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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht
Autoren: Kat Martin
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    Sevenoaks, England, Februar 1803
    Nicholas wanderte mit seinen langen, dunklen Fingern über die kleinen Mulden am Rücken der Viscountess abwärts. Abwesend streichelte er ihr Hinterteil, genoß die vollen Kurven und die Art, in der ihr glänzendes, schwarzes Haar auf seinem Kopfkissen ausgebreitet lag. Vielleicht sollte er sie noch einmal nehmen, dachte er, als sein Schaft wieder hart zu werden begann und sich in das Laken drückte.
    Ein Blick auf die Ormolu-Uhr auf dem Kaminsims, und der Gedanke verschwand.
    Sein Anwalt würde im Laufe der nächsten Stunde kommen, und obwohl Nick selten etwas darauf gab, was andere Leute dachten, respektierte er Sydney Birdsall und betrachtete ihn als Freund. Er wollte die sowieso schon zweifelhafte Meinung, die der Mann von ihm hatte, nicht noch verstärken.
    Nicholas Warring, der vierte Graf von Ravenworth, beugte sich über die Frau, die zufrieden in seinem Bett zusammengerollt lag, und drückte einen Kuß auf ihren Nacken. »Zeit zum Aufbruch, meine Süße.«
    Sie reagierte wohlig seufzend und hob den Kopf vom Kissen.
    Tintenschwarzes Haar lag verführerisch über einer Brust mit rosenroter Spitze. »Bitte, Nicky, noch nicht. Es ist doch viel zu früh. Ich dachte, wir könnten den ganzen Nachmittag Zusammensein.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, diesmal nicht, tut mir
    leid.« Er spielte mit einer Locke ihres dichten, schwarzen Haars, sah zu, wie es über seine Hand glitt. »Mein Anwalt ist auf dem Weg von London hierher. Er kommt in der nächsten Stunde.«
    Sie drehte sich in sinnlicher Langsamkeit um, ihre Brüste wirkten schwer und einladend, doch seine Aufmerksamkeit hatte schon begonnen nachzulassen. Sie strich mit den Fingern durch das lockige, schwarze Haar auf seiner Brust und umrundete eine seiner flachen, kupferbraunen Brustwarzen.
    »Sag ihm, du hättest zu tun. Sag ihm, er soll später wiederkommen, am Abend.«
    Nick griff nach ihrer Hand, spürte, wie ein Anflug von Ärger in ihm aufwallte, zusammen mit Ungeduld, die auch den letzten Rest seines Begehrens verscheuchten. Es war jetzt Zeit für sie zu gehen, und er wollte nichts dringender, als daß sie aufbrach.
    »Sydney besucht mich nicht sehr häufig. Es scheint sich wohl um etwas Wichtiges zu handeln.« Er rollte sie auf den Bauch, gab ihr einen sanften Klaps auf das Hinterteil. »Sei ein liebes Mädchen, Miriam. Zieh dich an, und geh nach Hause.«
    Ihre Augen wurden eine Spur dunkler. Sie machte ein kleines, rauhes Geräusch tief in der Kehle. Unzufriedenheit ließ den Ausdruck in ihrem Gesicht hart werden, als sie ihn beleidigt musterte und nach ihren Kleidern griff. Dann zog sie sich mit ruckartigen Bewegungen an und ließ sich ziemlich viel Zeit dabei. Mit ihren fünfundzwanzig Jahren war Miriam Beechcroft, Lady Dandridge, verzogen und selbstsüchtig. Meistens achtete Nick nicht weiter auf ihre Temperamentsausbrüche und ihr kindisches Verhalten, doch bei Gelegenheiten wie heute fragte er sich, wie lange er sich mit einem derartigen Benehmen wohl noch abfinden würde.
    »Ich werde wohl eine geraume Zeit nicht zur Verfügung stehen können«, sagte Miriam über die Schulter, als ihr Nick die Knöpfe am Rücken ihres pflaumenfarbenen Kleides zumachte. »Max kommt morgen und wird bis Ende nächster Woche in Westover bleiben.« Maxwell, der Viscount von Dandridge, war Miriams alternder Ehemann. Einen großen Teil des Jahres wohnten sie in Westover, dem Landbesitz des Viscounts, der nur eine kurze Strecke nördlich von Ravenworth Hall lag. Angenehm. Für sie beide. Denn Max war oft nicht zu Hause.
    Nick lächelte sie spöttisch an. »Ich kann mir vorstellen, daß er sich sehr freut, dich wiederzusehen. Sei so gut und bestelle ihm herzliche Grüße von mir.«
    Ihre hübschen Lippen wurden schmal, doch das war Nick egal. Abgesehen von ihrer Schönheit und Geschicklichkeit im Bett hatte Miriam keine besonderen Vorzüge. Natürlich sprach Nick das nicht aus. So dünn die Lage Gentleman an seiner Oberfläche auch sein mochte, war sie doch vorhanden, trotz der vergangenen neun Jahre.
    »Du wirst mich vermissen«, prophezeite sie, wölbte die Lippen vor und wandte sich ihm zu, um sich küssen zu lassen, nachdem sie ihr langes, schwarzes Haar zu einem Knoten im Nacken aufgesteckt hatte. »Dann tut es dir bestimmt leid, daß du mich weggeschickt hast.«
    Einer seiner Mundwinkel hob sich amüsiert. »Mag sein. Ich werde mich wohl mit Spielen und Trinken trösten müssen, bis du wiederkommst.«
    Jetzt lächelte sie,
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