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152 - Die Tochter des Magiers

152 - Die Tochter des Magiers

Titel: 152 - Die Tochter des Magiers
Autoren: A.F.Morland
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ungemein.« Er beförderte den Silbereimer mit einem Fußtritt zur Seite. Das Ding knallte gegen die Wand, blieb aber nicht liegen.
    Es flog plötzlich hoch und griff den Ex-Dämon an.
    »Silver!« rief Roxane.
    Der Hüne drehte sich um, aber nicht schnell genug. Der Eimer traf seinen Kopf, er wankte. Und der Silberkübel attackierte ihn sofort wieder.
    Roxane wollte eingreifen, doch Mr. Silver rief: »Laß nur!«
    Er hatte mit dem Höllenschwert ausgeholt, und nun schlug er zu. Shavenaar hieb den »Silberhelm« in der Mitte durch. Kreischende Schwärze fiel heraus, landete auf dem Boden und wollte davonkriechen, doch das verhinderte Roxane. Aus ihren gespreizten Fingern zuckten weiße Blitze, die sich auf die kriechende Schwärze stürzten und sie auflösten.
    »Damit quälte mich Kettwen«, sagte ich. »Er unterzog mich einer Gehirnwäsche.«
    »Vielleicht schaffte er es, daß du nicht mehr so stur bist.«
    »Du bist mir vielleicht ein Herzchen.«
    »Kannst du aufstehen?«
    »Könntest du es, wenn du so gefesselt wärst?« gab ich zurück.
    »Das haben wir gleich«, sagte Mr. Silver. »Beine auseinander.«
    »Ich bin gefesselt.«
    »Meine Güte, das sehe ich. Soweit es eben geht. Stell dich nicht so an.«
    Ich gehorchte. Mr. Silver holte mit Shavenaar aus.
    »Ziele genau!« bat ich. »Sonst hat Vicky keine Freude mehr mit mir.«
    »Wie kannst du jetzt an so was denken?« sagte der Ex-Dämon und schlug zu. Shavenaar hieb die dickgliedrige Kette auseinander.
    Ich stand auf. »Danke.«
    »Zufrieden?« grinste Mr. Silver.
    »Ja, alles andere ist noch dran«, antwortete ich.
    »Dann komm.«
    Kettwens Gebrüll vorhin war nicht ungehört geblieben. Das hatte ich befürchtet. Roxane und Boram hatten den großen Raum verlassen. Jetzt kam die weiße Hexe zurück und berichtete, daß von der Knochenmühle bewaffnete Männer herüberkamen.
    »Schnell zu den Reitvögeln!« stieß Mr. Silver hervor.
    »Flugvögel wären jetzt besser«, sagte ich.
    »Man kann es sich nicht aussuchen. Sei froh, daß du nicht zu Fuß laufen mußt.«
    Roxane zeigte mir den Weg. Wir hasteten auf die Hintertür zu, die Boram für uns bereits geöffnet hatte. Ich hörte die Bewaffneten ins Haus kommen, und Mr. Silver stellte sich ihnen mit Shavenaar. Der Kampflärm begleitete uns. Klirren, Keuchen, Ächzen, Stampfen. Ich war sicher, daß die Kerle mit dem Ex-Dämon - und vor allem mit Shavenhaar, dem lebenden, kampferfahrenen Schwert - nicht fertigwerden würden.
    Roxane reichte mir die Zügel eines Reittiers.
    »Wo ist Boram?« fragte ich.
    »Kümmere dich nicht um ihn, der kommt schon irgendwie durch. Er hat sich wahrscheinlich unsichtbar gemacht. Bring dich in Sicherheit. Reite los, Tony!«
    »Nicht ohne dich und Mr. Silver!«
    »Wir kommen nach.«
    Ich trieb mein Tier nicht an, aber Roxane tat es. Und wie! Sie mußte dem Strauß einen Hexenstachel unters Gefieder gesetzt haben, denn er ging ab wie eine Rakete.
    ***
    Mr. Silver drängte die Männer zurück. Sie versuchten ihn einzukreisen, doch er hielt sich mit Shavenaar den Rücken frei. Roxane kehrte ins Haus zurück und unterstützte den Ex-Dämon. Es dauerte nicht lange, bis die Kerle die Flucht ergriffen. Mr. Silver schob das Höllenschwert in die Lederscheide und fragte nach Tony Ballard.
    »Er ist bereits unterwegs«, sagte die Hexe aus dem Jenseits. Ein verschmitztes Lächeln umspielte ihre Lippen. »Ich mußte allerdings ein bißchen nachhelfen.«
    Sie verriet dem Ex-Dämon, auf welche Weise sie das getan hatte.
    Mr. Silver grinste. »Dann müssen wir uns ranhalten, sonst holen wir unseren Freund nicht mehr ein.«
    Sie schwangen sich auf die Reitvögel und jagten los.
    Es dauerte geraume Zeit, bis sich die Männer von der Knochenmühle wieder in das Haus wagten. Sie suchten Kettwen und fanden ihn in jenem großen Raum - tot.
    Der reiche Kettwen lebte nicht mehr!
    Das machte sie konfus. Was sollte nun werden? Aus ihnen? Aus der Knochenmühle? Wer würde sie übernehmen? Was sollte mit Kettwens Habe geschehen?
    Die Gelegenheit wäre günstig gewesen, sich zu bereichern.
    Wo hatte Kettwen seine Barschaft versteckt? Wie Aasgeier schwärmten sie aus. Sie stellten das Haus systematisch auf den Kopf, und als sie fündig wurden, stritten sie sich um die Beute. Sehr bald wurde der Streit zur tätlichen Auseinandersetzung, zum Kampf. Sie schlugen sich gegenseitig den Schädel ein - bis nur noch zwei von ihnen übrig waren.
    »Wir teilen!« schlug der eine - verletzt -vor.
    Der andere war so
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