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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht
Autoren: Kat Martin
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sorgen, daß sie in Sicherheit ist - unter einer Bedingung.«
    »Und die wäre?« fragte Sydney mit einem hoffnungsvollen Blick zu dem Mädchen.
    »Sie und ihre Tante werden das äußere Ende des Westflügels bewohnen, und außer bei Mahlzeiten, bei denen keine Gäste anwesend sind oder zu denen sie extra eingeladen sind, werden sie auch dort bleiben. Ich weigere mich, wegen Miss Woolcot oder sonst jemandem meinen Lebensstil zu ändern. Wenn sie mit diesen Bedingungen leben kann -«
    »Ja, das kann ich«, unterbrach sie ihn mit vor Erleichterung strahlendem Blick. »Ich meine... vielen Dank, Mylord, diese Bedingungen sind für meine Tante und mich absolut akzeptabel.«
    Er hätte beinahe gelächelt. »Gut. Dann wird es ja vielleicht doch irgendwie funktionieren.«
    »Ja«, sagte Sydney und lächelte zum erstenmal seit seiner Ankunft. »Wir werden dafür sorgen, daß es das tut.« Er klopfte Nick auf die Schulter. »Ich wußte ja, daß ich auf Euch würde zählen können, mein Junge. Vielen Dank, Nicholas. Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen, wenn ich weiß, daß Elizabeth bei Euch sicher untergebracht ist.«
    Nick sagte nichts dazu. Das Mädchen war sein Mündel, und sie würde in Ravenworth in Sicherheit sein. Er hatte sein Wort gegeben, und das gedachte er auch zu halten.
    Er wandte sich ab und war fest entschlossen, jene großen, blattgrünen Augen und den dunkelroten Schimmer von Elizabeth Woolcots Haar zu vergessen.
    Drei Tage später kam Tante Sophie in Ravenworth Hall an. Der Graf hatte seine gepolsterte Reisekalesche zu Elizabeth’ Haus geschickt, und ihre füllige, grauhaarige Tante, Mrs. Sophie Crabbe, erklomm die Stufen zum Eingang von Ravenworth Hall, ohne durch die zweitägige Reise aus West Clandon, einem kleinen Dorf westlich von Guildford, beeinträchtigt zu scheinen.
    Elizabeth eilte zu ihr und umarmte die kleine Frau, die gerade ihr fünfundsechzigstes Lebensjahr begonnen hatte und als ältere Schwester ihrer Mutter für Elizabeth die nächste lebende Verwandte war.
    Tante Sophie betrachtete sie von oben bis unten und nickte dann, offensichtlich zufrieden mit ihrer Inspektion. »Nun, mein Kind, offensichtlich hast du deine ersten paar Tage hier ohne Schaden überstanden.« Der Butler nahm Tante Sophies wollenen Umhang entgegen, und die füllige Frau drehte sich um und sah sich in der Eingangshalle um. »Also gut, wo ist er? Ich würde gerne diesen Wüstling kennenIernen, der sich plötzlich als unser Retter erwiesen hat.«
    Elizabeth errötete, als Nicholas Warring wie ein Geist aus dem Schatten auftauchte. Sie sah ihn zum erstenmal seit dem Gespräch in seinem Arbeitszimmer.
    Er lächelte, wenn auch etwas dünn, offensichtlich leicht pikiert durch Tante Sophies Worte. »Nicholas Warring«, sagte er mit leichter Neigung des Kopfes. »Sehr erfreut, Euch kennenzulernen, Mrs. Crabbe.«
    Es klang, als würde er meinen, was er sagte, obwohl sie wußte, daß es nicht so war. Er war in keinster Weise froh über seine beiden neuesten Gäste, aber immerhin war er Gentleman genug, das nicht zu zeigen.
    Tante Sophie strahlte, und rote Flecken erschienen auf ihren runden Apfelbäckchen. »Tja, ich muß sagen, Ihr seid nicht nur ein wirkliches Abbild Eures Vaters, sondern auch genauso gutaussehend, wie er war.«
    Eine seiner geschwungenen schwarzen Augenbrauen hob sich. »Ich hatte vergessen, daß Ihr meinen Vater kanntet.«
    »Und auch Eure schöne Mutter Constance, Gott gebe ihren lieben, dahingeschiedenen Seelen Frieden. Eure Eltern waren gute Menschen, das Salz der Erde. Ich kann mir vorstellen, daß Ihr sie sehr vermißt.«
    Etwas blitzte kurz in den silberblauen Augen des Grafen auf. »Ja. Es tut mir leid, daß ich nicht hier war, als sie starben.«
    »Ja, ja, schreckliche Sache, daß man Euch so weggeschickt hat, und alles nur dafür, daß Ihr diesen schrecklichen Hampton umgebracht habt. Zweifellos hatte er es verdient, da bin ich ganz sicher.«
    »Tante Sophie -« Elizabeth ergriff sanft den runden Arm ihrer Tante, in der Hoffnung, sie von dem unangenehmen Thema abzubringen, aber die alte Frau sprach unbeirrt weiter.
    »Und was ist mit Eurer schönen Schwester?« fragte sie. »Geht es Lady Margaret gut?«
    Jede Spur eines Lächelns verschwand von seinem Gesicht. »Meine Schwester hat sich entschlossen, ein Leben im Kloster des Heiligen Herzens zu führen. Obwohl ich sie schon seit einiger Zeit nicht mehr gesehen habe, entnehme ich den Briefen, die ich von ihr bekomme, daß es ihr recht
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