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1514 - Zombie-Dämmerung

1514 - Zombie-Dämmerung

Titel: 1514 - Zombie-Dämmerung
Autoren: Jason Dark
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Küsse, von denen sie gar nicht genug verteilen konnte.
    »Und jetzt?«, fragte ich, während ich mich von den Spuren des Lippenstifts befreite.
    »Werden wir zu Wladimir fahren.«
    »Hat er denn Zeit für mich?«
    »Immer.«
    »Wenn das so ist…«
    »Komm.« Karina hakte sich bei mir unter. Gemeinsam verließen wir den Raum und steuerten ein neues Ziel an. Es war ein Auto, ein Dienstwagen mit Chauffeur, der uns die hinteren Türen aufriss und dann selbst hinter dem Lenkrad Platz nahm. Zwischen ihm und uns gab es eine Trennscheibe. Sie verhinderte, dass er unsere Unterhaltung hörte.
    Karina schlug mir auf den Oberschenkel. »Ich freue mich, dass du kommen konntest.«
    »Ehrensache, wenn ich von einer Freundin gerufen werde.«
    »Ja, aber der Grund ist leider nicht sehr angenehm.«
    »Keine Zombies in der U-Bahn oder Untote im fernen Sibirien?«
    »Zum Glück nicht. Aber bei den Zombies bin ich mir nicht so sicher. Ich werde da einen bestimmten Verdacht nicht los.«
    »Raus damit!«
    »Lebende Skelette?«, fragte sie. »Hast du schon mal solche gesehen? Oder kennst du sie nur aus dem Film?«
    »Leider nicht, aber deine waren doch tot-oder?«
    »Weiß nicht.«
    »Hast du mir jedenfalls gesagt.«
    Karina schlug ein Bein über das andere. In dieser Limousine war genügend Platz, um sich bewegen zu können. »Ja, sie haben sich auch nicht bewegt, aber ich bin trotzdem unsicher. Es ist schließlich alles möglich.«
    »Sicher.«
    »Gott erschuf das Licht, John. Und wo Licht ist, befindet sich auch Schatten. Also waren Himmel und Hölle gleichzeitig vorhanden. Kannst du dem folgen?«
    »Schon«, gab ich zu, »aber das aus deinem Mund zu hören wundert mich schon.«
    »Ja, ich habe mich auch gewundert, als mir das gesagt wurde. Vielleicht war dieser Kolew Himmel und Hölle zugleich. Ich habe dir ja berichtet, wie er plötzlich verschwand oder sich auflöste, was weiß ich.«
    »Das ist in der Tat seltsam.«
    »Und du glaubst mir?«
    »Natürlich.«
    »Hast du dafür eine Erklärung?«
    »Nein.«
    »Dann kannst auch du mit Schatten nichts anfangen - oder?«
    »Zumindest im Moment nicht«, erklärte ich. »Aber viel wichtiger scheint mir diese Stadt zu sein.«
    »Keine Stadt, John, mehr eine Ansiedlung. Es ist nur ein kleiner Ort mit einer einzigen breiteren Straße.«
    »Ja, auch das. Wie kommt er in diese Gegend?«
    »Nun ja, die Geschichte ist recht lang! Ich will sie abkürzen. Der Ort stammt aus alter Zeit. Da war dieses Land noch die UdSSR. Man hat dort eine Siedlung errichtet, um bestimmte Menschen auszubilden. Man kann sie als Kaderschmiede ansehen, als Schulungszentrum oder was immer man auch dahinter vermutet. Es war eine Art verbotene Stadt, die nach der politischen Veränderung ad acta gelegt wurde.«
    »Aber man hat die Bauten nicht abgerissen?«
    »So ist es.«
    »Und was hast du dort zu suchen gehabt?«
    Sie legte den Kopf zurück und lachte. »Es war ein normaler Job, John. Wir sind noch immer mit dem Nachlass der UdSSR beschäftigt. Alles wird durchgegangen. Wir haben alten Listen gefunden und suchen nun die Orte auf, wo Menschen Zeichen gesetzt haben.«
    »Und was sollte mit dem Erbe geschehen?«
    »Keine Ahnung. Erst mal auflisten und dann darüber nachdenken, ob man sie vernichtet oder nicht. Manches ist noch zu gebrauchen. Die Aufgabe wird durch mich koordiniert. Ich für meinen Teil wäre außen vor gewesen, aber ich wollte helfen und habe die Außenarbeiten übernommen. Außerdem wollte ich mal wieder raus aus Moskau, obwohl wir eine neue Wohnung bezogen haben, zu der wir jetzt fahren.«
    »He, das wusste ich nicht.«
    »Es muss ja auch angenehme Überraschungen für dich geben, John. Du brauchst nicht in ein Hotel, sondern kannst bei uns im Gästezimmer schlafen. Es ist geräumig genug. Du hast sogar dein eigenes Bad. Wir haben die Etage entsprechend umbauen lassen, aber das sind Dinge, die mit dem Fall nichts zu tun haben.«
    »Und der wird uns in die Taiga führen - wieder einmal.«
    »So ungefähr. Zumindest in die Einsamkeit. Allerdings noch diesseits des Urals. Deshalb kannst du Sibirien vergessen.«
    »Immerhin etwas.«
    »Das meine ich auch.«
    »Ist Wladimir schon da?«
    Karina schüttelte den Kopf. »Nein, er kommt erst gegen Abend. Ich habe auch etwas zu essen bestellt und eingefroren. Ich brauche es nur aufzutauen.«
    »Sehr westlich.«
    »Ja, bei uns schon. Ich war lange genug in England, um die Annehmlichkeiten schätzen zu lernen.«
    »Na ja, Moskau hat sich verändert. Hier bekommt man
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