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1523 - Die Horror-Maschine

1523 - Die Horror-Maschine

Titel: 1523 - Die Horror-Maschine
Autoren: Jason Dark
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Speicheltropfen entgegen.
    »Aha, ihr verdammten Hundesöhne traut euch sogar am Tag hierher auf das Gelände, um es auszubaldowern.«
    »Moment mal«, sagte ich, »wir suchen etwas.«
    »Ja, ich weiß. Metall, das…«
    »Nein, einen Jungen. Wir suchen einen Jungen!«
    Der Klotz lachte. Er drückte dabei seinen Kopf zurück und öffnete weit den Mund. Das Lachen sollte uns von seiner eigentlichen Aktion ablenken. Er dachte nicht daran, mit uns zu reden, sondern schlug zu.
    Gezielt hatte er auf mich. Seine Faust hätte mein Gesicht wie ein Dampfhammer getroffen und sicherlich einiges darin zerstört, aber Suko war schneller. Wie immer reagierte er blitzartig, denn als die Faust schon unterwegs war, riss er seine rechte Hand in die Höhe und hämmerte die Kante gegen den Unterarm des Mannes.
    Der Klotz schrie auf. Sein Arm sank nach unten. Aus blutunterlaufenen Augen stierte er uns an. Mit ihm war nicht zu diskutieren, er kannte nur eine Sprache.
    Suko jagte ihm die Faust in den Leib. Der Mann gurgelte, er schwankte und sackte dann nach vorn.
    Zwei trockene Schläge legten ihn schlafen. Das hatte sein müssen, denn wir konnten uns keine Zeitverschwendung leisten.
    »Weiter«, sagte ich. Innerlich spürte ich die Spannung, die sich nicht mehr lösen konnte. Ich hatte das Gefühl, durch eine schattige Welt zu laufen, in der die Realität nicht mehr so vorhanden war, wie sie hätte sein sollen.
    Um uns herum war der Krach, war das Quietschen der Presse und das Dröhnen, wenn irgendwelche Ladungen abgeworfen wurden. Nur den Jungen hörten wir nicht und sahen auch nichts von der HorrorMaschine.
    Waren wir zu spät gekommen?
    ***
    Der Junge sagte nichts mehr. Er fühlte sich innerlich vereist, und das hatte sich auch auf seine Stimme niedergeschlagen. Für ihn war die Welt einfach auf den Kopf gestellt worden. Er hatte damit gerechnet, einen Freund an seiner Seite zu haben. Genau das Gegenteil war der Fall. Er war von diesem schrecklichen Wesen nur benutzt worden und sollte nun die Zeche zahlen.
    Und die hieß Tod!
    Die Hölle hatte genug von ihm, und ihr Diener schob den Jungen vor sich her in die unmittelbare Nähe der Presse, die dabei war, einen weiteren Wagen zu zerquetschen.
    Wenn der nächste von dem Magneten herangeschafft wird, bin ich an der Reihe!
    Bernie wusste schon, welches Schicksal ihm zugedacht war. Er konnte es nur nicht fassen. Sein Gehirn weigerte sich, all das Schreckliche aufzunehmen.
    Die lebende HorrorMaschine hielt an. Sie stand jetzt hinter dem Jungen.
    Die Klauen lagen auf Bernies Schultern. Der Junge spürte den Druck nicht, weil die Angst einfach alles in ihm beherrschte. Sie machte ihn fertig.
    Den Tod kannte er. Er hatte ihn schon so oft auf dem Bildschirm erlebt.
    Aber das waren keine richtigen Menschen gewesen, auch wenn sie manchmal so ausgesehen hatten. Nur hatten diese kein Herz. Sie besaßen auch keine Seele oder irgendwelche Gefühle, sie waren einfach nur künstlich und auch tot.
    Der Wagen wurde zerdrückt. Bernie musste einfach auf die Presse starren, ob er nun wollte oder nicht. Er sah nicht viel, aber die Wände bewegten sich mit einer mörderischen Kraft aufeinander zu und zerquetschten alles, was sich zwischen ihnen befand. Zurück blieb dann ein würfelähnliches Gebilde, das auf einem Transportband weitergeschoben wurde.
    Der Magnet schwang auf den nächsten Wagen zu. Es war ein alter Toyota und mit grellen Graffiti übersprüht, sodass der Rost nicht mehr zu sehen war.
    »Jetzt kommt dein Sarg, Bernie!«
    Es war ein schlimmer Satz, den der Junge hörte. Er weigerte sich auch, ihn so aufzufassen. Sein Kopf wollte einfach nicht mehr mitmachen. Das konnte nicht sein, aber es stimmte. Es würde nur noch Sekunden dauern, bis der Magnet den Toyota packte und über die Presse schwang. Bernie spürte kaum, dass sich eine Hand von seiner linken Schulter gelöst hatte.
    Die brauchte die HorrorMaschine, um die Beifahrertür aufzureißen.
    »Und jetzt rein mit dir!«
    »Nein!« Es war ein Ruf der Verzweiflung, den Bernie ausstieß. Er schüttelte den Kopf. Er riss den Mund auf, um zu schreien, doch die Laute erstickten in seiner Kehle. Eine Rettung gab es aus eigener Kraft nicht mehr für ihn.
    Zwei Klauen drückte ihn auf den Wagen zu.
    Bernies Gesicht war nur noch eine verzerrte Maske. Ein Toter, der in einem wahren Schrecken gestorben war, hätte nicht anders aussehen können.
    »Neiiin!«
    ***
    Genau den Schrei hörten wir auch. Es war uns tatsächlich gelungen, die beiden zu finden.
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