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152 - Die Tochter des Magiers

152 - Die Tochter des Magiers

Titel: 152 - Die Tochter des Magiers
Autoren: A.F.Morland
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Der Teufel befand sich im Zenith seiner Kraft - und Ronsidor, der sich für unbesiegbar hielt, hatte ihm den Fehdehandschuh ins Gesicht geschleudert.
    Das ließ sich Asmodis nicht bieten.
    Er schlug zurück.
    Wir wußten, daß die Silberwelt von einem mörderischen Höllensturm heimgesucht und zerstört worden war. Entfacht hatte diesen Sturm Asmodis. Er fegte damit Ronsidor den Schrecklichen hinweg und vernichtete alles Leben.
    Aus dem dunklen Rot formte sich die Fratze des Teufels.
    »Der Höllensturm!« brüllte Mr. Silver. »Gleich bricht er los! Wir müssen das Zeittor erreichen, sonst sind wir verloren!«
    »Können wir nicht Shrogg und Lomina retten?« fragte Cardia.
    »Wie denn?« gab Mr. Silver zurück.
    »Indem wir sie mitnehmen.«
    »Wir wissen nicht, wo sie sind, und suchen können wir sie nicht, dazu ist keine Zeit.«
    Wenn wir uns nicht schleunigst aus dem Staub machten, würde keiner von uns am Leben bleiben. Dennoch wäre ich umgekehrt, um Shrogg und seine Tochter zu suchen, wenn es auch nur eine geringe Chance gegeben hätte, sie zu finden, aber wir kannten ihr Ziel nicht, und der tödliche Sturm kam rasch näher.
    Er trieb eine sengende Hitze vor sich her, die mir den Schweiß aus allen Poren trieb, als sie uns erreichte und wie ein reißendes Tier über uns herfiel. Sie nahm mir den Atem, ich hatte das Gefühl zu ersticken. Sammeh und Cnahl litten auch unter dieser entsetzlichen Hitze, die ständig zunahm.
    »Weiter!« schrie Mr. Silver immer wieder. »Weiter!«
    Würden wir es noch schaffen?
    In mir regten sich erste Zweifel, gegen die ich trotzig ankämpfte.
    Metal setzte sich den kleinwüchsigen Sammeh auf die Schultern, und Mr. Silver ergriff Cnahls dürre Hand, um ihn schneller vorwärtszuziehen.
    »Ich kann nicht mehr!« röchelte der magere Alte. »Laß mich los, Mr. Silver. Laßt mich zurück.«
    »Das kommt nicht in Frage!« entgegnete der Ex-Dämon.
    »Meine Beine sind zu schwach.«
    »Wenn du nicht mehr laufen kannst, dann trage ich dich eben.«
    Cnahl wollte protestieren, doch Mr. Silver hörte sich nicht an, was der Alte sagte. Er warf ihn sich einfach über die Schulter und hastete mit ihm weiter, dem Zeittor entgegen, das noch nicht zu sehen war.
    Hinter uns wühlte der feurige Höllensturm die Silberwelt auf. Rauch, Staub und Feuer wälzten in einer breiten, alles vernichtenden Front heran.
    Nichts konnte Asmodis’ Strafe entrinnen.
    Auch wir nicht?
    Die Hitze machte auch Boram zu schaffen. Sie machte ihn müde. Er fiel mehr und mehr zurück, doch ihm konnte niemand helfen, weil man ihn nicht berühren durfte. Ich trieb ihn mit Zurufen an. Er wankte, taumelte, stürzte, erhob sich, torkelte weiter. Seine Konturen faserten aus. Die Hitze griff seine Dampfgestalt gnadenlos an, wollte den weißen Vampir auflösen. Obwohl ich es nicht wußte, rief ich ihm zu, es wäre nicht mehr weit bis zum Zeittor. Ich wollte Boram damit aufrichten.
    Und plötzlich standen wir tatsächlich vor dem Tor, durch das wir uns absetzen konnten.
    Mr. Silver öffnete es für uns und trieb uns mit aufgeregten Rufen hinein, »Boram!« schrie ich. »Nun mach schon!«
    Der Nessel-Vampir mobilisierte seine letzten Kräfte. Hinter ihm wuchs die vernichtende Wand bedrohlich hoch, Wir hörten das tödliche Brausen des Höllensturms. Boram stürzte sich durch das Zeittor, und Mr. Silver folgte ihm, mit Cnahl auf der Schulter. Der Ex-Dämon hatte gerade noch Zeit, das Tor zu schließen, dann war der Sturm heran und brauste mörderisch darüber hinweg, aber uns konnte er nichts mehr anhaben.
    Wir waren in Sicherheit - und befanden uns auf dem Weg in die Zukunft, von der Silberwelt aus gesehen. Für uns war es die Gegenwart.
    ***
    War das ein Gefühl, wieder in jener Zeit zu sein, in die ich gehörte - und auf der richtigen Welt. Victor McGoohan, dünne Wirt, strahlte, als er uns wiedersah. Wir meldeten uns telefonisch bei meiner Freundin Vicky Bonney und anschließend bei Tucker Peckinpah zurück. Der Industrielle versprach, sofort seinen Privathubschrauber nach Crickford zu schicken, und während wir auf die Maschine warteten, erzählten wir McGoohan, was wir auf der Silberwelt erlebt hatten. Das Zeittor im Keller seines Hauses führte nach der Zerstörung der Silberwelt nirgendwo mehr hin.
    Mit gespannter Ungläubigkeit hörte uns McGoohan zu. Manchmal hatte ich den Eindruck, seine Haare würden sich sträuben.
    Im nachhinein mußte ich zugeben, daß wir tatsächlich eines unserer haarsträubendsten Abenteuer hinter
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