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151 - Der Barbarenfürst

151 - Der Barbarenfürst

Titel: 151 - Der Barbarenfürst
Autoren: A.F.Morland
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sind. Bald wird Thermac nicht mehr existieren. Ich wurde geboren, um die Silberwelt zu beherrschen. Das ist meine Bestimmung. Wenn wir hier fertig sind, werden wir mit der Hölle abrechnen. Ich will kein Handlanger der schwarzen Macht, sondern mein eigener Herr sein, niemandem verantwortlich.«
    »Du wirst dieses Ziel erreichen, Erhabener. Du erreichst alles, was du willst, weil niemand stärker ist als du«, sagte Benrii unterwürfig.
    Ronsidor grinste. »Du bist ein kluger Kopf, Benrii. Du weißt, was ich gern höre.«
    Benrii hob abwehrend die Hände. »Ich sage es nicht deshalb, sondern weil es meiner Überzeugung entspricht, Erhabener.«
    »Ich glaube, wir werden noch vieles zusammen erleben«, sagte Ronsidor und holte einen Pfeil aus seinem Köcher.
    ***
    Im Schein des heiligen Feuers standen wir beisammen. Es war früher Morgen. Wir hatten uns in dem großen Saal eingefunden, um zu Sabra zu gehen. Boram hielt sich vom Feuer, das auf der Silberhand flackerte, fern. Er hatte vor Hitze großen Respekt.
    Mr. Silver, Metal und Roxane waren entschlossen, das große Wagnis einzugehen, Thermac zu verlassen und Lomina aus Ronsidors Klauen zu befreien. Einfach würde das nicht werden, da machten wir uns nichts vor.
    Ronsidors Zeltstadt wurde mit Sicherheit gut bewacht. Wir mußten da unbemerkt hinein und – mit Lomina – unbemerkt wieder heraus. Wenn wir auffielen, war der Teufel los. Die ganze wilde Horde würde über uns herfallen. Hilfe von Thermac war nicht zu erwarten. Das bedeutete, daß wir ganz auf uns allein gestellt sein würden.
    Wir fünf… gegen den Rest der Silberwelt – hätte man beinahe sagen können.
    Und wir würden auch noch einen Klotz am Bein haben: Lomina.
    Aber wir mußten es riskieren, sonst war alles, was wir bisher durchgemacht hatten, für die Katz. Dann starb Lomina – und bald auch Shrogg, ihr alter Vater.
    »Bevor wir losziehen«, sagte ich, »müssen wir mit den Männern reden, die Sabra hinausschickte, um für sie in Erfahrung zu bringen, welches Schicksal Lomina ereilt hatte. Diese Männer können uns wertvolle Tips geben. Wir erfahren von ihnen, wie die Wachen postiert und mit wieviel Mann sie besetzt sind, wie die Zeltstadt angeordnet ist, wo sich Ronsidor befindet und wo Lomina untergebracht ist. Natürlich könnten wir das auch Boram auskundschaften lassen, aber es ist besser, wenn wir vorher schon Bescheid wissen. Dann braucht Boram nur noch zu überprüfen, ob alles noch so stimmt, ob keine Änderungen vorgenommen wurden.«
    Wir begaben uns zu Sabra.
    Die pummelige Herrscherin empfing uns in einem bodenlangen Gewand, das sie etwas größer und schlanker erscheinen ließ. Ich hatte den Eindruck, daß sie sich Sorgen machte.
    Um uns?
    Eine Ahnung plage sie, ließ sie uns wissen. »Irgend etwas braut sich zusammen. Thermac droht eine Gefahr, die größer ist als alle bisherigen.«
    Ihre Ahnung konnte nur mit Ronsidor zusammenhängen. Hatte sie erfahren, daß ein Angriff kurz bevorstand? Würde der Schreckliche heute versuchen, in Thermac einzufallen? Hatte Sabra auf einmal kein Vertrauen mehr in ihren schützenden Zauber?
    Wenn der Kampf um Thermac entbrannte, mußten wir unsere Absicht, Lomina zu befreien, hintanstellen. In diesem Fall war es wichtiger, zuerst Thermacs Grenzen zu sichern, damit Ronsidor nicht hereinkam und sich Sabras Macht holte, denn wenn ihm das gelang, würde es unvergleichlich schwieriger sein, Lomina loszueisen.
    Sabra hatte in der Nacht nicht geschlafen. Ihre Truppen befanden sich seit Ronsidors Aufmarsch in Alarmbereitschaft. Sabra hatte jeden einzelnen Krieger um erhöhte Aufmerksamkeit gebeten. Die Grenze von Thermac mußte unbedingt verteidigt und gehalten werden. Wenn Ronsidor durchbrach, würden alle, die hier lebten, grauenvolle Dinge erleben.
    Für mich bestand bald kein Zweifel mehr. Sabra rechnete mit einem Angriff.
    Aber wieso? Was hatte sich geändert?
    Ich erwähnte die Männer, mit denen wir reden wollten, und Sabra ließ sie holen. Wir erfuhren alles, was sie gesehen und in Erfahrung gebracht hatten, aus wie vielen Barbaren Ronsidors Horde bestand, wie sie bewaffnet waren, wir hörten Namen, erfuhren von einer Mulde, in der sich unzählige silberne Jung-Krokodile befanden, denen wir höchstwahrscheinlich zum Fraß vorgeworfen werden würden, wenn man uns erwischte. Wir bekamen auf die meisten Fragen ausführliche Antworten, die manchmal mit Skizzen unterstützt wurden.
    Bald kannte ich mich »drüben« so gut aus, als wäre ich schon
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