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1514 - Das Muschelschiff

Titel: 1514 - Das Muschelschiff
Autoren: Unbekannt
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verneinte. Ihm und seinen Rebellen war bisher kein solcher Fall zu Ohren gekommen. „Der Bewahrer hat überall seine Spione", bekannte er. „Und der Frosch mit den vielen Namen ist sein willfährigster Diener. Du kennst ihn ja!"
    „Er nannte sich Welentain oder Paperglute."
    „Er ist gefährlich und zuckersüß. Er hat noch jeden hereingelegt."
    „Nur Arramo nicht. Der hat ihn entlarvt!" Stalker hüpfte vor Begeisterung über seine alten Streiche auf der Stelle. Für ihn hatten sich einige Fragen geklärt. Er suchte nach einem Bildschirm. „Wo sind wir, Per-E-Kit?"
    „In der Korona der Sonne, die dich ...wanzig Jahre lang gewärmt hat!"
    „Hört ihr es dort unten?" rief Stalker entzückt und reckte das Becken nach vorn. „Wir haben unser Ziel doch noch erreicht. Zwanzig Jahre hat es gedauert, aber jetzt fügt sich alles zusammen. Der Bewahrer gerät immer mehr in Bedrängnis. Eines Tages wird er seine Tarnung verlieren!"
    „Wir können dir ein Schiff besorgen, aber aus Truillau hinausbringen können wir dich vorläufig nicht", erklärte der Kontide. Aus dem ovalen Körper fuhr ein dünner Arm bis auf eineinhalb Meter Länge aus.
    An der Spitze der Lederhülle dieses Arms bildeten sich sechs Finger einer humanoiden Hand. „Schlag ein, Stalker! Wir bauen auf dich. Du kannst uns eine wertvolle Unterstützung in unserem Kampf sein!"
    Stalker griff mit seiner skelettartigen Hand zu und druckte sanft. „Ich bin euer Mann!" bekräftigte er. „Ich sehe, daß ich hier eine Aufgabe habe, die von großer Wichtigkeit ist."
     
    14. Stalker - l170 NGZ
     
    Wir blieben gleichzeitig stehen. Mit allem hatten wir gerechnet, nur damit nicht.
    Es war Stalker - der ursprungliche Stalker.
    Mit aufreizenden Bewegungen kam er auf uns zu. Er reckte sein Becken vor, und seine Augenhöhlen wurden beinahe rund. Er breitete die skelettartigen Arme aus. „Ihr seid richtig", verkündete er. „Ich bin es. Stalker. Der Unüberwindliche, der im Verdacht stand, auf Lockvorth einen Nakken getötet zu haben, natürlich ein völlig ungerechtfertigter Verdacht. Der, der während der langen Zeit der Milchstraßenwälle ohne Mühe hinaus- oder hineinflog, wie es ihm paßte. Ich bin froh, euch gesund anzutreffen. Sagt nichts, ich weiß Bescheid." Er wandte sich an mich. „Nach meiner Rückkehr in die Milchstraße habe ich vom Mißgeschick der Aktivatorträger gehört. Ihr habt mein aufrichtiges Mitgefühl. Richte es deinen Schicksalsgenossen aus, Arkonide. Ich sehe das Gute an der ganzen Sache: Die Aktivatorträger haben so viel mit sich selbst zu tun, daß es ihnen nicht einfällt, sich in die Angelegenheiten der Völker von Truillau einzumischen."
    „Truillau?" fragten wir beide. „Truillau"; bestätigte er und tänzelte vor uns auf und ab. Er besaß keinerlei Verwachsungen mehr und sah wie ein stattlicher Pteru aus. Über der Schulter hatte er eine Kombination hängen, die aus demselben lederartigen Material gearbeitet war wie der Schutzmantel, der Per-E-Kit und die anderen Besatzungsmitglieder des Muschelschiffs umgab. Als er meinen Blick bemerkte, verzog er das Gesicht au einer weinerlichen Grimasse. „Schau mich nicht an. Man hat diese Entstellungen gegen meinen Willen an mir vorgenommen.
    Ich bin ein Opfer der Wissenschaft."
    Er schlüpfte in das Leder hinein, das seinen Körper wie eine zweite Haut umgab. „Du sprichst mit Stalker, dem Rebellen!" rief er aus. „Und bevor du jetzt Fragen stellst, höre mir erst zu. Nach dem Tod von Monos habe ich mit der OSFAR, dem letzten mir verbliebenen Schiff der einst stolzen Flotte, die Milchstraße verlassen. Ich wollte in meiner Heimat, den zwölf Galaxien ESTARTUS, nach dem Rechten sehen.
    Aber das war nicht alles. Ihr wißt, daß ich auch in den Jahrhunderten der abgeschotteten Milchstraße meiner Heimat immer wieder Besuche abstattete. Ich fand dort Hinweise, daß ein Mitglied des Hexameron in Meekorah verblieben war und seine Fäden zog. Ich erfuhr, daß es seine Griffel nach Truillau ausgestreckt hatte, konnte der Spur aber nicht nachgehen, weil ich nicht wußte, wo Truillau lag. Daß Truillau mit NGC 5236 oder M83 identisch war, erfuhr ich erst kurz nach Monos’ Tod. Nach dem Ende dieses Teufels kam mir zu Ohren, daß Gesil seinerzeit von Assu-Letel entführt worden war. Da war Truillau für mich so interessant geworden, daß ich beschloß, unter Einbeziehung aller möglichen Sicherheitsmaßnahmen einen Abstecher nach dorthin zu machen. Einzig ich allein wußte von der eigentlichen
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