Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

Titel: 1521 - Der nächste bist du, Sinclair!
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
leichtes Kratzen in der Kehle, und von meiner Stirn rannen mir Schweißperlen in die Augen.
    Das war haarscharf gewesen. »Lebst du noch, Sinclair?«
    Ich gab meine Antwort aus der Deckung des Wagens. »Ja, du hast mich nicht getroffen.«
    »Vielleicht wollte ich das gar nicht. Du solltest es als Warnung verstehen, die dich darauf hinweisen soll, dass ich von nun an hinter dir her bin. Ich bin die Rache, ich bin der Tod, und ich bin auch die Abrechnung. Das wollte ich dir sagen.«
    Es hörte sich nach einem Ende des Intermezzos an, und das war es letztlich auch. Nach etwa einer halben Minute verließ ich die Deckung und stieg in den Wagen.
    Ich warf noch einen letzten Blick auf die linke Waldseite. Dort hatte sich nichts verändert. Diese Leonore zeigte sich leider nicht, was ich als feige ansah.
    Aber ich kannte jetzt ihre Stimme, was mich leider nicht weiterbrachte, denn auch sie hatte ich noch nie zuvor in meinem Leben gehört.
    Zumindest konnte ich mich daran nicht erinnern. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als den Weg fortzusetzen. Deshalb startete ich und fuhr in Richtung London, wo ich diesmal sicherlich früher im Büro war als Glenda Perkins.
    Das traf auch zu, denn als unsere Assistentin eintraf und schwungvoll den Laden betreten wollte, blieb sie auf der Schwelle stehen und schüttelte den Kopf, wobei sie noch über ihre Augen wischte.
    »Träume ich?«
    »Nein, du träumst nicht.«
    »Dann bist du es wirklich?«
    »Sicher.«
    »Und du hast dir sogar selbst Kaffee gekocht.«
    »Stimmt. Auch Frühstück habe ich mir mitgebracht.«
    Glenda staunte mit offenen Augen und offenem Mund. »Ich glaube es nicht. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Ein emanzipierter Geisterjäger. Dass ich das noch erleben darf.«
    »Man lernt eben niemals aus.« Ich deutete auf das Tablett auf Glendas Schreibtisch. »Du kannst sogar etwas mitessen. Müsli für dich, auch Croissants, und vom Kaffee ist ebenfalls noch genug da. Für Konfitüren habe ich auch gesorgt.«
    »Hört sich ja gut an.«
    »Das ist auch gut.«
    »Was sich alles verändert, wenn Suko mal in Urlaub gefahren ist. Sagenhaft. Und du bist mehr als pünktlich gewesen. Das haut mich ja fast aus den Schuhen.«
    »So ist das nun mal.« Glenda runzelte die Stirn und bekam den scharfen Blick. »Mehr sagst du nicht dazu?«
    »Warum sollte ich?«
    »Los, rück raus damit. Da ist doch was passiert. Das fühle ich, das sehe ich dir auch an.«
    »Später.«
    Ich überließ Glenda den Stuhl und holte aus meinem Büro einen zweiten, auf dem ich mich niederließ. Glendas Schreibtisch bot uns genügend Platz, um das Frühstück einzunehmen. Es war für uns beide neu, aber irgendwo machte es auch Spaß.
    »Dein Kaffee ist sogar akzeptabel«, lobte Glenda.
    »Echt?«
    »Ja, er schmeckt. Man kann ihn trinken, und das freut mich.« Sie lächelte, als sie ihr Müsli umrührte. »Was ist dir denn nun wirklich widerfahren?«
    »Etwas Unglaubliches.«
    »Das ist bei dir nichts Neues.«
    »Mag sein. Heute hat es mich getroffen wie ein kalter Schlag ins Gesicht. Das kannst du dir nicht vorstellen.«
    »Jetzt bin ich noch gespannter.«
    »Das kannst du auch sein.« Ich deutete auf mein Hörnchen. »Das werde ich mir erst mal in Ruhe zu Gemüte führen. Dann reden wir weiter.«
    »Du bist widerlich.«
    »Und du zu neugierig.«
    Ich ließ ihre Spannung bewusst wachsen. Dafür traf mich manch böser Blick. Als ich meine Tasse nachfüllte, flüsterte sie mir zu: »Jetzt sag schon, was los war!«
    »Gut.« Ich tupfte meine Lippen ab. »Wie du willst. Man hat mir in den wenigen Tagestunden bereits einen Toten präsentiert. Und man hat versucht, mich umzubringen.«
    »Wer?«
    »Eine Frau.«
    »Und welche?«
    »Du bist es nicht gewesen.«
    »Hör auf mit dem Quatsch.« Glenda bedachte mich wieder mit einem bösen Blick. »Was war wirklich los?«
    Ich trank einen Schluck Kaffee. »Du wirst es kaum glauben, aber was ich dir sage, entspricht der Wahrheit.« Und dann legte ich los, wobei sich Glendas Gesichtsausdruck immer mehr veränderte. Sie kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sie gab auch einen ersten Kommentar ab.
    »Aber das ist doch…«
    »Sag nicht unmöglich.«
    »Doch.«
    »Ich habe nicht gelogen.«
    Glenda schwieg, was bei ihr nicht oft vorkam. Sie musste erst über das Gesagte nachdenken, lehnte sich zurück, spitzte die Lippen und fuhr über ihr Haar.
    »Nun?«
    »Wie heißt die Mörderin noch?«
    »Leonore.«
    »Und du kannst mit dem Namen nichts anfangen?«
    »So ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher