weiße Tuch seiner Uniform glatt.
    Niemand lebte wirklich ewig. Das erfuhren jetzt auch die scheinbar unsterblichen Aktivatorträger.
    Seitdem befand sich die halbe Milchstraße auf der Suche nach ES. Ein Großprojekt namens UBI ES war von den Truillauern sabotiert worden; und diese wiederum steckten angeblich in der Provcon-Faust.
    Logisch, dachte er, daß Rhodan, Atlan und ihre Leute alles unternahmen, um in die Faust hineinzukommen.
    Aber nichts ging ohne
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