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1504 - Mordgeschichten

1504 - Mordgeschichten

Titel: 1504 - Mordgeschichten
Autoren: Jason Dark
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Lachern.
    Mike fuhr fort: »Jetzt seid ihr platt, wie? So habt ihr euch die Lesung nicht vorgestellt. Aber ich, denn mir war klar, dass diese Stunde hier eine besondere werden würde. Ein wundersames Experiment, zu dem mich jemand überredet hat. Selbst hier in der Einsamkeit habe ich meine Fans aktivieren können. Ich weiß genau, dass ihr schon Meilen an Fahrweg hinter euch gebracht habt, und deshalb möchte ich euch auch nicht länger enttäuschen.«
    Er legte sein Buch zur Seite, bevor er weitersprach.
    »Ich bringe euch die Beweise. Ich werde euch zeigen, dass die Apokalypse in meinen Romanen nicht einfach in meiner Fantasie entstanden ist. Ich weiß, dass es sie gibt. Ja, die Apokalypse ist da. Es ist meine, versteht ihr? Ich kann euch beweisen, dass sie lebt, und ihr seid Teile von ihr.« Er nickte. »Ja, ihr alle. Ihr seid zu mir gekommen, um es aus meinem Munde zu hören. Aber ich gehe noch einen Schritt weiter.«
    »He, was soll das?«, rief jemand aus dem Hintergrund. »Wir sind alle Fans und Leser, okay. Aber wir brauchen uns doch nicht so eine gequirlte Scheiße anzuhören. Das ist ein Spaß für uns gewesen. Wir haben auch erfahren wollen, wie es weitergeht. Da ist ja schon von einem vierten Buch die Rede gewesen. Ich bin auch deshalb gekommen. Ich wollte einfach hören, was es damit auf sich hat. Und jetzt kommst du und erzählst uns so einen Bockmist.«
    Der Autor reckte seinen Kopf, um den Sprecher besser sehen zu können. Dann sagte er: »Du hast nichts begriffen, mein Freund. Gar nichts. In meiner Welt drehen sich die Uhren anders. Wenn du meine Geschichte gelesen hast, wirst du mir das bestätigen. Aaron ist unterwegs, es gibt ihn wirklich, um es mal zusammenzufassen, und er ist erschaffen worden, um die Apokalypse zu bringen.«
    »Mann, der redet wirklich nur Mist!«, rief eine Mädchenstimme. »Ich bin fast eine Stunde gefahren, aber so etwas brauche ich mir nicht anzuhören. Für uns ist das ein Spaß gewesen. Ein echtes Highlight in dieser verdammten Einöde. Und jetzt müssen wir uns das anhören. Danke, wir hauen ab.«
    Die junge Frau hatte mit ihrer Rede genau die Stimmung aller getroffen.
    Sie selbst hatte sich von ihrem Stuhl erhoben, und die übrigen Zuhörer sahen aus, als wollten sie es ihr nachmachen.
    Da griff Mike Raven ein. Er sagte nur einen Satz, aber der saß.
    »Ihr kommt hier nicht weg!«
    Schweigen. Keine einzige Antwort. Es war sehr still geworden. Jeder dachte über die Worte des Autors nach, und komischerweise lachte auch keiner. Die acht Gäste nahmen sie durchaus ernst.
    Einer fasste sich ein Herz und fragte: »Wie war das?«
    »Ich habe laut und deutlich gesprochen. Ihr kommt hier erst weg, wenn ich es will. Aber das will ich nicht, denn ich habe jemandem etwas versprochen, und dieses Versprechen werde ich einhalten. Ihr werdet die Ersten sein, die die Wahrheit mit eigenen Augen sehen. Ihr habt meine Bücher gelesen, ihr kennt den bösen Engel, der ausgeschickt wurde, um die Apokalypse vorzubereiten. Ich habe es auch erst nicht glauben wollen, aber ich musste feststellen, dass ich Tatsachen geschrieben habe. Zuerst dachte auch ich, dass alles meiner Fantasie entspringen würde, bis ich eines Besseren belehrt wurde. Es ist nicht meine Fantasie. Ich bin berufen worden, die Apokalypse einzuläuten. Ich habe sie in meinen ersten drei Büchern nur angedeutet, aber in meiner vierten Geschichte ist sie bereits eingetreten. Das Schicksal hat zugeschlagen. Die Apokalypse ist nahe. Sie war auf dem Weg, und sie hat jetzt ihr Ziel erreicht.«
    Das waren keine Sätze aus einem seiner Bücher, und das merkten die Zuhörer. Ihnen wurde allmählich klar, dass sie sich in einer bedrückenden Lage befanden.
    Aber es gab auch Widerstand. Jemand sagte mit lauter Stimme: »Der Typ da ist nicht normal. Der hat nicht alle Tassen im Schrank. Der glaubt an das, was er geschrieben hat. Das ist für uns nur Unterhaltung, verdammt, und nicht die Wirklichkeit. Die ist beschissen. Aber wir wollten der Realität entfliehen, ein wenig Spaß haben, und jetzt kommst du und erzählst uns diesen Mist.« Der Sprecher stand auf. Er nickte in die Runde. »Los, wir gehen.«
    Es war für die anderen Zuhörer ein Zeichen. Auch sie hatten genug, nur rechneten sie nicht mit der Reaktion des Autors. Zuerst stieß er ein schrilles Lachen aus, dann schüttelte er den Kopf und streckte dabei beide Arme nach vorn.
    »Ihr könnt nicht mehr fliehen, Freunde. Es ist vorbei, hört ihr? Es ist einfach vorbei für euch. In
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