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1514 - Das Muschelschiff

Titel: 1514 - Das Muschelschiff
Autoren: Unbekannt
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erklärte er über sein Funkgerät. „Ihr könnt die Waffen runternehmen!"
    Die Roboter senkten die Strahler, und der Springer atmete auf. Er folgte der Gasse, die die Maschinen bildeten.
    Sie führten bis zur Rampe, und Arramo musterte das sackähnliche Wesen. „Ihr habt mich jetzt!" knurrte er. „Aber das ist immer noch besser, als auf diesem dämlichen Planeten zu versauern!"
    „Willkommen!" rief ihm das Wesen mit kindlich heller Stimme entgegen. „Willkommen in der SHARN-YYAAK, Springer! Hattest du geglaubt, wir würden deine Anwesenheit übersehen? Es ist uns bekannt, daß du vor zwanzig Jahren hier abgeschossen wurdest. Dein Glück, daß damals festzustehen schien, daß keiner von euch die Jagd überlebt hat!"
    „Der Bewahrer wird nicht gerade entzückt sein zu hören, daß es nicht so war. Ich bin Holder Arramo. Ihr habt meine ganze Sippe ausgerottet und mein letztes Schiff vernichtet. Ich verlange Gerechtigkeit!"
    „O nein, onein, Arramo!" Irgend etwas war in der Stimme, was den Patriarchen alarmierte. Was wußte das Wesen über ihn? „Der Bewahrer wird es nie erfahren", fuhr die lederumkleidete Gallerte fort. „Denn wir sind nicht seine Schergen wie diejenigen, mit denen du es damals zu tun hattest. Wir sind ein Rebellenschiff. Und wir haben ebensowenig mit dem Bewahrer von Truillau zu tun, wie du Holder Arramo bist!"
    Dem Springer gelang es nur mühsam, sich unter Kontrolle zu halten und sich die Überraschung nicht anmerken zu lassen. „Was redest du da?" fauchte er. „Du verfügst offenbar über falsche Informationen!"
    Ein Gluckern kam aus dem Ledersack, gefolgt von einem lauten Kinderlachen. „Arramo, Arramo. Das Spiel ist köstlich. Weißt du, wer ich bin? Hast du jemals von mir gehört?"
    „Keine Ahnung!" Die innere Stimme des Patriarchen gab Entwarnung. Er verstand, daß sich sein Schicksal gewendet hatte. Er mußte nur die Gunst der Stunde nutzen, und der Weg nach ESTARTU stand ihm wieder offen. „Ich bin Per-E-Kit, der Kontide! Hast du noch immer nichts von mir gehört?"
    „Nein. Warst du schon vor zwanzig Jahren ein Rebell?"
    Wieder das Lachen. „Was spielt es für eine Rolle. Willkommen bei den Rebellen gegen die Macht, die sich Bewahrer von Truillau nennt!"
    Arramo setzte sich langsam in Bewegung und stieg die Rampe empor. „Komm nur, folge mir in das Schiff!" empfing das Wesen ihn. „Du wirst es gut haben. Wir werden dich in Sicherheit bringen!"
    Ein leises Singen warnte den Springer, aber er kam nicht mehr zu einer Reaktion. Ein Dutzend Paralysestrahlen mähten ihn nieder und bannten ihn auf die Rampe. Langsam rutschte er abwärts, wo ihn die Roboter in Empfang nahmen und abtransportierten.
    Idiot! rasten seine Gedanken. Du bist ein dümmlicher Narr, daß du in diese Falle gegangen bist!
    Dann löschte etwas sein Bewußtsein aus.
     
    12. Demaskierung - 1170 NGZ
     
    Gesil blieb abrupt stehen. Ich prallte gegen sie und umklammerte sie, damit wir nicht beide zu Boden stürzten.
    Perrys Frau ließ eine der Türen auffahren, bückte sich und schlüpfte in den kleinen Raum hinein, der sich hinter der Öffnung befand. Sie zog mich mit sich. „Warte draußen!" rief sie Per-E-Kit zu. Dem Kontiden blieb nichts anderes übrig, denn die Tür schloß sich bereits.
    Gesil faßte mich an den Unterarmen und blickte mich eindringlich an. „Er weiß etwas über die terranische Kultur, das steht fest. Doch er kleidet es in wenig treffende Umschreibungen. Musen, musische Begabungen. Man kann viel darunter verstehen. Benutzt er Hinweise allein in der Wortwahl? Ich vermute, daß es so ist. Wenn ja, dann will er uns auf die Spur der Musik locken?"
    „Er will uns ablenken", vermutete ich. Ich dachte mehr an die Springer, die der Unbekannte als fliegende Händler umschrieben hatte. Was hatte es mit dem Negativbild Weißes Loch auf sich? Ich störte mich gewaltig an der Formulierung über den kosmischen Augenblick. Sie behinderte mich bei der Suche nach der Wahrheit.
    Ich mußte daran denken, daß ich ihn zunächst als Geheimniskrämer bezeichnet hatte. Hatte ich da instinktiv die richtige Bezeichnung gewählt?
    Gesils Vermutung leuchtet ein! Die Gedankenstimme des Logiksektors war von großer Eindringlichkeit. Es kann sich nur um Musik handeln. Der Geheimniskrämer könnte Komponisten meinen! Einen ganz bestimmten!
    Es war, als würde plötzlich ein Schleier von meinem Bewußtsein gezogen. „Der Extrasinn weist uns die Spur!" sagte ich zu Gesil. „Es gibt einen zeitgenössischen Komponisten,
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