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152 - Die Tochter des Magiers

152 - Die Tochter des Magiers

Titel: 152 - Die Tochter des Magiers
Autoren: A.F.Morland
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erschöpft, daß er damit einverstanden war. Als er dann aber merkte, daß ihn sein »Partner« übers Ohr hauen wollte, stieß er ihm seinen Dolch in die Brust.
    ***
    Der Strauß schien den Verstand verloren zu haben. Oder wollte er einen neuen Rekord als schnellster Langstreckenläufer aller Zeiten aufstellen? Es nützte nichts, an den Zügeln zu ziehen. Das Tier blieb einfach nicht stehen. Die Zügel dienten nur dazu, daß ich mich an ihnen festhalten konnte. Ich hatte von Flugvögeln gesprochen. Nun, mein Strauß flog immerhin beinahe.
    Aber allmählich ließ die Wirkung des geheimnisvollen Hexenantriebs nach, und der Vogel reagierte wieder, ließ sich lenken und auch anhalten.
    Ziemlich außer Puste stieg ich ab und schaute zurück. Ich sah in der Ferne zwei Punkte, die mit der Zeit größer wurden, aber es dauerte lange, bis ich Roxane und Mr. Silver erkannte.
    »Warum hast du angehalten?« fragte Mr. Silver, als sie bei mir eintrafen.
    »Meinem Vogel ist der Treibstoff ausgegangen«, sagte ich mit einem vorwurfsvollen Blick auf Roxane.
    »Soll ich mich seiner noch mal annehmen?« fragte die weiße Hexe.
    »Du läßt lieber die Finger von ihm, sonst sage ich ihm, er soll dich beißen«, gab ich zurück. »Habt ihr Boram gesehen?«
    »Vielleicht hängt er unsichtbar hinter einem unserer Reitvögel«, sagte Mr, Silver. »Darf ich dich bitten, wieder aufzusteigen? Wir haben noch einen langen Ritt vor uns.«
    »Verrätst du mir unser Ziel? Ist es Thermac?«
    Mr. Silver schüttelte den Kopf. »Wir brauchen nicht ganz so weit zu reiten. Shrogg erwartet uns im Tempel des Lebens.«
    »Geht es ihm schon wieder gut?« fragte ich überrascht.
    »Er war in dem Augenblick überm Berg, als wir ihm Lomina zurückbrachten.«
    ***
    Ich war hundemüde, als wir den Tempel erreichten, und ich war froh, Metal, Cardia, Sammeh und Cnahl wohlbehalten wiederzusehen. Shrogg sah so erholt aus, als hätte er einen mehrwöchigen Pflegeurlaub auf Thermac hinter sich.
    Mr. Silver befreite mich nun vollends von den Ketten, und ich erfuhr, wie es um Thermac stand. Ich drückte Sabra in Gedanken die Daumen, damit es ihr gelang, den gefährlichen Barbarenfürsten zu überlisten, denn wenn sie das nicht schaffte, war Thermac verloren. Daran konnten dann auch wir nichts mehr ändern.
    Cardia setzte sich auf den Boden und aktivierte ihre Zauberkugel. Das hatte noch nie so gut geklappt. Vermutlich verstärkte der Tempel die Wirkung.
    Wir konnten in der Kugel sehen, wie die Dinge in Thermac standen, und tiefe Trauer befiel uns, als wir auf diese Weise erfuhren, daß Sabra den Tod gefunden hatte.
    »Nun wird er die Hölle herausfordern, dieser Wahnsinnige«, sagte Shrogg mit sorgenvoller Miene. »Er wird Asmodis den Krieg erklären, weil er sich jetzt für unbesiegbar hält, aber Asmodis wird sich das nicht bieten lassen, und er ist stärker als Ronsidor. Die Kraft des Höllenfürsten steht in der höchsten Blüte. Nie war er stärker, nie wird er stärker sein. Seine Macht befindet sich im absoluten Zenith, und ausgerechnet da legt sich Ronsidor mit ihm an. Das kann nicht gutgehen.«
    Ich setzte mich auf einen kantigen Stein, zog den Colt Diamondback, den ich von Mr. Silver wiederbekommen hatte, und klappte die Trommel heraus. Vor meinem geistigen Auge lief ein Film ab. Ich sah noch einmal, wie ich mich durch die wilde Meute kämpfte, um an Ronsidor heranzukommen. [2]
    Mit meiner letzten geweihten Silberkugel wollte ich ihn treffen, aber ein harter Schlag machte den Treffer zunichte, und ein zweiter raubte mir die Besinnung. Ich ließ die leeren Patronenhülsen herausfallen und füllte die Kammern neu. Sammeh setzte sich neben mich. »Wir sind alle sehr froh, daß du wieder bei uns bist, Tony«, sagte der Kleinwüchsige.
    Ich legte meinen Arm um seine schmalen Schultern. »Und ich bin froh, wieder bei euch zu sein.«
    »Ich bin gespannt, ob Shrogg Mr. Silver tatsächlich helfen kann.«
    »Zweifelst du daran?« fragte ich.
    »Das nicht, aber Shrogg ist nicht mehr der Jüngste.«
    »Wahre Weisheit altert nicht. Sie reift höchstens im Laufe der Zeit«, sagte ich.
    Shrogg bat Mr. Silver, vorübergehend das Höllenschwert abzulegen. Der Ex-Dämon gab mir das Schwert, und ich legte es auf meine Schenkel, während Shrogg seine Vorbereitungen traf. Der Himmel wurde allmählich bleigrau und schließlich dunkelblau. Er war mit funkelnden Sternen übersät.
    Shrogg zeichnete einen Drudenfuß auf die Erde.
    Er trug ein weißes, wallendes Gewand, in das er
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