Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

Titel: 1521 - Der nächste bist du, Sinclair!
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Tür, die er gerade öffnen wollte.
    »Morgen, Sir.«
    »Ebenfalls. Sie wollen zu mir?«
    »Das war mein Vorsatz.«
    »Und worum geht es?«
    Ich gab ihm einen kurzen Bericht, während wir uns hinsetzten.
    Sir James hörte interessiert zu und schüttelte später den Kopf.
    »Was Sie mir da gesagt haben, ist kaum zu fassen. Sind Sie sicher, dass Sie sich auf dem richtigen Weg befinden?«
    »Ich weiß keinen anderen.«
    »Was will diese Person von Ihnen? Ist sie aus Fleisch und Blut? Ist sie ein Gespenst? Ein Geist? Ist sie eine Untote, die nicht verweste und nach so langer Zeit aus dem Grab geklettert ist, um mit Ihnen abzurechnen? Und was wäre der Grund dafür?«
    »Es wird einen geben, Sir, aber der liegt in der Vergangenheit verborgen. Und zwar in meiner.«
    »Und Sie können sich an nichts erinnern?«
    »Ja, das muss ich zugeben. Ich kann mich an nichts erinnern. Hätte ich je Kontakt mit ihr gehabt, dann hätte ich eine Person wie sie bestimmt nicht vergessen.«
    Sir James rückte mal wieder seine Brille zurecht und fragte dabei: »An einen Irrtum glauben Sie nicht?«
    »Auf keinen Fall.«
    Der Superintendent hob die Schultern. In dieser leicht verkrampften Haltung blieb er und meinte: »Dann kann ich Ihnen auch keinen Rat geben, John.«
    »Aber Sie haben auch keine Einwände gegen meinen Plan?«
    »Nein, warum sollte ich?«
    »Weil ich Ihnen Glenda entführe.«
    »Das ist allerdings ein Risiko, das sie selbst einschätzen muss.«
    »Sie wird es können. Außerdem macht es ihr Spaß, und man darf nicht vergessen, dass sie bestimmte Kräfte besitzt, die wirklich nicht ohne sind.«
    »Das weiß ich.«
    Sir James wollte noch wissen, wie ich mir den Fortgang genau vorstellte, und schien leicht enttäuscht zu sein, als er erfuhr, dass ich mich erst mal in meine Wohnung begeben würde, um dort kräftig zu duschen.
    »So ein Markt fängt sowieso nicht in aller Frühe an. Glenda wird noch im Büro bleiben.«
    »Ja, das geht dann in Ordnung.«
    Ich verließ das Zimmer und stand bald darauf wieder in Glendas Büro.
    Dabei warf ich einen Blick durch das Fenster und sah, dass das Grau der letzten beiden Wochen verschwunden war und die Sonne es geschafft hatte, sich durch die Wolken zu mogeln.
    »Was hat er gesagt, John?«
    »Dass wir uns auf den Weg machen können.«
    »Super.« Sie rieb ihre Hände. »Ich wollte schon immer mal auf einen mittelalterlichen Markt.«
    »Als Burgfräulein?«
    »Würdest du dann den edlen Ritter spielen?«
    »Bin ich das nicht sowieso?«
    Glenda lehnte sich zurück und verdrehte die Augen.
    »Ja, ja, wer angibt, hat mehr vom Leben…«
    ***
    Natürlich ging mir diese geheimnisvolle Leonore nicht aus dem Sinn.
    Auch dann nicht, als ich in der Tiefgarage aus dem Rover stieg, nachdem ich den Wagen in der Parktasche abgestellt hatte. Ich schaute mich um wie ein Fremder, der sich zum ersten Mal in dieser Garage aufhielt, doch es war alles normal in meiner Umgebung.
    Es war auch nicht ruhig, denn es rollten noch immer Autos der Auffahrt entgegen, gefahren von Menschen, die zu ihren Arbeitsstellen mussten.
    Ich fuhr nach oben.
    Die Kabine war leer. Mir ging durch den Kopf, ob diese Leonore wohl in der Lage war, plötzlich zu erscheinen und sich aus dem Nichts zu materialisieren, und das in einer Überlappungszone, wo sich zwei Zeiten trafen.
    Das gab es, aber ich hatte in diesem Fall kein Glück. Irgendwie war ich froh, die Kabine verlassen zu können, und ging den kurzen Weg bis zu meinem Apartment.
    Auch hier benahm ich mich nicht so wie sonst. Ich schloss die Tür auf, drückte sie nach innen und warf einen ersten Blick in den kleinen Flur.
    Auch hier war alles normal.
    Auch mein Kreuz hatte mir keine Warnung geschickt, aber das war auf der einsamen Straße auch nicht passiert. Es konnte sein, dass ich völlig umdenken musste.
    Lange wollte ich mich in der Wohnung nicht aufhalten. Die Morgendusche musste einfach sein, zuvor jedoch schaute ich in allen Zimmern nach, ohne etwas Verdächtiges zu entdecken.
    Auch das Bad war leer. Bevor ich unter die Strahlen stieg, öffnete ich das Fenster. Danach genoss ich die Wechselbäder, die mir den letzten Rest an Müdigkeit aus dem Körper trieben.
    Der Duschdunst hielt sich in Grenzen. Er verschlechterte schon die Sicht, auch wenn die Dusche blanke Glasscheiben hatte.
    Bewegte sich etwas?
    Ich hatte die Tür öffnen wollen, jetzt zuckte meine Hand zurück, denn außerhalb der Duschkabine, aber noch innerhalb des Bads glaubte ich, eine Bewegung gesehen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher