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1526 - Galaxis der Verdammten

Titel: 1526 - Galaxis der Verdammten
Autoren: Unbekannt
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Pelzknäuel hüpfte näher. „Du brauchst keine Angst vor mir zu haben", sagte es. „Ich weiß, wer du bist: die Blinde Göttin. Bei uns Ke-Ri auf Talintan spricht sich alles schnell herum. Aber ich bin neugierig.
    Sag mir doch: Wie bist du hierhergekommen?"
    Sie zögerte zuerst, doch dann überwand das Zutrauen zu dem Pelzwesen ihre Hemmungen, und sie fing an, alles zu erzählen, was sie über sich wußte ...
     
    *
     
    Gesil sah der Ankunft auf dem Planeten Bipula mit gemischten Gefühlen entgegen.
    Auf Kanichu hatte sie über Fernbeobachtungen, aus planetarischen TV-Sendungen und aus abgehörten Funkgesprächen ein wenig von den herrschenden Verhältnissen gesehen und gehört.
    Das Leben der Kanichuaner verlief in reglementierten, kontrollierten Bahnen. Ein ahnungsloser Besucher ohne große Erfahrung hätte das vielleicht nicht gleich und nicht so sehr gemerkt, doch Gesil konnte niemand etwas vormachen. Aus allen Worten und Gesten und aus dem Ablauf aller Geschehnisse auf Kanichu hatte sie herausgemerkt, daß die Leute sich alles zweimal überlegten, weil sie wußten, daß sie unter permanenter Bespitzelung standen.
    Doch Gesils Beobachtungen waren nur indirekt gewesen, da sie die RAAK-T-OMM auf Kanichu nicht verlassen hatte. Auf Bipula würde es anders sein. Dort würde sie direkt mit den Zuständen konfrontiert werden - und mit der Gefahr, die von einem allezeit mißtrauischen und zugriffbereiten Gewaltregime ausging.
    Das konnte sie natürlich nicht daran hindern, ihre Mission dort fortzusetzen, denn das hätte die Aufgabe der Suche nach ES bedeutet. „Noch eine Minute", sagte Per-E-Kit.
    Gesil blickte ihn prüfend an und bedauerte es erneut, daß Kontiden keine Mimik hatten, nach der sich ihre Gefühle beurteilen ließen. Sie hätte gern gewußt, ob sich ihr Begleiter der ganzen Gefährlichkeit der Gratwanderung bewußt war, die er vollführte. Wahrscheinlich ja, aber er ging dennoch unbeirrt seinen Weg.
    Wie wir alle! dachte sie.
    Das Schott hinter ihr glitt auf. Shif wieselte in die Zentrale und hüpfte auf ihren Schoß. „Sagt dir der Name Julia etwas?" erkundigte er sich. „Julia?" wiederholte Gesil nachdenklich. „Nein, eigentlich nicht. Ich kenne zwar ein terranisches Trauerspiel, in dem Romeo und Julia die Titelhelden sind, aber diese Julia meinst du bestimmt nicht. Also, was meinst du damit?"
    „Es war nur so ein Gedanke", erwiderte der Ke-Ri.
    Er log, das spürte Gesil, aber sie hielt die Sache nicht für so wichtig, daß sie nachstieß.
    Außerdem fiel das Muschelschiff in diesem Moment in den Normalraum zurück.
    Die Holoflächen zeigten an Backbord gigantische Wolken leuchtenden Wasserstoffs. Das Licht der meisten Sterne zwischen ihnen und dem Schiff wurde hoffnungslos überstrahlt. Nur die hellsten Sonnen waren als Lichtpünktchen zu sehen.
    An Steuerbord sah es anders aus. Dort krümmte sich ein Spiralarm aus dem galaktischen Zentrum. In ihm leuchteten ganze Sternennester.
    Doch auch dort lag nicht das Ziel der RAAK-T-OMM. Es lag voraus, in der staub- und sternenarmen Zone zwischen den Wasserstoffwolken und dem nächsten Spiralarm.
    Ein paar Dutzend Sterne waren dennoch auf den Holo flachen zu sehen. Doch nur einer interessierte Gesil und Per-E-Kit. Es war eine nur zwei Lichtwochen entfernte gelbe Sonne. Voytam.
    Elf Planeten umkreisten diesen Stern. Der dritte hieß Bipula.
    Die RAAK-T-OMM wurde bereits über Hyperfunk gerufen und zur Identifizierung aufgefordert.
    Per-E-Kit nannte den Schiffsnamen, die Registriernummer und seinen eigenen Namen sowie den Grund seines Besuchs. Er war Nad-I-Zom, ein Ke-Ri-Händler, und wollte mit einem auf Bipula ansässigen Großhändler über neue Lieferungen und Preise verhandeln.
    Und selbstverständlich ersuchte er sehr höflich um Landeerlaubnis. Im Reich des Bewahrers durfte niemand einfach tun, was er wollte. Man brauchte für alles eine Erlaubnis.
    Nad-I-Zom bekam die Erlaubnis - anstandlos. Wo er auftauchte, lief alles wie geschmiert, denn das war es auch. „Wir landen auf dem Raumhafen Quinatelhor bei der Hauptstadt Quinatel an der Ostküste des größten Kontinents", unterrichtete der Kontide seine Schutzbefohlene. „Er heißt Takul. Die Stadt hat etwa zwei Millionen Einwohner. Auf dem ganzen Planeten leben rund dreieinhalb Milliarden Leute. Es sind ganz normale Bürger. Bipula ist keine Rebellenwelt. Niemand hätte bei Sensorplus-Kontrolle die Möglichkeit, als Rebell zu agieren oder Verbindung mit Rebellen aufzunehmen." .„Das ist mir
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