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1514 - Zombie-Dämmerung

1514 - Zombie-Dämmerung

Titel: 1514 - Zombie-Dämmerung
Autoren: Jason Dark
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können. Sie fand sich in einer kalten Welt, die zwar in der Realität vorhanden war, und trotzdem fühlte sie sich aus dieser Wirklichkeit herausgerissen. Sie stand irgendwo in einer Welt zwischen den Dingen, starrte ins Leere und war nicht mehr fähig, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Karina kam sich vor wie auf einem Abstellgleis abgestellt. Aber das war nicht ihr Ding. Sie gehörte zu den Menschen, die auch den ungewöhnlichsten Vorfällen auf den Grund gehen wollten.
    Etwas war hier nicht nur faul, es ließ sich auch nicht mit den normalen Gesetzen erklären. In ihrem Innern spürte sie die Erregung, und allmählich fand sie wieder zu sich selbst.
    Das hier war ein besonderer Fall, und sie ging davon aus, dass sie ihn lösen musste.
    Sie konnte die Dinge nicht einfach auf sich beruhen lassen. Hier musste etwas unternommen werden, denn sie dachte auch daran, dass von einem Ort wie diesem Gefahr ausging. Hier konnte sich durchaus etwas manifestiert haben, das bisher im Untergrund verborgen gewesen war.
    Eine höllische Kraft, da gab sie Kolew schon recht.
    Aber was tun?
    Karina ärgerte sich, dass sie keine Lösung wusste. Sie wollte das Haus nicht durchsuchen. Auch wenn sie irgendwelche Skelette finden würde, es brachte sie nicht weiter, denn sie wusste nicht, wie die Menschen gestorben waren.
    Durch die Schatten?
    Es konnte sein, denn Kolew hatte sie und das Licht nicht grundlos erwähnt. Das musste etwas mit diesen beiden unmittelbaren Gegensätzen zu tun haben.
    Auf der Straße zwischen den Häusern sah sie nichts. Nur diese verdammten, wie ausgebrannt wirkenden Fassaden, hinter denen kein normales Leben mehr möglich war.
    Während sie zum Ende der Straße ging, drehte sie sich immer wieder mal um, aber sie sah nichts, was ihr verdächtig erschienen wäre. Nicht mal Schatten, die plötzlich auftauchten und wieder verschwanden.
    Sehr langsam ging sie auf das Ende der Straße zu. Von diesem Platz aus hatte sie freie Sicht, und sie war froh, dass sie den Hubschrauber auf der Anhöhe stehen sah. Er war für sie die Versicherung, dass sie wieder zurück in die Zivilisation kehren konnte.
    Niemand störte sie, als sie den Abhang hoch schritt und neben dem Helikopter stehen blieb.
    Von hier aus warf sie noch mal einen letzten Blick zurück auf die Ansiedlung. Ihr Mund war verzogen, und ein kaltes Lächeln lag wie festgefroren auf ihren Lippen.
    Tot lagen die grauen Häuser in der Mulde. Da die Luft sehr klar war, sah sie in der Ferne die schroffen Grate des Ural-Gebirges in die Höhe ragen. Dahinter lag bereits Asien und damit die Weite eines Landes, die für viele Menschen unermesslich war.
    Kolew bekam sie nicht mehr zu Gesicht. Er hatte sich ihrer Meinung nach aufgelöst und dachte sicher nicht mehr daran, sich in seiner menschlichen Gestalt zu zeigen. Dieser Mensch war für sie sowieso ein Rätsel, wobei sie sich fragte, ob es sich bei ihm noch um einen normalen Menschen handelte oder um jemanden, der auf zweierlei Ebenen existierte. Mal als Mensch und dann wieder in einer anderen Form.
    Wie dem auch war, er besaß ein Geheimnis, und erst wenn das gelüftet worden war, konnte sie sich darum kümmern, was mit diesem Ort und seinen Menschen geschehen war. Ansonsten musste sie klein beigeben.
    Aber sie war eine Person, die nicht so leicht aufgab. Sie würde mit Wladimir Golenkow sprechen, wenn sie wieder in Moskau eingetroffen war, und dann würden sie gemeinsam überlegen, wie die Dinge anzupacken waren.
    Schon jetzt war ihr klar, dass die Öffentlichkeit nicht informiert werden durfte. Sie mussten alles unter dem Teppich halten, das war wichtig, aber es musste trotzdem etwas unternommen werden, denn so konnte es nicht bleiben.
    Sie ging einmal um die Maschine herum, um herauszufinden, ob noch alles in Ordnung war.
    Noch war das so. Da war während ihrer Abwesenheit nichts manipuliert worden.
    Mit diesem Wissen enterte sie den Hubschrauber und startete. Sie stieg langsam in die Höhe, lauschte dem Geräusch des Motors und schaffte ein glückliches Lächeln, denn jetzt war sie dieser verdammten Szenerie entkommen, die so unwirklich war.
    Aber sie folgte ihren Gefühlen und drehte über der Ansiedlung noch eine Runde.
    Kolew war wieder da!
    Er stand mitten auf dieser einen Straße. Nicht als Schatten, sondern als normaler Mensch. Er hatte den Kopf in den Nacken gelegt und winkte mit beiden Armen. Aber sein Winken sah so aus, als wollte er, dass Karina Grischin nicht mehr zurückkehrte.
    »Ha«, sagte sie vor sich
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