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1504 - Mordgeschichten

1504 - Mordgeschichten

Titel: 1504 - Mordgeschichten
Autoren: Jason Dark
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ich.
    »Ich weiß nichts.«
    »Sie haben über ihn geschrieben.«
    »Ja, ja.«
    »Sie haben diese Geschichten erfunden. Sie haben Aaron zum Leben erweckt, das steht außer Frage.«
    »Nein«, stöhnte er, »nein! Das müssen Sie mir glauben. Nicht ich hatte die Ideen, sondern er. Ja, verflucht, er ist auf den Gedanken gekommen, nicht ich. Es wurde mir alles eingegeben, was ich aber nicht wusste. Ich habe gedacht, dass meine Fantasie so großartig wäre, aber sie ist es leider nicht gewesen. Dafür hat Aaron gesorgt, und das habe ich erst vor zwei Tagen einsehen müssen. Bis dahin war Aaron für mich ein Produkt der reinen Fantasie, aber plötzlich habe ich ihn vor mir gesehen. Hier in diesem Raum ist er mir erschienen. Er saß sogar auf diesem Stuhl und vor meinem Schreibtisch. Und so erfuhr ich die ganze Wahrheit.«
    »Wissen Sie auch, was genau geschehen ist?«
    »Nein, das weiß ich nicht. Ich war hier, nur hier. Ich musste mit mir selbst klar kommen.«
    Ich berichtete ihm von den Morden, und ich sah seinem Gesicht an, dass er wohl schon davon gewusst hatte. Trotzdem zeigte es echtes Entsetzen und auch Mitgefühl. Die Röte stieg ihm in den Kopf, den er dann schüttelte.
    »Das - das - habe ich nicht gewollt, Mr Sinclair. Sie müssen es mir glauben! Ich habe gedacht, dass alles nur der Unterhaltung dient. Aaron hat mir von den beiden Fällen erzählt, aber ich kann mich nicht schuldig fühlen, obwohl ich es wohl bin. Aber alles, was ich geschrieben habe, stammt in Wirklichkeit nicht von mir. Das sollten Sie beachten.«
    »Daran denke ich schon.«
    »Aber wer wird mir sonst glauben?«, schrie er. »Auch dieser Tim Burton ist kein wirklicher Mörder. Da hat Aaron seine Hand ebenfalls im Spiel gehabt. Er hat nicht nur mich manipuliert, sondern auch andere unschuldige Menschen.«
    Mike Raven hatte es begriffen. Er war ein völlig anderer Mensch geworden.
    Wieder normal. Noch vor einigen Minuten hatte er voll und ganz auf der Seite des bösen Engels gestanden, von dem ich bisher nicht wusste, woher er gekommen war. Wahrscheinlich würde ich es nie erfahren.
    Aber mein Gefühl sagte mir, dass dieser Fall noch nicht vorbei war. Da kam etwas nach, das musste einfach so sein, denn Typen wie dieser Aaron sannen immer auf Rache. Da Mike Raven noch lebte, hatte er eine Person, gegen die er mit seiner Rache zielen konnte.
    »Geht es denn jetzt überhaupt noch weiter?«, wurde ich gefragt.
    »Es geht immer weiter.«
    »Und wie hier?«
    Ich hob die Schultern. »Wir müssten herausfinden, wo sich Aaron aufhält. Wissen Sie das?«
    »Nein. Er war plötzlich da. Er hat mir nichts über seine Herkunft gesagt. Aber ich kann nicht glauben, dass er für immer verschwunden ist, Mr Sinclair.«
    »Damit liegen Sie nicht falsch.«
    »Dann kommt er zurück?«, flüsterte Raven keuchend.
    »Ich hoffe es.«
    »Wieso?«
    »Man muss ihn vernichten. Schon allein Ihretwegen. Es kann durchaus sein, dass er diese Niederlage Ihnen anlastet, und dann steht er nicht mehr auf Ihrer Seite, dann haben Sie ihn zum Feind.«
    »Mein Gott, das wollte ich alles nicht. Das ist mir einfach alles über den Kopf gewachsen. Ich denke daran, dass ich meines Lebens nicht mehr froh werde, nachdem das hier passiert ist.«
    »So pessimistisch würde ich da nicht sehen, Mr Raven.«
    »Wie dann?«
    »Ich weiß nicht, ob ich richtig liege, aber ich kann mir denken, dass Ihr viertes Buch für ihn sehr wichtig ist. Das sollte die Apokalypse über die Menschen bringen.«
    »Aber nur im Roman.«
    »Ich weiß, Mr Raven. Aber dass es so ist, kann für uns ein Vorteil sein. Wesen wie dieser böse Engel geben nicht auf. Ich spreche da aus Erfahrung. Sie sollten alles zu einem Ende bringen, das in Ihrem Sinne ist und mit dem sie leben können. Wo ist dieses vierte Buch über Aaron und die Apokalypse?«
    »Nein, nein, es ist noch nicht gedruckt. Ich habe den Roman noch nicht an den Verlag geschickt. Da liegt er auf meinem Schreibtisch.« Er wies auf ein dickes Manuskript.
    Ich nickte. »Okay, es steht bestimmt viel darin, was für ihn wichtig ist. Er hat sich bisher voll darauf verlassen. Es sieht so aus, als ob er Ihnen damit seine Zukunft eingeflüstert hat, und die kann er nicht so einfach beiseite schieben. Davon können wir schon ausgehen.«
    »Das ist mir zu hoch.«
    »Spielt keine Rolle. Ich möchte Sie nur fragen, ob Sie mir das Manuskript überlassen wollen.«
    »Ja, ja, nehmen Sie es. Und verbrennen Sie es.«
    Ich lächelte ihn an. »Können Sie Gedanken lesen?«
    Im
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