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152 - Die Tochter des Magiers

152 - Die Tochter des Magiers

Titel: 152 - Die Tochter des Magiers
Autoren: A.F.Morland
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Geheimnisvolle Kräfte schienen sich auf den alten, weißbärtigen Mann zu konzentrieren. Täuschte ich mich, oder fing Shroggs weißes Gewand wirklich Feuer?
    Ja, es umzüngelten den Greis tatsächlich weiße Flammen. Dieser Vorgang schien normal zu sein, denn Lomina blieb ganz ruhig. Wenn sie sich keine Sorgen um ihren Vater machte, brauchten wir uns auch nicht aufzuregen. Das weiße Feuer verletzte Shrogg nicht. Es war lediglich Zeichen seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten. Spiralenförmig krochen die Flammen über Shroggs nackte Arme, die immer noch hochgestreckt waren, und seine Hände kamen mir vor wie fünfflammige Kerzenleuchter.
    Shroggs Blick war finster, seine Miene verschlossen. Über seinem kahlen Kopf, zwischen seinen brennenden Armen zitterte die Luft, als würde das weiße Feuer große Hitze abstrahlen, und plötzlich entstand dort etwas - ein Bild, eine Vision. Die von Shrogg ausgehende Kraft schuf Lomina!
    Das Zittern beruhigte sich, die Luft »glättete« sich, und die schöne Vision blieb, schwebte zwischen den Tempelsäulen.
    Auch dann noch, als das weiße Feuer erlosch.
    »Das Bild meiner Tochter wird dich leiten«, sagte der Weise zu Mr. Silver. »Folge ihm. Es wird einen magischen Stein für dich finden und beleben. Hol dir das Blut der Kraft, dann wirst du wieder so stark wie früher sein.«
    Der Ex-Dämon kam zu mir. Ich reichte ihm das Höllenschwert und wünschte ihm viel Glück.
    »Danke, Tony«, sagte der Hüne ernst und hängte sich Shavenaar um.
    »Hoffentlich sehen wir dich bald wieder«, sagte ich, »Ich bleibe nicht länger fort, als es unbedingt sein muß«, versprach der Ex-Dämon, dann verließ er uns.
    ***
    Die blaue Vision, der schöne Mädchenkopf, wies Mr. Silver den Weg, führte ihn auf einen Berg. Viele Steine lagen herum. Mr. Silver begegnete ihnen allen mit großem Mißtrauen, obwohl sie ungefährlich waren. Mit schweren Schritten stieg der Ex-Dämon den steilen Hang hinauf, während das Gesicht vor ihm herschwebte. Es war ein beschwerlicher Weg. Jedesmal wenn Lominas Gesicht tiefer sank, dachte er, sie hätte einen Zauberstein gefunden, aber bisher hatte sie sich noch für keinen entscheiden können. Es sah fast so aus, als wäre sie ihrer Sache nicht sicher. Sie schien die Steine zu testen.
    Sie nahm keine Rücksicht auf ihn. Lomina bestimmte das Tempo, nicht er. Er mußte sich mächtig anstrengen, um bei ihr zu bleiben. Es war einfacher zu schweben, als den Berg hinaufzuschnaufen, aber Mr. Silver beklagte sich nicht, sondern nahm die Strapazen ergeben auf sich.
    Endlich fand Lomina einen Kraftstein!
    Wieder sank das Gesicht herab, doch diesmal stieg es nicht wieder hoch. Die Vision legte sich auf den Stein, breitete sich wie eine dünne Plastikhaut darüber. Ganz kurz sah es so aus, als würde dort kein Stein mehr liegen, sondern Lominas »Kopf« - natürlich wesentlich größer.
    Aber dann sickerte die Vision in den Kraftstein und kam nicht mehr zum Vorschein.
    Mr. Silver griff über seine linke Schulter nach hinten und zog Shavenaar aus der Lederscheide. Die Klinge des Höllenschwerts reagierte sofort auf den steinernen Feind, begann zu leuchten.
    Der Ex-Dämon näherte sich dem leblos aussehenden Gegner, dessen Blut er brauchte.
    Mit straff gespannten Nerven erwartete Mr. Silver den Angriff. Er wußte nicht, auf welche Weise er erfolgen würde. So viele Fragen hatte er Shrogg gestellt, aber diese nicht. Vielleicht hätte ihm der Weise darauf auch keine Antwort geben können.
    Der Hüne streckte das Höllenschwert vor. Er ließ den Stein, der eineinhalb Meter hoch und ebenso breit war, nicht aus den Augen. Obwohl er mit einer Attacke rechnete, erschrak er, als es dazu kam.
    Der Kraftstein wurde tatsächlich lebendig!
    Arme wuchsen plötzlich aus ihm heraus - drei, vier, fünf… dünn und hart, mit gefährlichen Krallenhänden, und in der Mitte tat sich ein großes schwarzes Maul mit spitzen Steinzähnen auf.
    Mr. Silver hätte in dieses Maul gepaßt. Die Zähne hätten ihn zerstückelt.
    Der magische Stein wollte den Ex-Dämon packen, doch Mr. Silver reagierte ohne Verzögerung. Er sprang zur Seite. Gleichzeitig schwang er Shavenaar hoch und ließ es kraftvoll niedersausen. Das Höllenschwert traf mit diesem einen Streich alle Krallenhände und schlug sie ab.
    Wasser schoß aus den steinernen Armstümpfen.
    Das Blut der Kraft!
    Der Stein brüllte, schlug mit den Armen um sich, wackelte und wollte davonrollen, aber das ließ Mr. Silver nicht zu. Er setzte nach,
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